Der Sport ist mein Lebenselexier - TSV-Vorsitzender Adolf Pöschl für 50 Jahre Ehrenamt ausgezeichnet
Eine einzige Erfolgsgeschichte nannte Zellmeier in seiner Laudatio das Wirken von Adolf Pöschl. Schon 1960 wurde Pöschl in der Vorstandschaft als Schriftführer aktiv und übernahm 1966 die Tischtennis-Abteilung. Nach dem Rücktritt von Karl Rauscher wurde er 1970 mit 30 Jahren erster Vorsitzender des TSV – „ein echter Glücksfall für den Verein und die Marktgemeinde“, betonte Zellmeier. Als Pöschl den Vorsitz übernahm, zählte der Verein 307 Mitglieder; dank der Gründungen der verschiedenen Abteilungen stiegen bis 1985 die Mitgliederzahlen auf 1086 Sportler, stärkste Abteilung war Judo mit 300 Mitgliedern. Höhepunkte im Vereinsleben waren 1974 die Auszeichnung „Sportlichste Gemeinde im Regierungsbezirk“, der Bau der Tennisplätze (1978) und der Bau des Sportgeländes Rogendorf (1980), die Tischtennis-Wettkämpfe mit einer Mannschaft aus Australien und der 1. Jedermann-Triathlon (1988), gestartet von Alois Bernkopf. Als 1995 der Trainingsplatz am Freibad gebaut wurde konnten die Mitgliederzahlen auf über 1200 Personen gesteigert werden. 1999 umfasste der TSV neun Abteilungen, mehr als 50 Funktionäre und 21 Übungsleiter; der Hochbau am Trainingsplatz wurde eingeweiht. Doch damit nicht genug: Zur Feier des 75-jährigen Bestehens war der Mountainbike-Weltmeister Igor Obu zu Gast, ein Jahr später wurde „Sport nach 1“ geboren und 2006 die Nordic-Walking-Strecke eröffnet. „Er hat so richtig was auf die Beine gestellt“, sagte Zellmeier und bescheinigte Pöschl Hartnäckigkeit, Kommunikationsfreude, Organisationstalent, rhetorische Fähigkeiten und vor allen Dingen Ehrlichkeit und Offenheit. Schriftführer Hans Jakob werde wegen seiner messerscharfen Analysen und seines finanziellen Sachverstandes besonders geschätzt. „Der Verein braucht Sie. Ohne Sie beide geht es nicht“, betonte Zellmeier abschließend und überreichte unter dem Beifall der Vereinsmitglieder die Gläsernen Bären. „Wir haben versucht mit der Zeit zu gehen und allen Erfordernissen gerecht zu werden“, sagte der von der Ehrung überraschte Pöschl. Sport habe ihm immer Freude gemacht - „er ist mein Lebenselexier“.
Sport hat eine große Faszination und reißt mit, den, der Sport selbst betreibt und den Zuschauer, sagte Pöschl im Rechenschaftsbericht über das abgelaufene Jahr. Ziel des TSV sei es, Sport für alle anzubieten zu wirtschaftlichen Beiträgen. Mit 50 Ehrenamtlichen, 35 Übungsleitern mit Lizenz und zahlreichen Trainern sei der TSV gut aufgestellt. Von vielen Aktivitäten konnte Pöschl berichten, angefangen vom Start zum jährlichen Lauftreff mit Gesundheitssport über „Sport nach Eins“ mit 80 Schülern bis hin zum 2009 erstmals gestarteten Projekt „Lauf 10 - zehn Kilometer laufen in zehn Wochen“ mit 30 Teilnehmern, der Radwallfahrt nach Altötting und den Mitterfelser Grenzgängen, die mit Alois Bernkopf in diesem Jahr in die vierte Etappe starten. 13 Teilnehmer hatten das Goldene Sportabzeichen abgelegt. Schwerpunkte 2010 werden die Sanierung des Sportplatzes und der kostenlose Energie-Check des Sportheims in Rogendorf sein. Bei ausreichender Teilnehmerzahl werde auch Lauf 10 wieder angeboten. Pöschl wies abschließend auf den Start des Lauftreffs am 17. April und das 50-jährige Jubiläum der Tischtennisabteilung hin, das im Juni mit einem Stadlfest im Reiterhof Gürster zusammen mit dem Musikverein und dem Eisschießverein gefeiert wird.
In seinem Grußwort ging Bürgermeister Heinrich Stenzel auf den geplanten Neubau einer Doppelturnhalle ein: Die Marktgemeinde warte noch auf die Genehmigung der Förderung, dann werde weiter geplant und so bald wie möglich mit dem Bau begonnen. Trotz der prekären Situation unterstütze die Gemeinde die Sanierung des Sportplatzes in Rogendorf finanziell, sagte Stenzel und sprach dem TSV für die Aktionen Lauf 10 und Mitterfelser Grenzgänge Anerkennung und Dank aus. Beim TSV fühle man sich immer für etwas Neues zuständig, meinte MdL Josef Zellmeier und lobte die sportliche Vielfalt des Vereins. In Sachen Doppelturnhalle sagte Zellmeier den Verantwortlichen seine Unterstützung zu. Schatzmeister Reinhard Irlbeck gab einen Überblick über die finanzielle Situation. Der Kassenbericht 2009 weise zwar ein leichtes Minus auf, trotzdem stehe der Verein finanziell gut da. Das konnten die Kassenprüfer Reinhard Stolz und Wolfgang Weber bestätigen.
Kurz fassten sich die Abteilungsleiter mit ihren Berichten. Manfred Engel, Abteilung Fußball, berichtete von aktiver Jugendarbeit, - es werde in jeder Jugendklasse gespielt, wobei sich Spielergemeinschaften mit Haselbach bewährt hätten, - er dankte den Trainern, deren Arbeit jetzt Früchte trage, und bedauerte, dass beim Saisonbeginn der ersten und zweiten Mannschaft nicht alles wie gewünscht gelaufen sei. Man hoffe, den Klassenerhalt zu schaffen. Der Mitgliederstand der Judo-Abteilung liege bei 100 Personen, 80 Judokas hätten die Prüfung zum nächst höheren Gurt gemacht, berichtete Stefan Hafner in Vertretung von Abteilungsleiter Franz Axinger. Die Bezirksligamannschaft belegte Platz 3; auch bei Einzelturnieren seien gute Plätze erreicht worden. Fünf Übungsleiter betreuen sechs wöchentliche Trainingseinheiten mit etwa 15 bis 20 Teilnehmern. Ein dichtes Programm mit Schneeschuhtouren, Tages- und Mehrtagesskitouren bestimmten das Jahr der Ski- und Radabteilung, so Abteilungsleiter Stefan Schmaderer. Der Hauptfokus werde auf die Jugendarbeit gelegt. Von den 20 Übungsleitern sei Lisa Sirowatka neu für Snwoboarding zuständig. Im Sommer werde Straßenradfahren sowie Schwimmen und Wanderungen angeboten. Sehr erfolgreich seien der Skikurs, der Skikindergarten und der Skibasar abgelaufen. Kritik übte Schmaderer am Zustand der Langlaufloipe auf der ehemaligen Bahntrasse und äußerte den Wunsch, dass von der Gemeinde künftig auch die Loipe am Friedhof gespurt werden solle. Auch beim Tennis werde Jugendarbeit groß geschrieben, erklärte Abteilungsleiter Dieter Prietsch. Neu eingeführt sei ein Training für fünf bis zehnjährige Jungen und Mädchen. Während es bei den Senioren wegen der knappen Spielerdecke Probleme gebe, klappe die Spielergemeinschaft mit Hunderdorf bei Knaben, Mädchen und Damen sehr gut. Von zahlreichen Erfolgen der ersten und zweiten Mannschaft der Tischtennisabteilung berichtete ihr Leiter Norbert Stenzel. Jetzt gehe es um den Klassenerhalt, aber auch um eine Steigerung bei der Jugendmannschaft. Hier wird Nachwuchs gesucht, so Stenzel. Er wies auf das 50-jährige Jubiläum der Abteilung im Juni hin, das mit einem Ehemaligen-Turnier und einem Kampfmannschaftenturnier begangen werde. Maria Liebl, Koordinatorin für das Kinderturnen, informierte über die drei Turngruppen, die erfolgreiche Familien-Spaßrallye im Sommer 2009, die Suche nach neuen Betreuerinnen und den Start der Lauf- und Spielgruppen am Freitag, 17. April. Neben drei Hobbymannschaften sei die Damen-Volleyballmannschaft ungeschlagen Meister geworden. Jetzt sei eine zweite Damenmannschaft geplant, so Abteilungsleiter Armin Grellmann. Für das Damenturnen für Frauen über 50 dankte Ilse Grellmann ihrer Abteilungsleiterin Roswitha Hafner für lange Jahre Engagement und Motivation.
Goldenes Sportabzeichen und Neuwahlen
Geehrt wurden 13 Sportlerinnen und Sportler, die das Goldene Leistungssportabzeichen abgelegt hatten: Julia Bernkopf, Alois Bernkopf, Kristina Hafner, Karin Raab, Irmgard Sadot, Elias Riedl, Sabine Riedl, Thomas Riedl, Alexander Pöschl, Adolf Pöschl, Sara Zellner, Kirsten Zellner und Dieter Prietsch. Adi Pöschl hat sowohl das Goldene Bayerische und das Goldene Deutsche Leistungsabzeichen bereits 23 Mal abgelegt.
Nach der Entlastung der Vorstandschaft wurden unter der Wahlleitung von Bürgermeister Heinrich Stenzel die Neuwahlen durchgeführt. Einstimmig wiedergewählt wurden Vorsitzender Adolf Pöschl, Stellvertreter Stefan Hafner, Schatzmeister Reinhard Irlbeck, Stellvertreter Hans-Jürgen Heitzer, Schriftführer Hans Jakob, Stellvertreter Thomas Schneider, Kassenprüfer Wolfgang Weber und Reinhard Stolz, Passivenvertreter Rudolf Hötzl und Martin Werner.
Die Geehrten mit MdL Josef Zellmeier (hinten links), Bürgermeister Heinrich Stenzel (hinten, Dritter von rechts) sowie TSV-Vorsitzendem Adi Pöschl (hinten, Zweiter von rechts) und Stellvertreter Stefan Hafner (hinten rechts).