Am Samstag, 9. Juli, ist es soweit: Dann wird nach gut einjähriger Bauzeit der neue Erweiterungsbau der Bruder-Konrad Werkstätte, KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH, mit einem Festakt offiziell eingeweiht. Zum "Tag der offenen Tür" ist auch die Bevölkerung willkommen. Es besteht die Möglichkeit, die Arbeit der Produktionsstätten kennenzulernen und sich über den pädagogischen Dienst und den Berufsbildungsbereich zu informieren. Es gibt Live-Musik mit den Hoizfuxn und ein Kinderprogramm. Für das leibliche Wohl ist mit Kaffee, Kuchen und einer Brotzeit gesorgt.
Im März 2010 wurde das Bauprojekt der Bruder Konrad Werkstätte in Mitterfels in das Konjunkturprogramm II aufgenommen. Für die veranschlagten 2,3 Millionen Gesamtkosten gibt es Zuschüsse in Höhe von insgesamt 1486800 Euro. Die Werkstättenerweiterung besteht aus Eingriffen in den Bestand (Wäscherei, Küche und Metallwerkstatt) und Neubauten (Montageabteilung, Lagerhalle, zusätzliche Umkleiden, Toiletten und Parkplätze). 45 neue Arbeitsplätze für behinderte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind entstanden. Eine dringend notwendige Maßnahme, denn die Bruder Konrad Werkstätte drohte aus allen Nähten zu platzen. Insgesamt sind 165 Frauen und Männer in der Einrichtung beschäftigt.
Die Erweiterung umfasst einmal die etwa 240 Quadratmeter große Montageabteilung mit Sanitärräumen, so dass eine fünfte Montagegruppe eröffnet werden konnte. Ergonomisch angepasste Möbel erleichtern den Beschäftigten die Verbandstaschenmontage. Die Metallabteilung befindet sich jetzt im früheren Lager und ist mit einigen neuen Maschinen ausgestattet: einem Sägeautomaten und einem speziellen Kran, mit dem schwere Elemente besser zur Säge transportiert werden können. Ein Lichtband sorgt für mehr Licht. Die teilweise Neuorganisation der Werkstätte hat die beengte Situation entzerrt und weitere Verbesserungen mit sich gebracht: elektrisch höhenverstellbare Tische, optimal ausgestattete Pflegeräume mit Pflegeliegen, rollstuhlgeeigneten Duschen und Toiletten. Den zusätzlichen Pausenraum schmücken neue Möbel.
Die neue Lagerhalle ermöglicht es den LKW's, überdacht be- und entladen zu werden, die Lagerhaltung erfolgt in einem ausgeklügelten Lagerregalsystem, so Betriebsleiter Manfred Schmidt. Die Wäscherei, in der täglich 3,5 Tonnen Wäsche gewaschen, gebügelt, gemangelt und gefaltet wird, hat zusätzliche 76 Quadratmeter gewonnen. Fertig gestellt ist auch die Küche, die weiterhin jeden Tag 600 Essen an Firmen und Schulen ausliefert. Sie hat einen separaten Eingang, eigene Sanitär- und Umkleideräume sowie Toiletten erhalten. "Trotz enormer Einschränkungen haben wir seit Baubeginn den kompletten Betrieb mit Provisorien und Containern aufrechterhalten", berichtet Schmidt. So diente ein Jahr lang der alte Supermarkt im Ort als Lager und ein zur Montageabteilung errichteter Holztunnel führte in die Abteilung. "Es war nicht immer alles leicht auszuhalten. Doch jetzt sind alle Strapazen vergessen", so Schmidt.
Bericht und Bilder : erö (SR-Tagblatt, 8.7.2011)