Evangelische Pfarrgemeinde feiert ihren 50. Geburtstag

Kirchenzug und Familiengottesdienst zum Jubiläum

 

Ganz bescheiden steht sie da, schräg gegenüber ihrer großen katholischen Schwester in der Lindenstraße, die kleine evange­lische Holzkirche Heilig-Geist. Im Sommer ist sie fast völlig hinter blü­henden Sträuchern versteckt.
Nur der hölzerne Glockenturm und das Holzkreuz am Giebel weisen auf ei­nen Sakralbau hin. Sie ist übrigens die einzige Blockkirche in Nieder­bayern. Am Sonntag, 27. Juni, feiert die evangelische Gemeinde Mitter­fels ihr 50-jähriges Kirchen-Jubilä­um mit Kirchenzug, Familiengottes­dienst und anschließendem Gemein­defest mit vielen Gästen.

Mit dem Zustrom von Heimatver­triebenen vergrößerte sich nach dem Krieg auch in Mitterfels die evange­lische Gemeinde und wuchs auf 200 Gläubige an. Die Frage nach einem eigenen Gotteshaus wurde, laut. Bis 1960 war die evangelische Gemeinde in der kleinen Mitterfelser Fried­hofskirche zu Gast. Pfarrer Hans Sommer, Seelsorger in der Diaspo­ragemeinde Bogen, zu der auch Mitterfels gehört, baute im Lauf der Zeit in Bogen, Hunderdorf und auch in Mitterfels eine evangelische Kir­che.

In Mitterfels entstand mit viel Ei­genleistung aus einer ehemaligen Arbeitsdienst-Baracke ein anspre­chendes Kirchlein mit einem freiste­henden, offenen Glockenturm aus Holz. Im Inneren befand sich eine kleine Sakristei und eine Empore für die Sänger. Ein großes Mosaik­bild schmückte die Wand über dem Altar. Im Juni 1960, am Pfingstmontag, wurde die Heilig-Geist-Kirche von Oberkirchenrat Koller feierlich eingeweiht. Dekan Reifenstein hielt die Festpredigt.

Erst 14 Jahre später, am Reforma­tionstag 1974, konnte eine neue Or­gel eingeweiht werden, und 1980 wurde mit einem Anbau ein kleiner Gemeindesaal mit Küche und Toi­lette geschaffen. Der hölzerne Glo­ckenturm wurde versetzt. Zum 40-jährigen Jubiläum gründete man einen Ortsausschuss in Mitterfels, der sich um die weitere Renovierung des kleinen Kirchleins kümmerte:

Die Kirche erhielt innen und außen einen neuen Anstrich, die Be­stuhlung wurde durch Polsterstühle ersetzt, und Kirchenraum und Ge­meindesaal erhielten einen Parkett­boden.

Das Mosaikbild wurde durch ein schlichtes Holzkreuz ersetzt. Auch legte man zwischen Kirche und Glo­ckenturm einen behindertengerech­ten Weg an. Neben den zahlreichen kirchlichen Veranstaltungen wie dem Treffen der Jungen Senioren wird der Gemeinderaum auch für ehrenamtliche Aktivitäten genutzt.

Zur Feier des 50. Geburtstages sind ein Kirchenzug durch die Burg­straße, angeführt vom evangelischen Posaunenchor Bogen, ein Familien­gottesdienst mit dem Kirchenchor Bogen und ein Gemeindefest im Garten geplant.

Der Gottesdienst steht unter dem Wort "Gottes Reich ist wie ein Sa­menkorn" und wird von Diakon Walter Peter und seinem Team fest­lich gestaltet.


Bericht und Bild : Straubinger Tagblatt, 25.5.2010 (erö)

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