Tagesordnung : Öffentliche Sitzung
- Erweiterung der Mobilfunkstation; Aussprache mit dem Netzbetreiber (Hierzu steht ein Vertreter der Telekom Deutschland zur Aussprache zur Verfügung)
- Bericht aus der Bauausschusssitzung
- Behandlung von Bauanträgen
- Antrag auf Änderung des Landschaftsplanes (Feldholzanbau)
- Information, Wünsche und Anträge
- Anerkennung der Niederschrift über die öffentliche Sitzung am 21. Oktober 2010
Mobilfunkstation soll 2011 erweitert werden - Bedenken wegen erhöhter Strahlenbelastung - Aus der Sitzung des Marktgemeinderates
Die Mobilfunkstation am Friedhof soll erweitert werden, und trotz großer gesundheitlicher Bedenken wegen erhöhter Emission hat die Marktgemeinde keine Möglichkeiten, diese Erweiterung zu verhindern. Das machte Karin Erhardt, Kommunalbeauftragte des Netzbetreibers Telekom Deutschland, in der öffentlichen Gemeinderatssitzung deutlich. Mitterfels ist eine der ersten Gemeinden in der Fläche, die die neue LTE-Technik bekommen wird. Vorteile seien eine größere Reichweite und eine schnellere Datenübertragung, so Erhardt. Diese neue Technik soll ab Frühjahr 2011 flächendeckend auf- und ausgebaut werden.
Die bisher installierten fünf Antennen auf der Anlage werden gegen fünf neue ausgetauscht, ergänzte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Eine stärkere Strahlung sei, je nach Standort, gegeben, sagte Erhardt auf Anfrage. Von den Markträten wurde vor allem moniert, dass die bestehende Anlage mitten im Ort und in der Nähe eines Wohngebietes und des Kindergartens steht. Wünschenswert und naheliegend sei es doch, mit einer neuen Technik auch einen vom Ortskern weiter entfernten Standort auszuwählen, meinte Marktrat Paul Wintermeier.
Hier sehe sie aus wirtschaftlichen Gründen keine Chance, vorhandene Standorte würden genutzt, meinte Erhardt dagegen. Die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte würden eingehalten. Vom Marktrat bemängelt wurde die fehlende sachliche Information vonseiten des Netzbetreibers, auch im Hinblick auf gesundheitliche Schäden durch stärkere Strahlung. "Eine zweischneidige Sache", meinte Bürgermeister Stenzel mit Blick auf den neuen Digitalfunk im Rettungswesen und den Wunsch nach einem schnelleren Internetanschluss. 2. Bürgermeister Heinz Uekermann schlug vor, Grenzzahlen erstellen zu lassen. Messungen können erst nach der Installation der Antennen vorgenommen werden.
Aus der Bauausschusssitzung informierte Bürgermeister Stenzel unter anderem über Wasserprobleme im Baugebiet Stockacker, die mit einem Graben und Gully behoben werden sollen. Einen Grundstücksbesitzer am Turnweg wird die Gemeinde unterstützen und einen Weg befestigen, der zu einem längere Zeit unbewohnten Haus führt. Begutachtet worden seien auch Schäden durch Bauarbeiten am Buchberger Weg, sagte Stenzel.
Zugestimmt wurde dem Vorschlag des Bürgermeisters, die Stellungnahme des Amtes für Denkmalschutz abzuwarten in Sachen Fertiggarage am Buchberger Weg. Zugestimmt wurde auch der Nutzungsänderung eines ehemaligen Geschäfts in der Burgstraße. Hier soll neben der bewilligten Eisdiele ein Italo-Feinkostgeschäft entstehen.
Eine längere Diskussion entwickelte sich zum Antrag eines Landwirts auf Änderung des Landschaftsplanes. Der Landwirt möchte auf seinem Grund Feldholz zur Hackschnitzelgewinnung anbauen. Die Bestimmungen sind kompliziert, wie sich im Lauf der Diskussion herausstellte. Während die Marktgemeinde der Anlage eines Feldholzes bereits zugestimmt hatte, lehnte dies die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes ab. Die Maßnahme sei als Aufforstung zu betrachten, die Fläche müsse freigehalten werden. Die jetzt beantragte Änderung des Landschaftsplanes sei mit großem Aufwand und Kosten verbunden, meinte Stenzel. Zu befürchten seien auch weitere derartige Anträge.
Der Landwirt will jedoch die Kosten selbst tragen und informierte die Räte über das Projekt: Auf dem Grundstück sollen schnell wachsende Hölzer wie Pappeln und Weiden gepflanzt werden, die Erntezeit dauere drei bis sechs Jahre. Danach könnte das Grundstück wieder als Feld oder Wiese genutzt werden. Dieser Plan fand große Zustimmung im Gemeinderat: "die Fläche wird nie ein Wald werden, das Konzept sollten wir unterstützen", hieß es bei den Räten. Dem Konzept wurde grundsätzlich zugestimmt, eine endgültige Entscheidung wurde verschoben.
Bericht über die Sitzung des Marktgemeinderates Mitterfels am 11. November 2010
Erweiterung der Mobilfunkstation
Erster Bürgermeister Stenzel konnte zu diesem Tagesordnungspunkt eine Vertreterin der Telekom Deutschland begrüßen, die dem Marktgemeinderat die Situation zur Erweiterung der vorhandenen Mobilfunkstation vortrug. Am vorhandenen Standort soll eine neue Funktechnologie (LTE-Technik) errichtet werden. Dadurch sollen größere Bandbreiten bis rund 50 MB durch Funkfrequenzen erreicht werden. Nach und nach werden die vorhandenen GSM- und UMTS-Antennen ausgetauscht und durch die andere neue Technik ersetzt. Mit den Arbeiten soll voraussichtlich im Frühjahr 2011 begonnen werden. Endgeräte für Kunden stehen für diese Technologie derzeit noch nicht zur Verfügung. Im Schnitt liegen die gemessenen Strahlungsemissionen bei rund 5 % der gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte. Die Bundesnetzagentur legt dabei unter Annahme der Maximalauslastung einen Sicherheitskorridor fest. Obwohl die Marktgemeinderatsvertreter das Festhalten am bestehenden Standort in Mitterfels in Ortsnähe kritisieren, wurde durch den Betreiber deutlich gemacht, aus wirtschaftlichen Gründen am bestehenden Standort festzuhalten.
Bericht aus der Bauausschusssitzung
Erster Bürgermeister Stenze I informierte den Marktgemeinderat über die im Zuge der stattgefundenen Bauausschusssitzung erzielten Ergebnisse. Im Einzelnen soll dabei der ungehinderte Ablauf von Oberflächenwasser in einem Teilbereich des Baugebietes Stockäcker durch die Anlegung eines Grabens mit Gully unterbunden werden. Daneben wurde die Zufahrtssituation zu einem Anwesen am Buchberger Weg angesprochen. Der Verursacher soll zur Beseitigung der Schäden aufgefordert werden. Die Marktgemeinderatsmitglieder sprachen sich dafür aus, die angesprochenen Punkte wie in der Bauausschusssitzung vereinbart, zu erledigen. Daneben lagen dem Marktgemeinderat Vorentwurfsunterlagen zu einem Bauvorhaben im Baugebiet Blumental vor. Dabei wurden entsprechende Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes in Aussicht gestellt.
Antrag auf Änderung des Landschaftsplanes (Feldholzanbau)
Die Marktgemeinderatsmitglieder wurden vom Antrag eines Anliegers auf Änderung der gemeindlichen Bauleitplanung zur Realisierung eines beantragten Feldholzanbaus unterrichtet. Es wird die Errichtung eines Energiewaldes angeregt, der jedoch dem derzeitigen Stand des Landschaftsplanes widerspricht, nachdem dort die Fläche als von Aufforstung freizuhaltende Fläche beschrieben ist. Die Marktgemeinderatsmitglieder kamen überein, eine Besichtigung der Örtlichkeit durch den Bauausschuss vorzunehmen. Im Grundkonsens soll jedoch einer Änderung des Landschaftsplanes dahingehend zugestimmt werden.
Information und Verschiedenes
Kenntnis nahmen die Marktgemeinderatsmitglieder zunächst von der Möglichkeit, einen Alkomaten im Zuge des Alkoholpräventionsprojektes des Kreisjugendringes bei Festlichkeiten in Anspruch zu nehmen. Hinsichtlich der beengten Parkraumsituation im Bereich der Burgstraße in Abzweigung zum Weiherfeldring sprachen sich die Marktgemeinderatsmitglieder dafür aus, eine Kurzparkzone in diesem Bereich auszuweisen, wobei Parken auf Gehwegen in einem Teilbereich erlaubt werden soll. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Gehweg vorhanden. Außerdem lag dem Marktgemeinderat der Vertragsentwurf für die Erstellung eines Konzeptes zur Detailuntersuchung für die ehemalige Hausmülldeponie in Kreuzkirchen vor. Der Marktgemeinderat beschloss, diesen Vertrag abzuschließen. Kenntnis nahmen die Marktgemeinderatsmitglieder auch von der vorgenommenen Bewerbung für das Kulturmobil im Jahr 2011. Dem Marktgemeinderat wurde das Antwortschreiben des Amtes für Landwirtschaft und Forsten zur vorgenommenen Abholzung im Perlbachtal vorgetragen. Im Marktgemeinderat herrschte weiter Unmut über die Art und Weise der Abholzung sowie die Reaktion der beteiligten Behörden. In Kürze soll ein gemeinsamer Ortstermin mit allen Beteiligten stattfinden. Zusätzlich wurden die Marktgemeinderatsmitglieder über das Ergebnis der letzten stattgefundenen ILE-Arbeitskreissitzung unterrichtet.
Nach Anerkennung der Niederschrift über die letzte öffentliche Sitzung schloss sich ein nichtöffentlicher Teil an.