"So ziemlich alles abgeräumt" - Andreas Fischer (18) ist jüngster Europameister im Eis-Weitschießen
Welches waren im vergangenen Jahr Ihre größten Erfolge?
Andi Fischer: 2009 wurde ich bayerischer und deutscher Meister und Europameister in der U19 im Weitschießen, außerdem war ich Dritter in der bayerischen und deutschen Meisterschaft in U23, Siebter in der Europameisterschaft U23 und Vize- Mannschafts-Europameister in U19 und U23. Ich war außerdem Ranglisten-Sieger 2009 in U19 (Einzel) und erreichte im Ländervergleich jeweils in U19 den 1. Platz und in U23 den 2. Platz und mit der Mannschaft ebenfalls Platz eins.
Gibt es ein sportliches Vorbild, dem Sie nacheifern?
Fischer: Mein Vorbild ist Vereinskamerad Charly Butz. Er hat selbst viele Titel erreicht und mich zum Weitschießen gebracht und trainiert, sodass ich mit 14 Jahren den ersten Europameistertitel bekam.
Wer hat Sie besonders gefördert?
Fischer: Natürlich in erster Linie meine Familie, die viel Zeit und Geld für mich aufgewendet hat. Und dann natürlich der Verein. Er über nimmt die Fahrt- und Startgelder und gelegentlich die Übernachtungen an den Wochenenden. Das Eisstockmaterial wurde als Erfolgsprämie von der Firma Ebra gesponsert. Auch die Sportkleidung wurde gesponsert.
Gibt es beim Eisschiessen auch Doping-Kontrollen ?
Fischer: Ich werde auch kontrolliert, aber damit hatte ich noch kein Problem. Alkohol ist beim Turnier grundsätzlich verboten, und rauchen tue ich sowieso nicht.
Wie geht es Ihnen vor so einem großen Turnier?
Fischer: Vor allem vor der Europameisterschaft brauche ich viel Schlaf. Manchmal wache ich aber schon auf, weil der Druck so groß ist und jeder von mir eine Hochleistung und Erfolg erwartet.
Über welche Erfolge haben Sie sich am meisten gefreut?
Fischer: Bei der Europameisterschaft 2008 in Freilassing habe ich so ziemlich alles abgeräumt: 1. Platz in U16 und U19, und in der Mannschaftswertung. Für die Konkurrenten von Österreich ist nur wenig zu holen gewesen.
Wann hat es nicht so gut geklappt?
Fischer: Im Mai 2009 ist einiges schiefgegangen. In der Vorrunde zum Bayernpokal lag ich mit 6:7 vorn, und bin dann beim K.O-Schießen gleich rausgeflogen. Ich konnte es gar nicht glauben und habe ziemlich allein dagesessen. Vielleicht hat mir ein bisschen der Rückhalt vom Verein gefehlt. Die Vereinskameraden waren wegen der Marktmeisterschaft nicht mit auf dem Turnier.
Welche Ziele hat man noch nach so vielen Erfolgen?
Straubinger Tagblatt, 2.1.2010