Neues Flurkreuz gesegnet - Senioren gedachten dem Tod eines KZ-HäftIings

Sehr aktiv ist die Seniorengruppe 55plus der katholi­schen Pfarrgemeinde mit Marianne Bade an der Spitze. Zu den Aktionen gehört auch der herbstliche Ausflug zum Haflingerhof von Marianne und Reinhard Bade, wo man sich an ei­ner großen Kaffeetafel trifft zum Gedankenaustausch und zum Plau­dern. Traditionell gehört auch Ap­felsaft pressen dazu. Der frisch ge­presste Apfelsaft findet bei den Se­nioren und Seniorinnen immer gro­ßen Anklang.

Der Herbstausflug wurde in die­sem Jahr verbunden mit der Seg­nung des prächtigen Flurkreuzes der Familie Bade. Es stand lange Jahre an der Abzweigung Straubinger Straße/ Aschaer Straße und musste wegen Baumaßnahmen versetzt werden. Nun hat es an der Straubin­ger Straße, direkt neben dem Garten der Bades, einen neuen Platz gefun­den und wurde von Pfarrer Pater Dominik Daschner gesegnet. Neben dem reich geschmückten und frisch renovierten Gusskreuz mit dem Ge­kreuzigten und einer Madonna im

Rosenkranz darunter weist eine kleine Messingtafel auf ein schreck­liches Geschehen in der Nazizeit hin: Im April 1945 führte einer der Todesmärsche aus dem Konzentra­tionslager Flossenbürg auch durch Mitterfels. Auf der Straße direkt ne­ben dem Haus, wo die Bades heute leben, fand vor 65 Jahren ein Häft­ling den Tod. "Ein Grund mehr, das Kreuz an genau diese Stelle zu set­zen und dieses Opfertodes zu geden­ken", meint Marianne Bade.

"Nicht verloren; vorangegangen", heißt es auf der kleinen Gedenktafel neben dem Kreuz. Wegkreuze wie dieses sind Wegmarken und machen deutlich, dass wir Menschen unter dem Segen Gottes leben, sagte Pater Dominik Daschner bei der Kreuzes­segnung. Kreuze seien kein Zeichen von Gewalt und Grausamkeit, son­dern davon, wie weit Gottes Liebe reiche. Viele Menschen seien auf diesem Gewaltmarsch liegen geblie­ben. "Mit Blick auf das Kreuz dür­fen wir davon ausgehen, dass sie nicht verloren gegangen sind", sagte Pater Dominik.


Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 08.10.2010)