Mitterfels. (kr) Zum 65. Mal beging die Pfarrei Mitterfels am vergangenen Sonntagabend eine Gelöbnisfeier zum Dank für ein glückliches Kriegsende.
„Es ist besser, wenn ein einzelner stirbt als wenn ein ganzes Volk stirbt“, zitierte Pfarrer Josef Six einleitend in seiner Predigt aus dem Evangelium. Wie Christus für sein Volk gestorben sei, so hätten im April 1945 auch mutige Bürger von Mitterfels eine heikle Mission erfüllt. Während ihre Mitbürger in der St.-Georgs-Kirche um einen glücklichen Ausgang der Aktion gebetet hätten, seien sie den feindlichen Truppen entgegengezogen, um durch Zusicherung widerstandsloser Aufgabe die Verschonung des Ortes vor der Zerstörung zu erwirken. Die Betroffenen hätten sich dabei für das Wohl der Gemeinschaft in Lebensgefahr begeben. Sollte die Mission gelingen – so hatte man damals gelobt - so solle zum Dank alljährlich eine Marienandacht mit Lichterprozession stattfinden.
Pfarrer Josef Six bedankte sich bei den Anwesenden, die das damals gegebene Versprechen Jahr für Jahr einlösen und die Gelöbnisfeier somit aufrecht erhalten, stellvertretend auch für die, denen offenbar nicht mehr zum Danken zumute sei, für welche heute die Errettung des Ortes Mitterfels im Jahr 1945 eine Selbstverständlichkeit sei.