Burg-Museum birgt seltene Schätze - Noch bis Ende Oktober geöffnet - Sehenswert ist die historische Apotheke
Zahlreiche Schätze birgt das Mitterfelser Burgmuseum, Schätze, die es sonst in kaum einem anderen Museum gibt. Da ist einmal der alte Gefängnistrakt aus dem 12. Jahrhundert mit seinen drei Meter dicken Zwingermauern, der original erhaltenen Gefängniszelle, karg ausgestattet mit Pritsche, Tisch, hölzernem Hocker und Toiletteneimer. Dazu gehören auch der kleine Gefangenenhof im Zwinger und das dunkle "Loch" im Keller, wo den Besucher eine unheimliche Überraschung erwartet.
Die zweite Besonderheit des Mitterfelser Burgmuseums ist ein neuer Raum, in dem seit Mai die Einrichtung der ehemaligen Dorfapotheke untergebracht ist. Hohe Regale mit schönen, alten Apothekergläsern, eine Feinwaage aus Messing, zahlreiche tönerne Apothekentöpfe und die originale Apothekentheke mit ihren zahlreichen Schubladen sind zu besichtigen. Schon 1840 erhielt Mitterfels eine eigene Apotheke, zunächst als Filialapotheke von Bogen. Wenig später, um 1852, zog die Apotheke in ein eigenes Haus in der Burgstraße neben dem Gasthaus zur Friedenseiche um. Hier ist sie noch vielen Mitterfelsern bekannt. Inzwischen ging das Haus in private Hände über. die Sankt-Georg-Apotheke wurde modernisiert und zog in das Haus Seebauer um. Seit 1979 ist sie im Besitz der Apothekerfamilie Höning.
Historisches Mitterfels
Dem verstorbenen Museumsleiter Brembeck gelang es jedoch, mit Unterstützung des Burgmuseumvereins und seines Vorsitzenden Werner Lang, die alte Apothekeneinrichtung zu restaurieren, wieder aufzubauen und auszustatten. Damit konnte ein Stück historisches Mitterfels gerettet werden. Und wer sich in eines der alten Apothekengläser mit seinen schönen Aufschriften verliebt hat, kann es im Museum erwerben. Gleich am Eingang steht eine Auswahl zum Kauf bereit. Apotheker Werner Höning hat die Gläser gestiftet, der Erlös kommt dem Burgmuseum zugute.
Gleich am Eingang erwartet den Museumsbesucher in einer Glasvitrine etwas Vergnügliches: Hier sind neben alten Jagdgebrauchsgegenständen naiv gemalte Tafeln mit "Jäger-Pannen" zu sehen: Der "Schaafmord bei Michelsbuch", "das vergessene Gewehr" oder "das vergessene Pulverkorn". Es lohnt sich, im Museum genau hinzusehen, denn hier wird gezeigt, wie und wovon die Menschen in früherer Zeit lebten, was sie bewegte und erfreute. In Stube, Schlafkammer und Abstelle erfährt der Besucher bäuerliches Wohnen und Wirtschaften. Umfangreich dargestellt ist die Eigenversorgung mit Wasser, Licht. Backen, Mosten, Spinnen und Weben.
Erinnerungen aus alter Schützen- und Soldatenzeit stehen neben Exponaten alter Volksfrömmigkeit. Die früheren Gefangenenzellen wurden zu kleinen Werkstätten des Dorfschmieds, Wagners, Schusters. Zwei Uhrenräume zeigen wirkliche Raritäten, darunter eine fast 300 Jahre alte, handgeschmiedete Kirchturmuhr. Etwas Besonderes sind auch die Vitrinen mit verschiedenen historisehen Musikinstrumenten und der große Raum mit den schönen, alten Krippen.
Info
Das Burgmuseum ist noch bis Ende Oktober jeden Sonn- und Feiertag (14 bis 17 Uhr) und Donnerstag (14 bis 16 Uhr) geöffnet. Museumsdienst machen am Sonn- ur tag ehrenamtliche Mitarbeiter des Burgmuseumvereins; am Donnerstag sitzt Anna Ginel an der Kasse. Führungen sind nach telefonischer Anmeldung bei der Marktgemeinde, Telefon 09961/ 94000 oder im Verkehrsamt, Telefon 09961/940025, möglich.
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