Ein Sommerabend auf der Burg mit exzellenter Blasmusik

Musikverein und Schweizer Musikfreunde aus Hasliberg begeisterten das Publikum


Im April 2011 war der Musikverein Mitterfels im schweizerischen Hasliberg zu Gast, jetzt machten die Schweizer einen Gegenbesuch in Mitterfels und verbanden das mit einem gemeinsamen Blaskonzert der Extraklasse. Statt des traditionellen Frühjahrskonzerts gab es ein internationales Sommernachtskonzert auf der Burg, und 60 Musikerinnen und Musiker bereiteten ihrem begeisterten Publikum einen unvergesslichen Abend.

Auch Ehrungen wurden vorgenommen: Sepp Irber vom Musikbund Ober- und Niederbayern zeichnete Katharina Reiner (Querflöte) mit dem Silbernen Leistungsabzeichen D2 aus, das sie mit der Wertung „sehr guter Erfolg“ ablegte. Das Abzeichen sei unter anderem ein „Leistungsnachweis“ für Eltern und Ausbilder, sagte Irber. Für 25 Jahre Mitgliedschaft im Musikverein wurde Claudia Köhler geehrt.

„Wir wollen heute, zusammen mit den befreundeten Blasmusikern aus Hasliberg, unseren Zuhörern ein unterhaltsames Programm bieten“, versprach Musikvereinsvorsitzender Dominik Drechsler. Und wieder einmal bewies die Blaskapelle mit ihrem Dirigenten Jürgen Malterer, dass sie zu den besten Kapellen im Landkreis gehört. Exaktes Spiel, homogener Klang, eine große Bandbreite im klanglichen Ausdruck und in den verschiedensten Musikstilen von der Klassik zur Moderne zeichnen die Kapelle aus.

Erfreulich auch, dass so viele junge Musikerinnen und Musiker dabei sind, sodass alle Instrumente sehr gut besetzt werden können. Die Blaskapelle bewies an diesem Abend, dass sie in der bayerisch-böhmischen Blasmusik ebenso zu Hause ist wie im Operettenfach und in der Oper oder im Bigband-Stil.

 

Nach einem flotten Beginn mit dem Konzertmarsch König-Ludwig II. folgte als erster Höhepunkt das Operetten-Medley „Im Weißen Rössl“. Die Zuhörer konnten noch einmal in Erinnerung an das erfolgreiche Theaterspiel vor vier Wochen an gleicher Stelle schwelgen. Unter die Haut ging auch die Pop-Ballade „One moment in time“, die an die verstorbene Whitney Houston erinnerte. Der erste Teil vor der Pause schloss mit dem Beguine Festival im Big-Band-Stil mit feurigen Rhythmen und bekannten Songs aus den 50er und 60er Jahren. Die Vereinsmitglieder führten selbst durch das Programm und würzten die Ansagen mit kleinen Anekdoten aus den Proben mit ihrem gestrengen Dirigenten Jürgen Malterer.

 

Ein buntes Showprogramm brachten die Hasliberger Musikanten unter der Leitung von Peter Michel auf die Bühne. Hasliberg liegt im Kanton Bern und an einem sonnigen Berghang, erzählte der Sprecher. Die Zuhörer staunten über das Schwyzer Oergeli, eine Art hell klingende Knopfharmonika, und die Taler Schwinger, die in einer Tonschale eine Münze klingen lassen, über Alphornbläser, die aus ihren langen Blasinstrumenten erstaunlich schöne und feierliche Melodien und sogar eine Polka hervorzauberten, immer begleitet vom Fahnenschwinger, der zu allen Musikstücken die Hasliberger Flagge schwenkte. Eine lustige Geschichte wurde erzählt, - „wie die Berge in die Schweiz kamen“, - beim Holzschuhtanz á la Hasliberg schwangen die Mädchen ihre Beine in bunten Holzschuhen, und die Jodelgruppe bewies, dass Blasmusikerinnen auch jodeln und singen können.

Von Bergromantik und vom Wind, der von der Malojagruppe herüberweht, erzählte die Musik der Schweizer Gäste, mal getragen-feierlich, mal fröhlich und immer sehr klangvoll. Ganz feierlich mit ihrer Hasliberg-Hymne „Bin iins am Haslibärg…“ beschlossen die Gäste ihren Teil des Konzerts und warfen ihre Käppis ins applaudierende Publikum.

 

Zum guten Schluss wurde zusammen musiziert, einmal eine böhmische Polka unter der Leitung von Peter Michel und zum anderen unter Jürgen Malterer die bekannte Polka „Ein halbes Jahrhundert“, die jeder Blasmusiker kennt. Der traditionelle „Bayerische Defiliermarsch“ ließ zum Ende alle Herzen noch höher schlagen und der Applaus wollte fast kein Ende nehmen.  Er freue sich über das volle Haus, die vielen Gäste und die schweizerischen Klänge im Mitterfelser Burghof, meinte strahlend Bürgermeister Heinrich Stenzel, der wieder als Hornist im Orchester aktiv war. Es gab Dankesworte und Erinnerungsgeschenke, ein großes Käserad für Dirigent Malterer und das Versprechen, diesen Abend zu wiederholen.

 

 

Bericht und Bilder : erö (Kulturszene SR-Tagblatt, 6.8.2012)

 

 

 

 

 

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