Eine über 100 Jahre alte Postkarte erzählt aus der Zeit, als Mitterfels eine gern besuchte „Sommerfrische“ war und viele Sommerfrischler einen Ausflug (meist mit der Bahn) hierher machten.
Eine über 100 Jahre alte Postkarte erzählt aus der Zeit, als Mitterfels eine gern besuchte „Sommerfrische“ war und viele Sommerfrischler einen Ausflug (meist mit der Bahn) hierher machten. Der Postkartenverlag hat diesen „Ausflug nach Mitterfels“ in einer recht originellen Weise gestaltet.
Wohl von kaum einem Ort dieser Größenordnung wurden so viele Postkarten mit so unterschiedlichen Motiven hergestellt wie von Mitterfels. Ein Team des Arbeitskreises Heimatgeschichte Mitterfels e.V. (Martin Graf, Otmar Kernbichl, Franz Riepl, Elisabeth und Eva-Maria Vogl, Franz Tosch, mit Unterstützung von Bgm. Heinrich Stenzel) hat im letzten Jahr über 600 Bildpostkarten gesichtet, digitalisiert und dann eine Postkartenausstellung im Rahmen der Feierlichkeiten zu „50 Jahre Luftkurort“ und „40 Jahre Markt Mitterfels“ im Burgzimmer gestaltet. 250 Postkarten konnten gezeigt werden.
Weil das Interesse an dieser Ausstellung groß war, entschloss sich der Arbeitskreis Heimatgeschichte mit Unterstützung der Marktgemeinde Mitterfels eine Publikation „Ein Ausflug nach Mitterfels – Historische und aktuelle Postkarten“ herauszubringen.
Das Postkartenbuch ist soeben erschienen.
Zu den in der Ausstellung gezeigten Karten wurden immer wieder neue Unbekannte entdeckt und eingebaut. Der Leser kann in einem Querschnitt der Sammlungen von Elisabeth Aumer, Christl Jakob, Otmar Kernbichl, Reinhard Stolz, Edgar Terne und der Sammlung der Marktgemeinde Mitterfels (ehemals Sepp Brembeck) schmökern, abgerundet werden die Sammlungen durch einzelne weitere Karten. So lädt eine Fülle von historischen und aktuellen Postkarten zu einer Zeitreise unter verschiedenen Blickwinkeln ein: Mitterfels aus der Luft, die „Klassische Buchberger Ansicht“, historische und aktuelle Ansichten der Burg, Mitterfels in „anmutiger Landschaft“, Künstlerkarten . . .
Verantwortlich für die Auswahl, die Recherchen und die ergänzenden Texte zeichnen Elisabeth Vogl und Franz Tosch.
Bis ins Jahr 1905 durften auf die Anschriftenseite keine Mitteilungen geschrieben werden. Dafür wurde auf der Bildseite etwas Platz ausgespart.
Beim Druckverfahren wurden im Laufe der Jahrzehnte die unterschiedlichsten Techniken angewandt. Über sie wird im Buch in kurzer Form berichtet.
Nach der Jahrhundertwende (1900!) setzten Bemühungen ein, den als zu trivial empfundenen Bildern der industriellen Massenware Künstlerpostkarten entgegenzustellen. Davon gibt es wunderschöne Beispiele in Mitterfels.
Besonders beliebt waren durch alle Zeiten Potpourri-Karten, die die Möglichkeit boten, den Daheimgebliebenen durch mehrere Motive ein ausführliches Bild der Sommerfrische oder des Luftkurortes zu vermitteln.
Dass Mitterfels und seine idyllische Umgebung nicht nur in der „guten, alten Zeit“ als Postkartenmotiv gut waren, zeigen die erst in letzter Zeit entstandenen Foto-Kunstkarten z.B. des Foto-Designers Herbert Stolz.
Als Spiegel der Zeit erzählen Postkarten vom sich wandelnden Geschmack des Menschen und vermitteln das sich in vielen Jahrzehnten verändernde Gesicht des Marktes Mitterfels, der schon vor 110 Jahren als einer der „schönsten, hervorragendsten Plätze des Bayerischen Waldes“ galt. Das war das Leitmotiv, das den Arbeitskreis Heimatgeschichte mit dem dafür zuständigen Team und die Marktgemeinde Mitterfels bewog, dieses Postkartenbuch „Ein Ausflug nach Mitterfels“ zu publizieren.
„Ein Ausflug nach Mitterfels“ – Historische und aktuelle Postkarten
Autoren: Elisabeth Vogl und Franz Tosch Herausgeber: Arbeitskreis Heimatgeschichte Mitterfels Marktgemeinde Mitterfels ISBN 978-3-00-029423-5 172 Seiten, 275 Postkarten (in Farbe und der originalen Patina) Preis: 17,90 Euro bei Schreibwaren Stolz |