Gottesdienst und Kranzniederlegung am Ehrenmal
Der Volkstrauertag mit Jahrestag der Krieger- und Soldatenkameradschaft Mitterfels wurde auch in diesem Jahr mit einem Gedenkgottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche und der Schubertmesse, aufgeführt von der Blaskapelle Mitterfels, feierlich begangen. Die KuSK-Vorsitzenden Konrad Feldmeier sen. und Hans Attenberger verlasen die Namen der zahlreichen Toten und Vermissten beider Weltkriege aus der Marktgemeinde und Ben Schlicker blies das Lied vom „Guten Kameraden“. Traditionell hält Oberst a.D. Henner Wehn im Gottesdienst eine Gedenkrede zum Volkstrauertag und fragte „ist der Name Volkstrauertag überhaupt noch angebracht?“
In Trauer vereint
1952 vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge wieder neu gegründet, sollte er an die Millionen Toten beider Weltkriege erinnern. In den fünfziger Jahren hätten die Menschen am Volkstrauertag noch heftig und echt getrauert. „Sie waren in Trauer vereint und trauerten gemeinsam, der „Volkstrauertag“ war ein zutreffender Begriff“, erklärte Wehn. Das habe sich in den siebziger Jahren geändert, der Frieden in Europa schien stabil zu sein, an den Ost-West-Konflikt hatten sich alle gewöhnt, der Frieden war Alltag geworden. Als Soldat habe er allerdings nach der Wiedervereinigung eine zunehmende Abkehr von der Bundeswehr erlebt, eine Mehrheit der Bevölkerung lehnte das viele Geld für die Bundeswehr und die damit verbundene Rüstung ab. Vor allem jüngere Menschen konnten mit dem Volkstrauertag nichts mehr anfangen. Doch seit im Februar 2022 auf Befehl des russischen Präsidenten Putin die Ukraine von der russischen Armee überfallen wurde, sei der Krieg zurück in Europa.
Dann, ein weiterer Kriegsschauplatz, als Terroristen der Hamas aus dem Gaza heraus Israel überfielen, über 1400 israelische Zivilisten töteten und Geiseln verschleppten. Das habe gezeigt, wie fragil der europäische und weltweite Frieden ist. Um so wichtiger sei es, sich gemeinsam dafür zu engagieren. Bei der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal blickte Pater Dominik Daschner auf den Krieg in der Ukraine und betonte „Frieden ist nicht länger selbstverständlich“. Dem schloss sich Bürgermeister Andreas Liebl an und betonte „Der Volkstrauertag ist ein Tag des Gedenkens aber auch der Reflexion“. Er erinnere an die Schrecken des Krieges und rufe dazu auf, Frieden und Freiheit zu wahren und wertzuschätzen. „Wir müssen am Frieden arbeiten und alles dafür tun, das Terror und Fremdenfeindlichkeit bei uns keine Chance haben. Auch eine Verpflichtung, die wir über Landesgrenzen hinweg tragen.“ Als Zeichen der Verbundenheit legten Liebl und Feldmeier einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder.
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 22.11.2023)