Mitterfels. (erö) Eine Führung durch das Burgmuseum in Mitterfels organisierte kürzlich die Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatgeschichte Elisabeth Vogl für die Klasse 4b der Volksschule Mitterfels-Haselbach.
31 Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Lehrerin Kunigunde Gnugesser hatten sich angemeldet, Bürgermeister Heinrich Stenzel hatte für ein wohl temperiertes Museum gesorgt. Die Führung wurde in drei Blöcke eingeteilt. Zunächst ging es im unteren Raum mit dem großen Kachelofenherd um das Thema „Kochen einst und heute“.
Die Küche mit ihrer Einrichtung und dem verschiedensten Gerät gibt Informationen über Nahrungstradition, Kochvorgänge, Speisenbereitung, Essensbräuche und damit über die Bewältigung des Alltags. Lange bevor der Mensch den festen Küchenraum kannte, schuf er sich im Freien ebenerdige Kochstellen. Diese Feuerungsmethode hielt sich teilweise bis ins 20. Jahrhundert, erklärte Elisabeth Vogl. Ab dem 16. Jahrhundert waren tischförmige Herde mit einer Höhe von 50 bis 100 Zentimeter und einer Fläche von ein bis zwei Quadratmetern gebräuchlich, also eine erhöhte offene Feuerstelle, zumeist aus Bruch- oder Ziegelsteinen aufgemauert. Vorne besaßen sie in der Regel eine gewölbte Öffnung, in die das Brennholz zum Trocknen gelegt wurde. Der Rauch wurde über eine hoch sitzende Kaminschürze nach oben aus dem Haus geleitet. Ruß und Rauch waren bis weit ins 19. und 20. Jahrhundert untrennbar mit der Küche und dem Kochen verbunden. Mit der Entwicklung eines geschlossenen Herds befasste sich in der Zeit um 1800 Graf Rumford. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts setzten sich allmählich die „Kochmaschinen“, wie der geschlossene Herd auch genannt wurde, durch. Zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es zwar in fast allen städtischen Haushalten elektrisches Licht, der Elektroherd blieb aber für die meisten Hausfrauen bis nach dem Ersten Weltkrieg ein Wunschtraum. Elisabeth Vogl erläuterte die verschiedenen Formen und Verwendungsarten des alten Kochgeschirrs, erklärte seine Herstellungsweise und die Funktion der Küchengeräte sowie der Spül- oder Schüttsteine. Das waren Abgussbecken in Fensternähe, die aufgemauert waren oder aus einem durchbohrten Mauerstein bestanden. Die Kinder durften auch ein paar originale Gegenstände in die Hand nehmen um zu sehen, wie schwer das Kochen früher war.
Museum Klasse 4b: Begeistert war die Klasse 4b aus Mitterfels-Haselbach von einer Führung durch das Burgmuseum.
In sechs Gruppen aufgeteilt durften sich die Kinder im Museum einen oder zwei Lieblingsgegenstände aussuchen, die sie dann der Klasse vorstellen sollten. Dabei wurde auch das Verließ im Keller besichtigt. Zum Abschluss durften die Kinder sogar in das Museumsdepot, wo sie besonders von den liebevoll und detailliert gearbeiteten Krippengebäuden von Sepp Brembeck waren. Als Dankeschön für die Besichtigung gab es von den Kindern und ihrer Lehrerin ein Ständchen für Elisabeth Vogl. Eine besondere Freude war es für die Führerin, dass die Kinder das Museum am liebsten gar nicht mehr verlassen hätten.