Jahresband 28 des Mitterfelser Magazins übergeben

Jahresband 28 des Mitterfelser Magazins übergeben

Menschen im Mittelpunkt

 

Der neue Jahresband des Mitterfelser Magazins „gestern – heute – morgen“, Nummer 28, ist erschienen und wurde vom Vorstand des Arbeitskreises Heimatgeschichte offiziell an Bürgermeister Andreas Liebl übergeben. 32 Autoren haben auf 194 Seiten 50 Beiträge geliefert, dazu Fotografien und Abbildungen von Sammelstücken zur Verfügung gestellt – ehrenamtlich, versteht sich. Herausgeber ist der AK Heimatgeschichte Mitterfels, das Layout des aufwendig gestalteten Magazins lag wieder in den Händen von Franz Tosch. Unbezahlbar sei diese ehrenamtliche Arbeit, betonte Andreas Liebl mit einem Dank an alle Autoren. Unbezahlbar und ein Glück auch für die kommenden Generationen in der Verwaltungsgemeinschaft. Der bei der Gründung des AK Heimatgeschichte Mitterfels im Vorfeld der 800-Jahr-Feier von Mitterfels gefundene Titel ist zu einem Markennamen geworden, betonte Tosch bei der Übergabe.

Alle Facetten des Lebens

Der Untertitel „gestern – heute – morgen“ weist darauf hin, dass es nicht nur um Archivarbeit und die Befragung von Zeitzeugen geht, sondern dass sich das Magazin mit allen Facetten des Lebens und Geschehens in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels beschäftigt. Dabei gehe es immer um Menschen und ihre Vita. Tosch führte als Beispiele die Geschichte der Familien Lang und Barnerssoi an, Familie Lang als Besitzer des Schlosses Falkenfels, der Familie Barnerssoi gehörte einst die Posthalterei in Stallwang.

Ein weiteres Beispiel für eine interessante Familie ist die Geschichte der Restauratoren Wittmann am Fuß des Gallners aus Dammersdorf. Der „unscheinbare“ Betrieb beschäftigt vier Steinmetz- und Restauratorenmeister, die Denkmäler von Rang restauriert oder kunstvoll ergänzt haben, wie die Schlösser Linderhof und Neuschwanstein, die im Domkreuzgang Regensburg, am Straubinger Herzogsschloss oder in der Jakobskirche in Straubing tätig waren. Als weitere Beispiele eines bemerkenswerten Lebens führte Tosch den in der Nazizeit „sehr widersetzlichen“ Geistlichen Schefbeck und die Burschen der Wasserwacht im früheren Waldbad Mitterfels und ihre verschworene Gemeinschaft an. Alles Nähere ist nachzulesen im neuen Magazin.

Mit Aufwand erstellt

Auch die Beilage über den mit viel Aufwand erstellten Vergleich der Anwesen im kleinen Dorf Mitterfels aus den Salbüchern (Steuerbüchern) des Kastenprobstamtes Mitterfels von 1555 bis 1770 erzählt von Menschen. Die meisten hausten in „hülzern Sölden“, durch die der Wind pfiff, hinterm Haus lag der Krautgarten mit felsigem Untergrund, Mähwiesen und Felder waren weit draußen, Wasser spendeten nur zwei Dorfbrunnen. Dieser Zustand hielt im alten Teil von Mitterfels bis 1949 an, berichtete Tosch. Ganz anders, ein Kontrast, auf den ersten Seiten die Mitterfelser Visionen – ein Blick von Günter Spießl auf das Mitterfels von morgen mit der Frage „Ist Mitterfels für die Zukunft gerüstet?“ Hier kommen auch Jugendliche zu Wort. Aber es geht im Heft auch um die energieautarke Gemeinde Ascha, um Denkmäler, um Kulturvielfalt, um die neue Bücherei, um Lyrik, Mundart, Natur, Umwelt, um Lustiges und Heiliges.

Ein Danke bekam Franz Tosch für die immense Arbeit bei der Gestaltung des Heftes seit 28 Jahren, mit Bildern und Zeichnungen in höchster Qualität, „ein Spiegel der Wertschätzung für die Autorinnen und Autoren“. Der Verkauf beginnt am Samstag, 9. Juli, beim Pfarrfest in Mitterfels zur Einweihung der renovierten Kirche Sankt Georg nach der Vorabendmesse gegen 20 Uhr. Weitere Verkaufsstellen bei Schreibwaren Stolz, den Tankstellen Hafner (Mitterfels) und Grimm (Haselbach), bei Kötterl (Ascha), bei Banken und Sparkassen der VG, im Mitterfelser Burgmuseum und den Buchhandlungen Winklmeier (Bogen) und Pustet (Straubing).

Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt 7.7.22)