Viel hat sich im vergangenen Jahr in Sachen "Sanierung Historische Hien-Sölde" getan: Der Finanzierungsplan steht, die Gelder sind zugesagt, die FachsteIlen signalisierten ihre Zustimmung.
Seit Anfang April laufen die ersten Arbeitseinsätze und archäologischen Grabungen. Darüber berichtete sehr zufrieden Maria Birkeneder, Vorsitzende des Fördervereins " Freundeskreis Historische Hien-Sölde Mitterfels" im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Reiterhof Gürster, Wichtigste Voraussetzung für den Beginn der Sanierung sei die Zusage der Fördergelder aus dem Entschädigungsfonds mit 380.000 Euro und der Bayerischen Landesstiftung in Höhe von 70.000 Euro gewesen, so Birkeneder.
Die Bayerische Sparkassenstiftung hatte bereits im Januar 10.000 Euro und die Stiftung der Sparkasse Niederbayern-Mitte 7.500 Euro übergeben. Die Marktgemeinde beteiligt sich mit insgesamt 10.000 Euro, verteilt auf die nächsten Haushalte, an der Sanierung des Hauses. Besonders positiv habe sich der Informationsbesuch des Marktgemeinderates im September für das Projekt ausgewirkt, betonte sie.
Sie ließ in ihrem Jahresbericht das abgelaufene Vereinsjahr Revue passieren:
- Juni 2009 Abgabe der Förderanträge;
- im Januar 2010 Übergabe der ersten Schecks und Abstimmung der archäologischen Untersuchung durch den Kreisarchäologen Dr. Ludwig Husty, Archäologin Elisabeth Vogl und Architekt Herbert Weny; im Februar Besuch von Oberkonservator Dipl.-Ing. Schnieringer vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der für die Denkmalerfassung und Denkmalforschung in Bayern zuständig ist;
- Ende März Abgabe und Genehmigung des Bauantrages bei der Gemeinde und Besprechung der Arbeitsaufträge für freiwillige Leistungen.
- Im April machte sich Statiker Roider an die Arbeit und die Architekten Kirchner vervollständigen jetzt in Absprache mit Architekt Weny mit Akribie das Aufrnaß des Gebäudes.
Viele Schulprojekte
Elisabeth Vogl startete mehrere Schulprojekte mit Grund- und Realschülern, beteiligte sie an einer Bauuntersuchung und archäologischen Grabungen und weckte große Begeisterung bei den Jugendlichen. Auch mit Holzrestaurator Stefan Mühlbauer und Architekt Weny sei die weitere Vorgehensweise besprochen worden, so Birkeneder. Jetzt werden Helfer gesucht, die sich an den archäologischen Ausgrabungen in den Räumen beteiligen. Birkeneder dankte allen Sponsoren, auch für den kostenlosen Container und kostenlose Leistungen einheimischer Firmen "und den vielen starken Schultern, die Verantwortung mittragen, bis ich meine ganze Kraft wieder einbringen kann".
Eine Münze von 1860
Archäologin und Kunsthistorikerin Elisabeth Vogl erläuterte die Vorgehensweise der laufenden Arbeiten wie das Abnehmen der Putzschichten und das schichtweise archäologische Abtiefen der Böden. Man habe nicht nur Glas, Keramik und sogar eine Münze von 1860 gefunden, sondern sei auch auf einen gestampften Lehmestrich, vermutlich aus der Bauzeit, gestoßen. Der Baufortschritt werde ständig dokumentiert, ein Raumbuch geführt.
Die Hien-Sölde sei ihren Ausmaßen und der enormen Geschosshöhe nach nie ein einfaches Waldlerhaus gewesen, sondern mit Sicherheit von Menschen mit Rang und Namen bewohnt worden. Inzwischen werde der Freundeskreis von den Fachbehörden als ernsthafter Partner der Sanierung betrachtet, betonte Elisabeth Vogl und lud zum Mithelfen ein: "Das macht großen Spaß". Vogl ist auch die Anlauf- und Koordinierungsstelle für alle Helfer (09961/ 942199).
Der Kassenbericht von Georg Hartlehnert war kurz und bündig, neben den Mitgliedsbeiträgen seien bereits erste Fördergelder eingegangen.
Die Vorstandschaft mit Maria Birkeneder als Vorsitzender wurde fast ausnahmslos bestätigt: Stellvertreter bleibt Heinrich Stenzel, Kassier ist Georg Hartlehnert, gleichberechtigte Schriftführerinnen sind Elisabeth Vogl und Doris Metzger. Als Beisitzer wurden bestätigt: Dr. Heidi Güldenhaupt, Willi Gürster, Otmar Kernbichl, Bernhard Puls und Sepp Simmel. Neu ist Volker Diergardt. Bürgermeister Stenzel war überrascht und erfreut über die ersten Funde und dankte allen Beteiligten mit Maria Birkeneder an der Spitze für Engagement und Arbeitseinsatz. "Ohne die Hien-Sölde würde Mitterfels etwas fehlen". Bedauerlich sei, dass die Sanierung des historischen Hauses noch nicht die volle Anerkennung im Marktgemeinderat finde, meinte Stenzel.
Die nächsten Schritte sehen unter anderem die Entrümpelung des Kellers und die Sanierung der Haustür vor. Im Keller soll der sandige Boden entfernt werden. Hier wurde ein Keramikteil gefunden.
Bericht : Straubinger Tagblatt, 02.07.2010 (erö)