Mit dem "Flying Fox" über'm Abgrund - Eröffnung des Kletterzentrums an der Bahnbrücke
Schon am Himmelfahrtstag hatte am neuen Kletterturm an der ehemaligen Eisenbahnbrücke ein begeistertes Anklettern stattgefunden. An der fast 20 Meter hohen Kletterwand mit ihren bunten Klettergriffen versuchten sich Kinder und Erwachsene im Klettern, bestiegen die hölzerne Plattform, wagten sich über die "Himmelsleiter" auf winzige Plattformen an den Brückenpfeilern und sausten als "Flying Fox" in Schwindel erregender Höhe zum Turm zurück. Vor allem viele junge Kletterer zeigten Mut, balancierten forsch über schmale Stege und nahmen auf den kleinen Plattformen an den Brückenpfeilern oder im Wipfel der Fichten das nächste Ziel ins Visier. Immer betreut und gesichert von den Klettertrainern.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde stellte Bergführer Christoph Rieser, der die Standortleitung übernommen hat, den Werdegang des Kletterzentrums als neuen Stützpunkt der Erlebnis-Akademie Bad Kötzting vor. "Vertikal trifft auf horizontal - das verwirklichen der Kletterturm als Herzstück der Anlage und seine Verknüpfung mit den zahlreichen Hochseilelementen an der Bahnbrücke und im angrenzenden Waldstück" , sagte Rieser.
Neben dem Kletterturm stehen die Granitpfeiler der ehemaligen Bahnbrücke und 40 verschiedene Routen zum Klettern zur Verfügung. Eines der Ziele sei neben der Förderung der Beweglichkeit auch die Schulung von Balance in Einzelaktionen sowie in Kletterseminaren oder Kursen. "Der Extremkletterer Thomas Huber hat mit viel Spaß schon bei uns geklettert", erzählte Rieser.
Die Marktgemeinde habe das Projekt von Anfang an voll unterstützt bei den Grundstücksverhandlungen, mit einem Grundstückskauf und der Beteiligung an den Pachtkosten, betonte Bürgermeister Heinrich Stenzel. "Es ist ein einmaliges Angebot für Urlaubsgäste, Firmen, Schulklassen und Vereine, für Familien, Klettereinsteiger und leistungsbetonte Kletterer weit über die Grenzen des Landkreises hinaus".
Die Anlage eigne sich für die Schulung der Teamfähigkeit ebenso wie für eine bessere Konzentration bei Schülern oder einfach als erlebnisreiches Ausflugsziel für Kletterfreunde. "Für die Benutzer des nahe gelegenen Zeltplatzes ist die Anlage sicher auch ein Anziehungspunkt ", meinte Stenzel.
Eine weitere Attraktion und Abrundung der Freizeitgebiete im Luftkurort Mitterfels nannte stellvertretender Landrat Josef Laumer das neue Kletterzentrum. Es passe bestens in das Gesamtkonzept von Projekten der Erlebnis-Akademie und der Touristikangebote im Bayerischen Wald. Damit werde der Tourismus als Wirtschaftsfaktor in der Region gestärkt. An den Brückenpfeilern sei schon lange geklettert worden, nun freue er sich über die Erweiterung, sagte Laumer.
Unter Marschmusik mit der Blaskapelle Mitterfels zog man zur Bahnbrücke, wo Pfarrer Pater Dominik und Pfarrer Georg Hartlehnert für das gelungene Werk dankten, einen unfallfreien Betrieb wünschten und der Anlage den kirchlichen Segen erteilten. Anschließend stellte Rieser die Anlage mit ihren Elementen vor, und trotz des Regens demonstrierten Trainer die vielen Klettermöglichkeiten.
Die Anlage ist am heutigen Samstag und Sonntag, 15. und 16. Mai, von 9 bis 18 Uhr geöffnet, an beiden Tagen findet ein Kletterfestival mit Firmen statt; am Samstag um 16 Uhr Speedclimbing-Contest, Sonntag ab 15 Uhr Slackline-Workshop mit Tipps und Tricks vom Fachmann. Infos und Anmeldung im Alten Bahnhof.
Bericht : Straubinger Tagblatt, 15.5.2010 (erö)