Diesmal stand der Abend im Zeichen des 30-jährigen Jubiläums, das der Musikverein am Freitag, 18. Juni, mit Standkonzert und Ehrenabend im Gürster-Stadl (Scheibelsgrub) begeht. Anschaulich gemacht wurde der Werdegang der Blaskapelle und ihrer Dirigenten Tony Niedermayer, Otto Kolmsee und Jürgen Malterer mit einer Fotopräsentation und einer sowohl heiteren als auch informativen Moderation von Mitgliedern des Musikvereins zu den einzelnen Musikstücken.
Vereinsvorsitzender Dominik Drechsler freute sich über die zahlreichen Vertreter befreundeter Musikkapellen und des Musikbundes Bayern. ,,30 Jahre Musikverein sind 30 Jahre lebendige und gelebte Musik", betonte Bürgermeister und aktives Mitglied Heinrich Stenzel. Seit der Gründung 1980 hätten sich Musikverein und Musikanten mit Engagement und Herzblut für die Blasmusik eingesetzt. "Trotz anfänglicher Skepsis hat sich die Gründung des Musikvereins als Meisterwerk erwiesen": MdB Ernst Hinsken gratulierte und zitierte Aristoteles "Musik ist ein wesentliches Element des Lebens."
Eindrucksvoll war dann der festliche Beginn mit dem "Nessun Dorrna" aus Puccinis Oper "Turandat" , zeitlos anspruchsvoll und feierlich. Dann Romantik pur mit der "Post im Wald" von Heinrich Schäffer und einem vituosen Trompetensolo von Ben Schlicker. So habe auch Dirigent Otto Kolmsee Signale gesetzt, habe mit Schweiß, Freude und Witz die jungen Musiker zu Leistungsspielen und sogar Radioauftritten gebracht, hieß es in der Moderation.
Das zweite Jahrzehnt der Blaskapelle wurde mit dem wohl schwierigsten Werk für ein symphonisches Blasorchester, der Ouvertüre zur .komischen Oper von Franz von Suppe "Leichte Kavallerie", eingeläutet. Ein anspruchsvolles Ziel, um die musikalischen Grenzen zu erweitern, das von dem Publikum mit viel Applaus gewürdigt wurde, Dann wurde es heiter-beschwingt mit den schmissigen Klängen der Polka "Egerländer Perle", einem der Lieblingsstücke von Dirigent Malterer. Imposant der anschließende "Pochod Textilakov", der Marsch der Textilarbeitergewerkschaft, mit seinem fanfarenartigen Beginn und der lieblichen Melodie der Hörner.
In der Pause trafen sich Gäste und Musiker zu Erfrischungen an der Theke und einem entspannenden Plausch über 30 Jahre Blasmusik in Mitterfels. Im zweiten Teil überraschte die Blaskapelle mit einem mächtigen Bigband-Sound und dem Medley "The Best of Herb Albert", gefolgt von Filmmusik von Brian Adams und den wieder neu aktuellen Hits von "ABBA". Den fulminanten Schluss machte, natürlich, konzertante Marschmusik, schwungvoll dirigiert von Jürgen Malterer und schmissig gespielt von der Blaskapelle. Ein echter Ohrenschmaus. Und weil der Applaus der Zuhörer nicht enden wollte gab es zwei Zugaben: Einmal das swingende Medley von Herb Albert und zum guten Schluss den Bayerischen Defiliermarsch.
Nicht unerwähnt darf bleiben, dass die beiden jüngsten Mitglieder der Blaskapelle, Steffi Dietl (Klarinette) und Johannes Pfeffer (Trompete), trotz der monatelangen Proben kürzlich ihr Leistungsabzeichen in Bronze erfolgreich abgelegt haben.
Bericht und Bild : Straubinger Tagblatt, 20.4.2010 (erö)