Phytotherapie im Fokus
„Phytotherapie – gegen alles ist ein Kraut gewachsen, oder?“ Unter diesem Motto fand vor Kurzem ein Vortrag im Reiterhof Gürster statt, im Rahmen eines Frühstückstreffens der Mitterfelser Frauengruppe (MFG) um Vorsitzende Rosi Kräh. Im komplett ausgebuchten Wintergarten referierte Sonja Schmid aus Mitterfels, die zusammen mit ihrem Mann eine Apotheke in Straubing betreibt. Schmid freute sich sehr, mit ihrem Thema so viele Interessenten angesprochen zu haben.
Geschichte des Aspirins
In der Apotheke sei die Phytotherapie täglich ein großes Thema, sie ist vielen Fällen sogar das Vorbild moderner synthetischer Arzneimittel. Bestes Beispiel dafür sei das allseits bekannte Schmerzmittel Aspirin mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure. Denn ursprünglich wurde die Salicylsäure aus der Weidenrinde in Form von Tee schon als Schmerzmittel verwendet. Die Referentin zeigte noch eine Vielzahl weiterer Arzneistoffe auf, die man von Medikamenten kennt, aber ihren Ursprung in der Phytotherapie haben. Beim eigenständigen Sammeln von Kräutern sei jedoch, so Sonja Schmid, darauf zu achten, wo die Pflanzen wachsen; der Straßenrand oder Felder sind aufgrund der möglichen Umweltbelastungen nicht geeignet, der heimische Garten jedoch eigne sich wunderbar.
Dennoch könne der Wirkstoffgehalt der Pflanzen stark schwanken, nicht so in den Arzneipflanzen aus der Apotheke, da diese immer auf ihren Wirkstoffgehalt hin geprüft sein müssen. Auch die Verwechslungsgefahr, die durchaus fatale Folgen haben könne, sei beim eigenständigen Sammeln zu beachten. Im weiteren Verlauf des Vortrags erfuhren die Zuhörerinnen eine Menge darüber, welche Pflanzen für welche Beschwerden selbst eingesetzt werden können und welche bewährten Phytotherapeutika es in der Apotheke gibt. Speziell ging dabei Sonja Schmid auf die Möglichkeiten der Behandlung bei Frauenleiden, wie Wechseljahresbeschwerden und Blasenentzündung, aber auch grippalen Infekten und Verdauungsproblemen ein.
Dennoch gebe es auch klare Grenzen der Pflanzenheilkunde, die man unbedingt beachten müsse. Da es sich bei Phytotherapeutika um hochwirksame Arzneistoffe handelt, sei der Gang in die Apotheke vor Ort immer empfehlenswert, da man dort neben den geprüften pflanzlichen Arzneimitteln auch immer eine gute Beratung und Auskunft von Fachleuten erhalte. Da die Referentin ihren Vortrag unentgeltlich abhielt, bat die Mitterfelser Frauengruppe um eine Spende für den derzeit entstehenden „Marktplatz Mitterfels“, einer Ausgabestelle von kostenlosen Lebensmitteln für finanziell weniger gut situierte Bürgerinnen und Bürger. Sandra Groth, Quartiersmanagerin der Marktgemeinde Mitterfels und Initiatorin dieses sozialen Projekts, konnte sich am Ende der Veranstaltung über eine beachtliche Spendensumme freuen.
Pressebericht Matthias Kutzner (SR-Tagblatt, 12.4.2025)