Mit dem Zustrom von Heimatvertriebenen vergrößerte sich nach dem Krieg auch in Mitterfels die evangelische Gemeinde und wuchs auf 200 Gläubige an. Die Frage nach einem eigenen Gotteshaus wurde, laut. Bis 1960 war die evangelische Gemeinde in der kleinen Mitterfelser Friedhofskirche zu Gast. Pfarrer Hans Sommer, Seelsorger in der Diasporagemeinde Bogen, zu der auch Mitterfels gehört, baute im Lauf der Zeit in Bogen, Hunderdorf und auch in Mitterfels eine evangelische Kirche.
In Mitterfels entstand mit viel Eigenleistung aus einer ehemaligen Arbeitsdienst-Baracke ein ansprechendes Kirchlein mit einem freistehenden, offenen Glockenturm aus Holz. Im Inneren befand sich eine kleine Sakristei und eine Empore für die Sänger. Ein großes Mosaikbild schmückte die Wand über dem Altar. Im Juni 1960, am Pfingstmontag, wurde die Heilig-Geist-Kirche von Oberkirchenrat Koller feierlich eingeweiht. Dekan Reifenstein hielt die Festpredigt.
Erst 14 Jahre später, am Reformationstag 1974, konnte eine neue Orgel eingeweiht werden, und 1980 wurde mit einem Anbau ein kleiner Gemeindesaal mit Küche und Toilette geschaffen. Der hölzerne Glockenturm wurde versetzt. Zum 40-jährigen Jubiläum gründete man einen Ortsausschuss in Mitterfels, der sich um die weitere Renovierung des kleinen Kirchleins kümmerte:
Die Kirche erhielt innen und außen einen neuen Anstrich, die Bestuhlung wurde durch Polsterstühle ersetzt, und Kirchenraum und Gemeindesaal erhielten einen Parkettboden.
Das Mosaikbild wurde durch ein schlichtes Holzkreuz ersetzt. Auch legte man zwischen Kirche und Glockenturm einen behindertengerechten Weg an. Neben den zahlreichen kirchlichen Veranstaltungen wie dem Treffen der Jungen Senioren wird der Gemeinderaum auch für ehrenamtliche Aktivitäten genutzt.
Zur Feier des 50. Geburtstages sind ein Kirchenzug durch die Burgstraße, angeführt vom evangelischen Posaunenchor Bogen, ein Familiengottesdienst mit dem Kirchenchor Bogen und ein Gemeindefest im Garten geplant.
Der Gottesdienst steht unter dem Wort "Gottes Reich ist wie ein Samenkorn" und wird von Diakon Walter Peter und seinem Team festlich gestaltet.
Bericht und Bild : Straubinger Tagblatt, 25.5.2010 (erö)