Kletterschlangen, Autoreifen und und Himmelsleiter- Nervenkitzel über 19 Meter hohen Douglasien - Kletter- und Outdoorzentrum in Mitterfels feierte Richtfest - Eröffnung Frühjahr 2010
Die Idee für ein derartiges Kletterzentrum sei vor drei Jahren geboren und trotz einiger bautechnischer Probleme und zeitlicher Verzögerungen in diesem Jahr in die Tat umgesetzt worden, sagte Christoph Rieser, der in Mitterfels die Standortleitung übernommen hat.
Kletterturm ist Herzstück
An einem Modell stellte er die Anlage vor. die sowohl für kleine Kletterer als auch für erfahrene Alpinisten gedacht ist. Sechs 19 Meter hohe Säulen, mächtige Douglasien aus dem Frankenwald, tragen den Kletterturm, das Herzstück des Zentrums. Es umfasst verschiedene Kletterelemente darunter Kletterschlangen, Autoreifen, eine Himmelsleiter und eine 250 Quadratmeter große Kletterwand. Hier kann das Eisklettern im Sommer simuliert werden.
Hochseilelemente verbinden den Turm mit den Pfeilern der ehemaligen Eisenbahnbrücke, wo schon seit 20 Jahren geklettert wird. Diese Klettergriffe seien behutsam saniert und erneuert worden, sagte Rieser. Die Natursteinbrückenpfeiler erhalten 30 neue Kletterrouten mit 20 Metern Kletterhöhe. Das Kletterzentrum soll eine Symbiose zwischen den verschiedenen Outdoor-Sportmöglichkeiten in Mitterfels schaffen: Vom Kletterzentrum im Menachtal zum Zeltplatz am alten Waldbad bis hin zum „Teufelsfelsen“. Anlaufstelle und Stützpunkt ist der Alte Bahnhof, wo Trainer das Sicherungsmaterial ausgeben und den Kletterern mit Rat und Tat und zur Seite stehen. Mit dem Start des Kletterzentrums wird im kommenden Frühjahr gerechnet. Riesers Dank galt vor allem seinem Arbeitsteam, das Tausende von Bohrlöchern gebohrt und viele hundert Bohrhaken und Griffe gesetzt habe.
Jetzt müsse man zum Klettern nicht mehr ins Gebirge fahren, meinte Hausherr Bürgermeister Heinrich Stenzel und wies auf eine Kuriosität hin: Während der Einstieg zum Kletterzentrum auf Mitterfelser Seite liegt. befindet sich der Turm auf Haselbacher Gemeindegebiet. MdB und Tourismusbeauftragter Ernst Hinsken würdigte vor allem die Verdienste der Erlebnisakademie, die mit dem Kletterzentrum Eigeninitiative und Risikobereitschaft gezeigt habe.
Die Outdoor-Branche sei einer der wenigen Bereiche, die nicht unter der Finanz- und Wirtschaftskrise leiden, sondern satte Umsätze verzeichnen, sagte Hinsken. Natur allein reiche nicht mehr aus. Der Tourismus verlange ständig neue Attraktionen. Abwechslung und Innovationen, erklärte auch MdL Josef Zellmeier. Das Kletterzentrum in Mitterfels mit Zeltplatz und Kletterfelsen unter Einbindung des Panoramabades und des Ferienclubs Mondi und Nutzung des ehemaligen Bahnhofs sei ideal. „Urlaubsgäste möchten in immer kürzerer Zeit immer mehr erleben. Hier im neuen Kletterzentrum gibt es bald Nervenkitzel und Spannung pur", sagte stellvertretende Landrätin Christa Heisinger.
Angeführt von flotter Marschmusik der Blaskapelle zogen die Gäste zur ehemaligen Eisenbahnbrücke und warfen einen Blick auf den fast fertigen Kletterturm. Hier wartete Zimmerermeister Konrad Müller auf der Plattform in 19 Metern Höhe mit einem selbst verfassten Gedicht zum Richtfest auf. Nach einem gemütlichen Beisammensein im "Bahnhof" war Anklettern an den Brückenpfeilern angesagt.