Tagesordnung : Öffentliche Sitzung
- Aussprache über Naturbegräbnisstätte (ANTRAG WURDE ZURÜCKGEZOGEN)
- Antrag auf Zulassung eines Bürgerbegehrens zur Naturbegräbnisstätte
- Neubau einer Doppelturnhalle; Einvernehmenserteilung
- Behandlung von Bauanträgen
- Grundsatzbeschluss zum Neubau eines Kindergartens
- Antrag auf Ausweisung von Parkflächen im Innerortsbereich
- Bauleitplanung GE Außerfeld (Deckblatt); Behandlung der im Rahmen der vorzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung eingegangene Stellungnahmen mit Abwägungsbeschluss
- Information, Wünsche und Anträge
- Festsetzung der Hallenbadpreise
- Änderung der Kurbeitragssatzung
- Abbestellung von Mitgliedern des Schulverbandes Mlttertels-Haselbach
- Anerkennung der Niederschrift über die öffentliche Sitzung am 16.09.2010
Keine Naturbegräbnisstätte für Mitterfels
Antrag wurde zurückgenommen - Bürgerinitiative: Wollen keinen Bürgerentscheid mehr
Obwohl der Tagesordnungspunkt "Aussprache über eine Naturbegräbnisstätte" entfiel, weil der Antrag zurückgenommen worden war, musste der Marktgemeinderat doch über die Zulassung des beantragten Bürgerbegehrens gegen einen Trauerwald in Mitterfels entscheiden. Das Bürgerbegehren sei viel zu früh gestellt, erklärte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Ein Konzept liege jetzt zwar vor, es sei aber noch kein Beschluss gefasst worden und eine Verwirklichung in nächster Zukunft nicht zu erwarten gewesen.
Nach Prüfung durch das Landratsamt habe sich zudem ein formaler Fehler in der Fragestellung ergeben. "Würde die jetzt eingereichte Fragestellung mit Ja beantwortet, wäre bei einem Erfolg des Bürgerbegehrens die Gemeinde verpflichtet, diese Naturbegräbnisstätte zuzulassen", heißt es in dem Schreiben. Bei einer Mehrheit von Nein-Stimmen hätte allerdings das Bürgerbegehren ohnehin keinen Erfolg.
403 Unterschriften
Nach kurzer Diskussion, in der auch die Vertreter der Initiative zu Wort kamen, und im Einvernehmen mit deren Vertretern, - "wir wollen keinen Bürgerentscheid mehr" - beschloss der Marktgemeinderat einstimmig zunächst die Änderung der Fragestellung und nahm damit formal die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens an. Dann wurde einstimmig beschlossen "der Markt Mitterfels hat keine Absicht, eine Naturbegräbnisstätte zu errichten .... " und entsprach damit dem Bürgerbegehren. Die Marktgemeinde ist ein Jahr an diesen Beschluss gebunden.
Mit 403 Unterschriften und Argumenten wie "ausreichende Grabstätten im Friedhof vorhanden, wir wollen keine anonymen Bestattungen, es gibt keine ordnungsgemäße Anfahrt, Biotopgefährdung, unwegsames Gelände, keine ausreichende Information der Bürger" wandte sich das Bürgerbegehren gegen den Trauerwald im Bereich Mitterfels/Weingraben/Hörmannsberg (wir berichteten). Er bedauere die unsachlichen Diskussionen im Internet, sagte Stenzel. Unter dem Deckmantel der Anonymität seien Unwahrheiten verbreitet worden: "Es sollte nicht Bürgertäuschung betrieben werden". Auch in den Fraktionen der FWG und der SPD wurde Unmut über die Art der Auseinandersetzung geäußert. "Schlechter Stil und falsches Demokratieverständnis."
Bau einer Doppelturnhalle
Als Nächstes wurden die Pläne für den Bau der Doppelturnhalle ein Stück weiter auf den Weg gebracht. Die Markträte stimmten den von der Regierung vorgeschlagenen Änderungen zu. Baubeginn soll im Frühjahr 2011 sein. Im Rahmen der Behandlung von Bauanträgen wurde der Nutzungsänderung eines ehemaligen Optikgeschäftes in der Burgstraße in eine Eisdiele zugestimmt. Ein weiteres heikles Thema wurde behandelt: der dringend notwendige Bau eines Kindergartens. Die Probleme seien bekannt, die Finanzierung jedoch ungewiss, sagte Stenzel. "Die Gemeinde ist finanziell an den Bau der Turnhalle gebunden". Ein Grundstück sei ins Auge gefasst, die Trägerschaft übernehme voraussichtlich wieder die Kirche. Auf Anfrage der CSU-Fraktion erklärte Stenzel, als Alternativen seien die Gründung eines Fördervereins und die Suche nach Sponsoren angedacht. Auf einen Zeitrahmen könne er sich nicht festlegen. "Wir werden von der Aufsichtsbehörde ausgebremst", sagte Stenzel. Vorbehaltlich der finanziellen Leistungsfähigkeit der Marktgemeinde stimmten die Rätinnen und Räte grundsätzlich dem Neubau eines Kindergartens zu.
Als problematisch erweist sich auch die Parksituation am neuen Geschäftshaus Burgstraße/Ecke Weiherfeldring. Immer wieder werde an der Bushaltestelle unerlaubt ausgefahren. Die Polizei moniere außerdem das unerlaubte Parken auf dem Gehweg am Weiherfeldring, so Stenzel. Man beschloss, auf diesem Gehweg zeitlich begrenzte Parkplätze auszuweisen und in Absprache mit den Eigentümern die Ausfahrt in die Burgstraße zu verhindern. Probleme werde es hier auch mit dem Winterdienst geben, warnte Marktrat Konrad Feldmeier. Einstimmig gebilligt wurden der Beschlussvorschlag zum Deckblatt Nr. 18 Flächennutzungsplan, das Deckblatt elf zum Landschaftsplan sowie das Deckblatt vier zum Bebauungs- und Grünordnungsplan für das Gewerbegebiet Außerfeld im Bereich der ehemaligen Messerfabrik.
Verwüstung im Perlbachtal
Stenzel gab die neuen Eintrittspreise in Hallenbad und Sauna bekannt. Sie wurden der geringen Preiserhöhung im Freibad angepasst. Auch der Kurbeitrag wird geringfügig erhöht. Sandra Groth, seit zwei Jahren Leiterin der Vhs-Außenstelle Mitterfels, wird ihr Amt abgeben. Wegen der sinkenden Schülerzahlen in Grundschule und neuer Mittelschule wurden zwei Mitglieder des Schulverbandes Mitterfels-Haselbach abbestellt. Eine Diskussion gab es über die Verwüstungen durch Holzarbeiten eines privaten Waldbesitzers im Landschaftsschutzgebiet Perlbachtal. Wegen der Gefahr von herabfallenden Felsbrocken hätten die Wanderwege eins, zwei und fünf gesperrt werden müssen, so Stenzel. Das Landratsamt sei eingeschaltet worden. Der Marktgemeinderat beschloss, dem Verursacher eine vierwöchige Frist zur Sicherung und Instandsetzung der Wanderwege zu setzen. Das in Mitleidenschaft gezogene Bachufer muss hergestellt und der zerbrochene Brunnentrog ersetzt werden, beschlossen die Räte.
Bericht über die Sitzung des Marktgemeinderates Mitterfels am 21. Oktober 2010
Aussprache über Naturbegräbnisstätte; Antrag auf Zulassung eines Bürgerbegehrens zu Naturbegräbnisstätte
Erster Bürgermeister StenzeI informierte den Marktgemeinderat zunächst über die Eingabe des Projektträgers, wonach die Errichtung einer Naturbegräbnisstätte im Außenbereich der Marktgemeinde Mitterfels nicht mehr weiterverfolgt wird. Der Marktgemeinderat wurde in Kenntnis gesetzt vom eingereichten Bürgerbegehren, das sich gegen die geplante Naturbegräbnisstätte im Außenbereich der Marktgemeinde Mitterfels richtet. Dem Begehren lagen rund 400 Unterschriften bei. In diesem Zusammenhang wurde der Marktgemeinderat über das Schreiben der Rechtsaufsichtsbehörde unterrichtet, wonach das Bürgerbegehren im Vorfeld auf Zulässigkeit geprüft wurde. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens waren mit einer Umformulierung der Fragestellung einverstanden, wie sie in der Mitteilung der Rechtsaufsichtsbehörde vorgeschlagen wurde. Die Marktgemeinderatsmitglieder schlossen sich dieser Haltung ebenfalls an. Anschließend beschloss der Marktgemeinderat, dem Bürgerbegehren zu entsprechen und keine bauleitplanerischen Schritte zur Ausweisung einer Naturbegräbnisstätte im Außenbereich einzuleiten.
Neubau einer Doppelturnhalle
Dem Marktgemeinderat lag hierzu der fertig gestellte Bauantragsentwurf vor. Der Marktgemeinderat beschloss, das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen und die Unterlagen der Bauaufsichtsbehörde zur Genehmigung weiterzuleiten.
Grundsatzbeschluss zum Neubau eines Kindergartens
Erster Bürgermeister Stenzel informierte die Marktgemeinderatsmitglieder über die Bestrebungen zum Neubau eines Kindergartens in Mitterfels. Die Marktgemeinderatsmitglieder beschlossen, den Neubau eines Kindergartens mit Kinderkrippe in Mitterfels vorbehaltlich der finanziellen Leistungsfähigkeit umzusetzen.
Antrag auf Ausweisung von Parkflächen im Innerortsbereich
Die Marktgemeinderatsmitglieder wurden über den Antrag einer Gemeinschaftspraxis zur Ausweisung von Parkflächen bei der Abzweigung Burgstraße in den Weiherfeldring unterrichtet. Die Marktgemeinderatsmitglieder sprachen sich dafür aus, dem Antrag unter der Prämisse zu entsprechen, dass auf Kosten der Antragsteller eine entsprechende Umsetzung erfolgt und zugleich über den Eigentümer eine Möglichkeit geschaffen wird, dass kein Ausfahren aus dem Objekt in die Staatsstraße ermöglicht wird. Die Beschlussfassung erfolgte darüber hinaus widerruflich, nachdem mögliche Erschwernisse beim Winterdienst noch nicht absehbar sind.
Änderung der Bäder- und Kurbeitragssatzung
Die Marktgemeinderatsmitglieder wurden über die vorgelegten Entwürfe zur Änderung der Eintrittspreise im Hallenbad sowie der Anhebung des Kurbeitrages unterrichtet. Die arktgemeinderatsmitglieder sprachen sich dafür aus, entsprechende Änderungssatzungen zu erlassen.
Bauleitplanung GE Außerfeld (Deckblatt)
Die Marktgemeinderatsmitglieder wurden über die im Rahmen der vorzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung eingegangenen Stellungnahmen unterrichtet. Die Marktgemeinderatsmitglieder sprachen sich dafür aus, dem Abwägungsvorschlag zu folgen und eine Änderung der Planunterlagen vorzunehmen. Einwendungen von Privatpersonen erfolgten nicht. Der Marktgemeinderat beschloss, das weitere Verfahren in Form der öffentlichen Auslegung durchzuführen. Neben der Änderung des Bebauungsplanes sind auch Änderungen des Flächennutzungsplanes sowie des Landschaftsplanes damit verbunden.
Information und Verschiedenes
Kenntnis nahmen die Marktgemeinderatsmitglieder zunächst von der Mitteilung des Energieversorgers über die Erhöhung der Wartungspauschalen für die Straßenbeleuchtung. Außerdem nahm der Marktgemeinderat Kenntnis von der VHS-Leiterin, dass sie aus zeitlichen Gründen bis zur Neubesetzung ihre Leitung niederlegen möchte. Die bereits durchgeführte straßenverkehrsrechtliche Anordnung des Landratsamtes zur Versetzung der Ortstafel im Bereich der Aschaer Straße wurde bekannt gegeben. Erster Bürgermeister Stenzel informierte den Marktgemeinderat über die Mitteilung der Unteren Naturschutzbehörde, wonach die gemachten Erdbewegungen im Perlbachtal erheblich den Beslangen des Naturhaushaltes und der Landschaftspflege widersprechen. Das Amt für Landwirtschaft und Forsten wurde zur entsprechenden Äußerung aufgefordert. Darüber hinaus sprachen sich die Marktgemeinderatsmitglieder dafür aus, aus Gründen der öffentlichen Sicherheit den Verursacher ebenfalls zur Beseitigung der Schäden und zur Verkehrssicherungspflicht aufzufordern. Hinsichtlich der möglichen Schaffung von Baurecht im Bereich des Kirchenweges wurden die Marktgemeinderatsmitglieder über verschiedene Schreiben der Anwohner unterrichtet. Der Marktgemeinderat beschloss mehrheitlich, keine bauleitplanerischen Schritte zur Ausweisung einer Baufläche im Bereich des Kirchenweges einzuleiten. Erster Bürgermeister Stenzel bedankte sich beim gesamten Marktmeilen-Team für die hervorragende Organisation der Mitterfelser Marktmeile. Daneben wurden die Marktgemeinderatsmitglieder zur stattfindenden Sportlerehrung eingeladen. Abschließend erfolgte eine Abbestellung von Mitgliedern des Schulverbandes Mitterfels-Haselbach, nachdem sich die Schülerzahlen im Schulverband durch die Gründung der Mittelschule verändert hatten.
Nach Anerkennung der Niederschrift über die letzte öffentliche Sitzung sowie der Behandlung von Bauanträgen schloss sich ein nichtöffentlicher Teil an.