Sitzung des Marktgemeinderates am Donnerstag, den 19. Mai 2011 um 19:30 Uhr
Tagesordnung : Öffentliche Sitzung
- Behandlung von Bauanträgen
- Änderung des Bebauungsplanes "WA Scheibelsgrub-Hochfeld" (Deckblatt Nr. 05); Behandlung der im Rahmen der öffentlichen Auslegung sowie Behördenbeteiligung eingegangenen Stellungnahmen und Satzungsbeschluss
- Antrag auf Änderung der Baugrenzen im Baugebiet "WA Weiherfeld"
- Anpassung der Bädergebührensatzung
- Bestellung eines Sicherheitskoordinators für den Doppelturnhallenneubau
- Information, Wünsche und Anträge
- Anerkennung der Niederschrift über die öffentliche Sitzung am 13.04.2011
Stenzel: Finanzrahmen wird eingehalten - Diskussion über Finanzierung der Doppelturnhalle im Marktgemeinderat
Mit einer Änderung der Tagesordnung begann die Maisitzung des Marktgemeinderates: Die CSU/UB hatte eine Aussprache über eine angebliche Kostensteigerung von 80tausend Euro für das Bauvorhaben "Schießstand" im Rahmen des Neubaus der geplanten Zweifachturnhalle mit integriertem Schützenstand gestellt in der Befürchtung, der bisher vorgesehene Finanzrahmen von drei Millionen Euro für die Halle und 100000 Euro für den Schützenstand könne nicht eingehalten werden. Der Schützenstand wird nicht bezuschusst. Die CSU/UB befürchtete, dringliche Pflichtaufgaben der Marktgemeinde wie ein neues Feuerwehrauto, der Kindergartenneubau, Abriss der alten Turnhalle mit Umgestaltung des Pausenhofes und der Schulbushaltestelle sowie die energetische Sanierung des alten Teils der Mittelschule könnten hinten angestellt werden.
Bürgermeister Stenzel wehrte sich gegen diese Aussagen. Allen sei die Erledigung der Pflichtaufgaben bewusst, wozu beispielsweise auch der neue Kindergarten gehört. Der von Anfang an gesteckte Finanzrahmen von 3,5 Mio. Euro werde eingehalten. Bei den drei Mio. Euro handele es sich um die reinen Baukosten. In den 500000 Euro seien sämtliche Nebenkosten für Projektanten. Architekten, Baugrunduntersuchungen, Prüfgebühren, Bestellung eines Sicherheitskoordinators, ein Sicherheitszuschlag für Unvorhergesehenes und sogar die stattliche Eigenleistung der Schützen in Höhe von knapp 40000 Euro enthalten. Es ergebe sich also insgesamt kein Widerspruch zu den ursprünglichen Zahlen, betonte Stenzel. In der Vergabesitzung des Marktgemeinderats vom April seien bei den Baumeisterarbeiten 100000 Euro für Rohbaukosten enthalten. Für weitere Ausbaukosten, die von der Gemeinde erbracht werden sollen, wurde die Summe von 75000 Euro genannt. Architekt Bernhard Schiedeck hatte auf die Vorteile des integrierten Schützenstandes mit angrenzendem Technikraum für den Gesamtbau hingewiesen. Dieses durchgehende Bauteil im südlichen, unteren Bereich der Turnhalle von der Außenwand Ostseite bis zur Außenwand Westseite sei aus statischen Gründen sinnvoll. Eine Platzierung des Technikraums an anderer Stelle hätte Mehrkosten von insgesamt etwa 60000 Euro zur Folge, so Schiedeck.
Bürgermeister Heinrich Stenzel wies auch darauf hin, dass die Summe von 100000 Euro immer nur für den Rohbau des Schützenstandes gegolten habe. Vertreter der Schützen wehrten sich gegen den Vorwurf der genannten Gesamtkosten für den Schützenstand, da diese ausschließlich nach Kubaturmaßen bemessen sind und nicht die tatsächlich zusätzlich notwendigen Mehraufwendungen berücksichtigen. Allein für den Stand würden die im Entwurf ausgewiesenen zusätzlichen Geschosshöhen nicht benötigt. Auch ohne Schützenstand hätte die Gemeinde erhebliche Mehraufwendungen für ohnehin notwendige Fundamentierungs- und Tiefergründungsarbeiten. Stenzel wies darauf hin, dass der Hallenneubau primär auch dem TSV und seinen Abteilungen zugute kommt, die bisher weder Miete bezahlen noch einen Zuschuss leisten müssen. Alle Beschlüsse des Marktgemeinderates bezüglich des Turnhallenneubaus seien einstimmig erfolgt, Haushaltsmittel in Höhe von 850000 Euro für dieses Jahr bereitgestellt, so Stenzel. Das Feuerwehrauto sei bereits zum Teil bezahlt. Nach längerer Diskussion, - "die Anfrage richtet sich nicht gegen die Schützen", meinte man bei der CSU, und "es sind nie konkrete Zahlen genannt worden", und einem Appell der Schützen an die Gemeinde: "Dieser Schießstand ist unsere letzte Chance". war man sich einig: Eine Kostensteigerung von allenfalls noch 20000 Euro sei zu verkraften.
Ruhiger und einvernehmlich verlief die weitere Sitzung. Zunächst wurden Bauanträge behandelt. Mit zwei Gegenstimmen wurde der Bau eines Schuppens mit Stall am Buchberger Weg genehmigt. Auch dem Antrag auf Bau einer Lagerhalle in der Unterholzener Straße wurde zugestimmt. Behandelt wurde die Änderung des Bebauungsplanes "WA Scheibelsgrub-Hochfeld", (Deckblatt Nummer 5) gegenüber dem Friedhof. Hier soll eine öffentliche Ausgleichsfläche entstehen. Es gab keine Einwendungen, dem Abwägungsvorschlag wurde zugestimmt. Auch gegen die Änderung der Baugrenze eines Grundstückes im Bau gebiet Weiherfeld spreche nichts meinten die Marktgemeinderäte und stimmten zu.
Beim Thema "Änderung der Bäder-Gebührensatzung" stimmte man für einen Nachlass von zehn Prozent für die Besitzer der Gäste-Card der "Urlaubsregion Sankt Englmar". Für die nächste Sauna-Saison wurde vorgeschlagen, einen Familien-Saunatag einzuführen. Der Preis für die Familienkarte soll 16 Euro betragen. Bestellt wurde ein Sicherheitskoordinator für den Doppelturnhallenneubau. Er ist vorgeschrieben, für die Sicherheit des Neubaus verantwortlich und das kostet Geld. Die Verwaltung habe mehrere Angebote eingeholt und sich für das Ingenieurbüro Schreiner entschieden, so Bürgermeister Stenzel.
Dem schlossen sich Informationen und Wünsche an. Am Montag, 30. Mai, wird der Erste Spatenstich für den Turnhallenneubau erfolgen.
Neubau der Doppelsporthalle
Die Marktgemeinderatsmitglieder wurden im Vorfeld zur Sitzung über den Antrag einer Marktgemeinderatsfraktion zum Doppelturnhallenneubau im Hinblick auf die Finanzierung des darin integrierten Schützenstandes unterrichtet. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Stellungnahme des beauftragten Architekturbüros zu den Fragestellungen bekannt gegeben. Die anwesenden Vertreter des Schützenvereins erläuterten ihre Vorstellungen und stellten die rechnerischen Mehraufwendungen für den Einbau eines Schützenstandes in Frage, nachdem die Berechnungen nur auf Kubaturmaßen beruhen und außerdem auch bei einem Verzicht auf den Schützenstand entsprechende Fundamentierungs- und Tiefergründungsarbeiten notwendig sind. Unter den Marktgemeinderatsmitgliedern erfolgte eine kontroverse aber insgesamt doch klarstellende Aussprache über die Intension der AntragsteIlung. Man war sich darüber einig, an den bisherigen Planungen einschließlich der Räumlichkeiten für den Schützenstand festzuhalten, nachdem auch bereits entsprechende Auftragsvergaben hierzu erfolgt sind.
In diesem Zusammenhang wurde der Marktgemeinderat außerdem von der Gestaltung der künftigen Feuerwehrzufahrt entsprechend einer Entwurfsskizze des beauftragten Landschaftsplaners unterrichtet. Zusätzlich wurde eine Bestellung eines Sicherheitskoordinators für den Doppelturnhallenneubau vorgenommen.
Änderung der Bauleitplanung
Hierzu beschäftigte sich der Marktgemeinderat zunächst mit der Änderung des Baugebietes "Scheibelsgrub-Hochfeld" durch Deckblatt Nr. 05, wozu eine vorhandene öffentliche Grünfläche durch eine andere Grünfläche der Marktgemeinde ersetzt wird. Der Gemeinderat billigte die entsprechenden Abwägungsvorschläge für die öffentliche Auslegung und beschloss das Deckblatt als Satzung. Darüber hinaus wurde im Baugebiet "WA Weiherfeld" der Erweiterung von Baugrenzen zugestimmt.
Information und Verschiedenes
Hierzu beschäftigte sich der Marktgemeinderat zunächst mit der Anpassung der Bädergebührensatzung, wonach aufgrund der Einführung der Gäste-Card im Rahmen der Urlaubsregion Sankt Englmar entsprechende Preisnachlässe gewährt werden sollen.
Hinsichtlich der Neubesetzung der VHS-Außenstelie in Mitterfels beschloss der Marktgemeinderat, Herrn Wolfgang Böhm als neuen VHS-Außensteilenleiter anzuerkennen. Die eigentliche Bestellung erfolgt durch die VHS-Geschäftsstelle.
Kenntnis nahmen die Marktgemeinderatsmitglieder außerdem von der Möglichkeit zur Teilnahme an den Elektromobilitätstagen in Teisnach.
Daneben beschlossen die Marktgemeinderatsmitglieder, den Bürgermeister offiziell als Vertreter der Marktgemeinde in der LAG-Gruppe zu bestellen.
Kenntnis nahmen die Marktgemeinderatsmitglieder außerdem von der Anfrage einer Filmgesellschaft zur Nutzung der Räumlichkeiten im Museum für Filmdreharbeiten. Eine Absprache mit den Verantwortlichen des Museumsvereins hat bereits stattgefunden.
Die nächste Bürgerversammlung wurde auf den 09. Juli 2011 datiert.
Auf Anregung eines Marktgemeinderatsmitgliedes sprach sich das Gremium außerdem dafür aus, sich bei der Telekom für den schnellen VDSL Breitbandzugang bewerben.
Nach Anerkennung der Niederschrift über die letzte öffentliche Sitzung sowie der Behandlung von Bauanträgen schloss sich ein nichtöffentlicher Teil an.