Neues Flurkreuz gesegnet - Senioren gedachten dem Tod eines KZ-HäftIings
Der Herbstausflug wurde in diesem Jahr verbunden mit der Segnung des prächtigen Flurkreuzes der Familie Bade. Es stand lange Jahre an der Abzweigung Straubinger Straße/ Aschaer Straße und musste wegen Baumaßnahmen versetzt werden. Nun hat es an der Straubinger Straße, direkt neben dem Garten der Bades, einen neuen Platz gefunden und wurde von Pfarrer Pater Dominik Daschner gesegnet. Neben dem reich geschmückten und frisch renovierten Gusskreuz mit dem Gekreuzigten und einer Madonna im
Rosenkranz darunter weist eine kleine Messingtafel auf ein schreckliches Geschehen in der Nazizeit hin: Im April 1945 führte einer der Todesmärsche aus dem Konzentrationslager Flossenbürg auch durch Mitterfels. Auf der Straße direkt neben dem Haus, wo die Bades heute leben, fand vor 65 Jahren ein Häftling den Tod. "Ein Grund mehr, das Kreuz an genau diese Stelle zu setzen und dieses Opfertodes zu gedenken", meint Marianne Bade.
"Nicht verloren; vorangegangen", heißt es auf der kleinen Gedenktafel neben dem Kreuz. Wegkreuze wie dieses sind Wegmarken und machen deutlich, dass wir Menschen unter dem Segen Gottes leben, sagte Pater Dominik Daschner bei der Kreuzessegnung. Kreuze seien kein Zeichen von Gewalt und Grausamkeit, sondern davon, wie weit Gottes Liebe reiche. Viele Menschen seien auf diesem Gewaltmarsch liegen geblieben. "Mit Blick auf das Kreuz dürfen wir davon ausgehen, dass sie nicht verloren gegangen sind", sagte Pater Dominik.
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 08.10.2010)