Initiativgruppe betroffener Eltern Behinderter besuchte Bruder-Konrad-Werkstätte

Bereits zum zweiten Mal informierten sich Mitglieder der „Initiativgruppe betroffener Eltern von Behinderten“ mit Margarethe Adler an der Spitze über die Behinderten-Werkstätte Bruder Konrad der Katholischen Jugendfürsorge KJF Regensburg.

Man wolle sich ein Bild vom Erweiterungsbau der Einrichtung machen, so Margarethe Adler. 174 Beschäftigte können seit der Erweiterung 2011 hier arbeiten, erklärte Betriebsleiter Manfred Schmidt. Mit der Einrichtung in Hermannsberg kommen 20 weitere dazu. Neben geistig Behinderten werden zunehmend auch psychisch Kranke und Menschen mit Einschränkungen nach Schlaganfall oder Unfall in der Einrichtung aufgenommen.

 

Schmidt führte die Besucher zunächst in die große Montagehalle, wo täglich bis zu 2200 Verbandstaschen für die Automobilindustrie gepackt werden. Mit 74 Beschäftigten sei dies der größte Bereich der Werkstätte. Man müsse wie in jeder anderen Firma kostengünstig arbeiten, vermeide aber Zeitdruck für die Mitarbeiter, betonte Schmidt. Der Arbeitsplatz sei auf die Fähigkeiten des Beschäftigten zugeschnitten, es werde auch darauf geachtet, dass die Menschen miteinander harmonieren. Für ältere Mitarbeiter gebe es Rückzugsmöglichkeiten in Ruheräumen, an Raucher sei mit einem kleinen Raucherhaus im Freien gedacht. Dank der kleinen EDV-Abteilung mit fünf Arbeitsplätzen könne auch die aufwändige Logistik der Werkstätte gemeistert werden, erklärte Schmidt.

Besichtigt wurde neben der Montageabteilung die große Lagerhalle zum Be- und Entladen der Lkws. Auch die Wäscherei, ebenfalls ein Schwerpunkt der Werkstätte, sei vergrößert worden. „Hier werden täglich 3,5 Tonnen Wäsche gewaschen, umweltfreundlich, denn seit dem Sommer 2011 hat die Werkstätte die Zertifizierung Umweltmanagement erhalten“. Im großen Speisesaal werde in Schichten Mittag gegessen. Kochkurse und pädagogische Angebote aus dem Berufsbildungsbereich wie Sport, Chor, Tanz oder Kegeln sorgten für Zufriedenheit und Gesundheit bei den Beschäftigten. „Wir sind bestrebt, die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter nach ihren Möglichkeit zu fördern und auf ihre Behinderung Rücksicht zu nehmen,“ sagte Schmidt.

Sie sei von der Einrichtung mit ihren modernen, hellen Räumen und der engagierten Führung sehr begeistert, sagte Margarethe Adler. „Hier sind Behinderte gut aufgehoben, eine Beruhigung für uns Angehörige“. Die Initiativgruppe, eine lockere Vereinigung von Eltern behinderter Kinder, besteht seit 22 Jahren. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig zu Erfahrungs- und Gedankenaustausch, organisieren Vorträge über die Belange von Behinderten wie Behinderten-Testament und informieren sich über Behinderteneinrichtungen in Straubing und dem Landkreis.