Kunstfrühling - Kunstgenuss auf hohem Niveau - Vier Abende für Kenner anspruchsvoller Kunst
Der erste Abend war der Kammermusik von J. S. Bach mit Barbara Burgdorf (Violine) und Christian Brembeck (Cembalo) gewidmet. (Wir berichteten).
Am zweiten Abend war Stepptanz mit Tänzerinnen der Ballettschule Hammer, Filmkunst von Rudi Flügel und Musik in ungewohnter Besetzung mit Akkordeon, Querflöte und Bass geboten. Frühlingshaft leicht und beschwingt war diese Musik mit Andrea Karl (Akkordeon),Sylvia Denk (Querflöte) und Markus Schlesag am Contrabass. Sie entzückten mit heiteren Musettewalzern und schwermütigen Tangos und stimmten auf einen genussvollen, sinnlichen Abend ein.
Ein Kunstgenuss auch die Kurzfilme von Rudi Flügel „Fünf Minuten für Regensburg", zauberhafte Impressionen über seine Heimatstadt. Flügel schaut genau hin, nimmt sich Zeit für Details und lässt den Zuschauer teilhaben an der Verwandlung des Geschauten durch Licht und Schatten. In Rudi Flügels Filmen gibt es Märchenwälder aus Eis am Ufer der Donau, Bilder, die der Sand malt und den Regensburger Dom, in neue Formen transformiert durch den Blick durch mittelalterliches Glas. Unterlegt sind diese Filme mit geradezu betörender Musik, die den Betrachter mitnimmt in die zauberhafte Welt von Rudi Flügel. Dass Flügel auch ein Meister des Zeichentrickfilms ist, bewies er mit seinem "ABC der Tiere" und einem unglaublich komischen, aber liebenswerten Film über "Die Bayern".
Nicht weniger bezaubernd die Stepptänzerinnen Sandra und Jutta: Sie steppten virtuos mal kess nach Musik von Glenn Miller, mal frech als Hänsel und Gretel zu einem Landler, oder mit flinken Füßen zu einem "Cha-Cha-Cha". 'Überrascht erfuhren die Zuschauer, dass man auch zu Dudelsackmusik steppen kann. Gelegenheit zum Rundgang durch die Kunstausstellung und zu Gesprächen mit den Künstlern bestand am dritten Abend des Kunstfrühlings. Hier fielen besonders die kraftvollen, bewegten Linol- und Holzschnitte von Hildegard Klepper-Paar auf. Toni Stangl war mit interessanten Arbeiten in Acryl vertreten, Hildegard Hien zeigte unter anderem ein entzückendes Portrait und eine Sonderausstellung führte in die surrealistische Welt von Sigbert de Sans. Der Bildhauer Johannes Rieser war mit schönen kleinen Bronzen vertreten, und Mariarme Achatz zeigte Ungewöhnliches in Keramik, Mischtechnik und Glas.
Ein Kontrastprogramm am vierten Abend. Jetzt ging es mit Volksmusik der Gruppe „BioTrio" richtig zünftig zu. Es durften Musikwünsche ausgesprochen, mitgesungen und getanzt werden. Doch damit nicht genug: Ein besonderes Schmankerl boten die Burschen und Mädels aus der Klasse M8 von Irmgard Hofmann. Sie hatten mit ihrer Lehrerin und Volksmusikberater Franz Schötz die "Mitterfelser Francaise" einstudiert und tanzten sie unter der Anleitung von Sepp Simmel als Tanzmeister mit sichtlichem Vergnügen. Man hätte dem Mitterfelser Kunstfrühling mehr Besucher gewünscht. Wer nicht dabei sein konnte, hat wirklich viel verpasst.
Bericht und Bild : Straubinger Tagblatt, 26.03.2010 (erö)