An zahlreichen Schulen wird bereits das Projekt "Technik für Kinder" angeboten, ein Projekt zur Förderung von technischem Nachwuchs in der Schule. Nun lernen auch in der Mittelschule in Mitterfels 18 Mädchen und Buben der 5. und 6. Klasse, wie man mit einem Lötkolben umgeht, einen Stromkreis schließt oder eine kleine Alarmanlage baut. Angeregt von Konrektorin Marion Brandl und unterstützt von Klassleiterin Irmgard Müller von der Klasse 6 lernten die Kinder an sechs Nachmittagen im Werkraum den Umgang mit technischem Werkzeug. Unterstützt wird das Projekt von der Firma Strama-MPS aus Straubing, die die technische Grundausrüstung wie Werkzeugkoffer und Verbrauchsmaterial bereitstellte. Ziel sei es, im Zuge des demografischen Wandels die Jugendlichen für Technik und technische Berufe zu begeistern, sagte Herbert Wittl von Strama.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass die Entscheidung für einen Technikberuf mehrheitlich bereits in der Kindheit begründet ist. Handwerk und Industrie klagen über zu wenig Auszubildende, im vorigen Jahr blieben eine hohe Anzahl von Ingenieur-, Meister- und Facharbeiterstellen unbesetzt. Es wird zu wenig getan, um den technischen Nachwuchs zu fördern. Hier setzt der gemeinnützige Verein" TfK - Technik für Kinder" an. Gegründet im August 2010 in Deggendorf, realisiert er Projekte, bei denen sich Kinder mit technischen Themen auseinander setzen und durch Selbermachen von Technik und handwerklichem Tun begeistern lassen.
Sie habe gezielt auch Mädchen für TfK geworben, um ihnen die Scheu vor der Technik zu nehmen, betonte Klassleiterin Irmgard Müller. "Frauen können das Gleiche wie Männer". Unterstützt wurde die Gruppe von Christian Forster, der den Schülern zeigte, wie es gemacht wird. Es sei wichtig, dass die Industrie die Schulen unterstützt, betonte Rektor Gerhard Groß mit einem Dank an Wittl. Die Kooperation mit Betrieben habe sich bewährt. Das Projekt TfK soll zweimal im Jahr durchgeführt und wiederholt werden, betonte Groß.
Ausgestattet mit großen Schutzbrillen saßen die Kinder konzentriert an den Werkbänken und löteten kleine Widerstände an Leiterplatten, setzten LED-Wechselblinker, Alarmanlagen oder LED-Taschenlampen zusammen. Eine Brandblase störte nicht wirklich. Luisa, die zum ersten Mal einen Lötkolben in der Hand hatte, fand das Löten "schwierig, es macht aber großen Spaß". Auf die skeptische Bemerkung von Rektor Groß, "ich bin gespannt, wie viele Alarmanlagen funktionieren", gab es nur eine Antwort: "Natürlich alle!" Und schon piepte es im ganzen Raum.
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 10.12.2011)