Den Bayerischen Kabarettpreis 2016 in der Kategorie „Senkrechtstarter“ hat die Münchner Kabarettistin Constanze Lindner zu Recht erhalten. Davon konnten sich am Wochenende die Besucher im Wirtsstadl von Traudl und Norbert Gürster in Mitterfels-Scheibelsgrub überzeugen. Mit unglaublich viel Power und natürlichem Charme, mit Temperament und einer schier unerschöpflichen Spielfreude präsentierte Lindner ihr neues Programm „Jetzt erst mal für immer“.
Sie stellt sofort den Kontakt zum Publikum her, umarmt Zuschauer auch in der letzten Reihe und verteilt ringsum schallende Wangenküsse. Als „Comedian Harmonist“ verspricht sie in „Denglisch“ einen harmonischen Abend und parodiert was das Zeug hält: Mit dicker Pelzmütze eine männertolle Russin, eine brummelnde Alte mit grauer Lockenperücke, die sich über Schwiegertochter Gerlinde aufregt, oder, in grüner Mütze und mit Raffzähnen, eine betrunkene Ulknudel.
Freddy aus dem Publikum darf mitspielen, und ausgerechnet ein männlicher Gast soll sich als „Jungfrau“ zersägen lassen. Leider – oder zum Glück – hat er die Säge vergessen. Wie ein roter Faden zieht sich die Geschichte von einer Fee und drei Wünschen durch den Abend. Zwei hat Constanze schon vertan, jetzt überlegt sie endlos, was sie sich wünschen soll. Und weil ihr die Zuschauer dabei helfen sollen, verteilt sie Zettel für deren Wünsche. Was dabei herausgekommen ist, wird nicht verraten. Springlebendig und quirlig ist Constanze Lindner, eine mitreißende Verwandlungskünstlerin mit ganz viel komischem Talent. Elisabeth Röhn