Frühlingsleicht beschwingt präsentierte sich der Singkreis unter der Leitung von Gabriele Theisinger bei seinem Frühjahrskonzert in der Schulaula. Einen besonderen Akzent setzten die Sankt-Jakobus-Chormäuse Haselbach, engagiert geführt von Claudia Zech.
Der Abend stand unter dem Motto "Sonne, Mond und Sterne" und wurde wieder charmant moderiert von Rosa-Maria Meindorfer und Henner Wehn. Den erfrischenden Anfang machte der Kinderchor mit dem Lied von den Sonnenstrahlen, ohne Noten gesungen und begleitet vom Singkreis und Maria Hien am Klavier.
Das Besondere an diesem Abend:
Bekannte und unbekannte Volkslieder aus Tirol und Oberbayern, aus dem Westerwald und Kärnten, aus Ungarn, England und Schweden wurden lebendig und erzählten von der Sehnsucht nach dem Frühling, von schönen Frauen und ihren Anbetern, von Volkstum, Romantik, Schwermut und der reichen Symbolsprache früherer Jahrhunderte. Hugo von Fallersleben, der Dichter der deutschen Nationalhymne, erinnerte mit dem schwermütigen „0, wie ist es kalt geworden" an den Winter, und von Schwermut war auch das Lied von den "Zwei Stern' am hohen Himmel" aus dem Westerwald bestimmt. Frisch und fröhlich sangen die Mädchen und Buben vom "Guten Mond", vom "blinkenden Stern" und das lustige Spottlied. "Dunkel war's, der Mond schien helle ... ", einfühlsam begleitet von den Frauenstimmen. Es stammt vermutlich aus sächsischem Volksmund aus der Zeit um 1850. Nach der Pause ging es beschwingt mit dem Loblied auf "Wochenend' und Sonnenschein" weiter, bekannt von den Comedian Harmonists. Schwermütigromantisch der Song aus Schweden "Uti var hage ... ", der eine Geschichte voller verborgener Dramatik erzählt. "Bei einem Volkslied liegt die Entstehung im Gegensatz zum Kunstlied im Dunkeln, und gewöhnlich ist weder der Dichter noch der Komponist bekannt", erzählte Moderator Henner Wehn.
Interessant die beiden Kunstlieder von Johannes Brahms: Einmal das eher unbekannte "Horch, der Wind klagt in den Zweigen", eigentlich ein ungarisches Volkslied, und das bekanntere "Verstohlen geht der Mond auf", ein altdeutsches Minnelied, von Brahms vertont und vom Singkreis wunderschön gebracht. Mit dem "Let the sunshine in", ein rhythmischer, nicht ganz leicht zu singender "Ohrwurm" aus dem Musical "Hair" , fand das Konzert seinen Abschluss. Ein richtig schöner Konzertabend, der viel Freude machte und den Frühling herbeizauberte. Der anhaltende Applaus der Zuhörer wurde belohnt mit dem Abendlied von Matthias Claudius "Der Mond ist aufgegangen", anrührend gesungen vom Singkreis und dem Kinderchor.
Bild und Bericht : Straubinger Tagblatt, 24.03.2010 (erö)