Immer lächelnde Menschen- Lichtbildervortrag über Äthiopien - Uralte Kultur
Mehrere Höhepunkte bestimmten diese Reise, der erste war das Trekking in die grandiose Bergwelt der Simien-Berge nach Sankaber.
Im Simien-Nationalpark sei auf über 3000 Metern Höhe im Zelt campiert worden, berichtete Rudi Hopfner. "Es war bitterkalt" . Mit einer Wanderung sei das "Dach Afrikas" mit seiner seltenen Tier- und Pflanzenwelt erkundet worden. "Besondere Freude machte uns der Anblick einer seltenen Pavian-Art, die nur dort oben vorkommt und sich von unserer kleinen Touristengruppe in ihrer Futtersuche nicht stören ließ", berichtete Hopfner. Überwältigend sei auch der Anblick der Wasserfälle des Blauen Nils gewesen. Begonnen habe die Reise in der Hauptstadt Addis Abeba mit Stadtführung und Museumsbesuchen. Eine besondere Attraktion sei hier "Miss Lucy" gewesen; das drei Millionen Jahre alte Skelett einer Frau. Äthiopien sei ein armes Land, ein Land der Fußgänger und Radfahrer, von vielen Religions- und Bürgerkriegen geplagt und mit seinen schlechten Straßen touristisch nur wenig erschlossen. Probleme bereiteten dem Land unter anderem die Überbevölkerung und die bedrückende Erosion durch das Abholzen der Wälder. "Trotzdem haben wir immer lächelnde Menschen getroffen", sagte Hopfner.
In den Städten herrschte buntes Markttreiben, ein Nebeneinander von modernem Leben und Tradition. Malerische Trachten seien ebenso anzutreffen gewesen wie eine moderne Hochzeitsgesellschaft mit einer Braut in Weiß. Weitgehend friedlich sei auch das Miteinander von äthiopisch-orthodoxen Christen und Muslimen. Besucht wurden auch die uralten Felsenkirchen von Mekele und Lalibela, wo unbekannte Handwerker vor 800 Jahren in 2600 Metern Höhe eine Kirche in den Fels gehauen haben.
Sehenswert waren aber auch die Dörfer mit spitzen Hausdächern, die Handwerkskunst in Stroh, Ton und bunten Textilien. Unvergesslich der Anblick der antiken Ruinen von Axum, das wegen seiner zahlreichen historischen Gebäude das "Rom Äthiopiens" genannt wird. Wunderschön sei ein jahrhundertealtes Tanzfest gewesen, mit dem mit Musik und Gesang die Wiedertaufe gefeiert werde, sagte Hopfner. Ein letzter Höhepunkt war der Besuch des Rift Valleys, ein riesiger Grabenbruch mit schroffen Bergwänden und weitläufigen Seen. Beste Reisezeit für Äthiopien sei der Monat Januar, erklärte Rudi Hopfner.
Bericht : erö (SR-Tagblatt, 18.1.2011)