In Eigenregie: BRK setzt Projekt im BRK-Seniorenzentrum fort

Projekt: Zeitintensive Betreuung

Mitterfels. (ta) Seit Oktober 2018 beteiligte sich das Team des BRK-Seniorenzentrums Mitterfels am Projekt „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim“, kurz ZiB. Dabei wurden Pflegekräfte mit einer Zusatzausbildung in Palliativpflege zusätzlich beim Hospizverein Pallidomo angestellt. Damit wurden im Seniorenzentrum Stunden geschaffen, die die Mitarbeiterinnen Melanie Perl, Isabella Listl, Sabine Westhöfer und Angelika Schmid nutzen, um für Menschen am Lebensende da zu sein und sie zu betreuen. Ursprünglich ist das Projekt im September ausgelaufen. Das BRK setzt es aber in Eigenregie im Seniorenzentrum Mitterfels fort.

Positive Erfahrungen der Mitarbeiterinnen

Die Erfahrungen sind durchweg positiv, so die vier Mitarbeiterinnen unisono. So erfolgt die Beratung über die Patienten im Team mit den Pflegekräften, den Angehörigen und dem Bewohner selbst. Hauptpunkt dabei: Der Bewohner soll am Lebensende nicht alleine sein, so Angelika Schmid. Das Angebot gilt quer über alle Stationen des Seniorenzentrums. Bereits bei der Aufnahme von neuen Patienten wird das Projekt mit vorgestellt und den Angehörigen sowie den Bewohnern angeboten, sagt Sabine Westhöfer.

Die Pflegekräfte erkundigen sich auch nach Wünschen, die der Patient hat. Sei es Lieblingsessen oder -getränke oder auch die Möglichkeit, noch eine Fahrt mit dem Herzenswunsch-Hospizmobil des BRK Straubing-Bogen zu machen, meint Isabella Listl. Es gehe vieles. „Wir passen aber auch auf, die individuellen Grenzen der Bewohner nicht zu überschreiten.“ Zu Beginn des Projekts im vergangenen Jahr sei unklar gewesen, wie das Team des Seniorenzentrums auf „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim“ reagiert, so Melanie Perl.

Aber mittlerweile steht fest: Die Mitarbeiter sind dankbar, dass es die Ansprechpartner gibt. Das Team hat schnell erkannt, dass es zum einen für die Bewohner am Lebensende eine Bereicherung ist. Zum anderen entlastet es die Pflegefachkräfte und Pflegehelfer, denn Menschen am Lebensende benötigen eine intensive Betreuung. Auch für die vier Pflegekräfte, die sich bei ZiB engagieren, war schnell klar: Obwohl das Projekt nur für ein Jahr angelegt ist, machen wir im Anschluss weiter. Auch wenn es bedeutet, dass sich die Mitglieder des ZiB-Teams auf die Bewohner am Lebensende und deren Bedürfnisse einlassen. „Wir stellen uns dann selbst zurück“, so Angelika Schmid.

Wichtig: Sie helfen sich auch gegenseitig in der durchaus belastenden Situation. „Wir achten aufeinander und bei monatlichen Treffen werden die Dinge besprochen, die die einzelnen Mitglieder belasten.“ Nach dem Ableben der Bewohner wird auch regelhaft ein Nachgespräch mit den Angehörigen geführt, die in dieser schweren Zeit nicht alleine gelassen werden sollen.

Wunsch: eine eigene Station für die Betreuung

Nach dem ersten Jahr haben die vier Mitarbeiterinnen des Seniorenzentrums einen Wunsch, den sie bereits an Heimleiter Helmut Dürr herangetragen haben: Sie wollen eine eigene Station für die „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim“. Das wird wohl noch einige Zeit dauern. Trotzdem sagen die vier Pflegekräfte: „Wir sind dankbar, wie der Seniorenheimleiter und die Mitarbeiter uns unterstützen. Wenn Helmut Dürr nicht hinter uns stehen würde, wäre das Projekt für unser Seniorenzentrum nicht so ein Erfolg“, sind sich die vier einig.

Bericht und Bild : ta (SR-Tagblatt, 26.11.2019)