Würde und Respekt : Zum Artikel "Letzte Ruhe unter Bäumen im ,Friedenhain'?" am 29. September:
Die Achtung und der Respekt der Menschen füreinander lassen in unserer egoistischen Welt sehr zu wünschen übrig. Und doch ist jeder Mensch dankbar, wenn er im Sterben liebevoll begleitet wird. Was kann man mehr für einen Mitmenschen tun, als ihn liebevoll auf dem letzten Weg begleiten und seiner gedenken. Wir dürfen noch in einer religiös geprägten Gegend leben wie arm wären wir doch ohne unser christliches Fundament und die Liebe Gottes zu uns Menschen.
Eine würdevolle Ruhestätte wünscht sich sicher jeder. Es kann doch nicht das erstrebte Ziel des Menschenlebens sein, anonym oder vergessen in einem Wald begraben zu werden. Ich persönlich bin überzeugt, die Würde und Respekt für den Verstorbenen ist durch eine Grabstätte (Urne oder Sarg) auf dem Friedhof am besten gewährleistet und führt die christlichen Traditionen unserer Vorfahren fort - auch wenn unsere Zeit sich sehr gewandelt hat.
Ich habe mich eingehend mit dem Thema Naturbegräbnisstätte auseinandergesetzt. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden, wenn der christliche Rahmen eingehalten wird (zum Beispiel in Büchlberg: Genehmigung durch das Ordinariat Passau mit Auflagen christliche Bestattung, Pavillion, Namensschilder am Grab), ist sie mehr oder weniger ein zweiter Friedhof außerhalb vom Ort in einem Wald.
Zudem gibt es die Firma Friedwald GmbH, die 34 Friedwälder in Deutschland hat, die in Ballungsgebieten liegen und nur Laubwälder sind. Ich habe ein aufschlussreiches Telefonat mit Herrn von Schulzendorf geführt. Die Firma Friedwald GmbH ist meiner Meinung nach sehr korrekt und professionell. Herr von Schulzendorf sagte mir, dass sich eine Naturbegräbnisstätte im ländlichen Raum nicht trägt und ein Fichtenwald unverantwortlich sei, da Fichte anfällig für Sturmfall und Borkenkäfer ist (siehe Bayerisch Eisenstein - die Anlage kennt er und hat dort abgeraten und jetzt hat H. Aschenbrenner das Riesenproblem mit dem Borkenkäfer).
Beispiel: 2000 Einwohner - zehn Prozent Beerdigungen, ergibt 20, davon 50 Prozent Urne, ergibt zehn, davon fünf Prozent Naturbegräbnis, ergibt ein Begräbnis in zwei Jahren.
Seiner Meinung nach ist der Bedarf in unserem Einzugsbereich nicht gegeben - zudem wird kaum jemand an einem schönen, bereits bestehenden Friedwald (Laubbaumbestand) vorbei sich in Mitterfels bestatten lassen. Mir kommt dabei nur kurz der Gedanke, ob wirklich nur eine Naturbegräbnisstätte entstehen soll.
Marianne Bade
94360 Mitterfels
( SR-Tagblatt, 9.10.2010)