"Jetzt geht es endlich los" - Arbeiten zur Sanierung der Hien-Sölde haben begonnen - Helfer gesucht
"Jetzt geht's endlich los". Ein Seufzer der Erleichterung bei Bezirksrätin Maria Birkeneder, Vorsitzende des "Fördervereins Freundeskreis Historische Hien-Sölde Mitterfels" , und der Archäologin Elisabeth Vogl, die ebenfalls Vorstandsmitglied ist.
Zu einer ersten Besprechung trafen sich jetzt erste freiwillige Helfer in der historischen Hien-Sölde am Tor zur Burgstraße, dessen älteste Teile nachweislich aus dem frühen 15. Jahrhundert stammen und das bei allen Denkmalpflegern große Begeisterung ausgelöst hat.
Als Bau, der auf den Schultern der "kleinen Leute" entstand, sei das Haus für die Ortsgeschichte wichtig und sollte unbedingt erhalten werden, meinte auch Generalkonservator Professor Dr. Egon Greipl vom LfD München bei seinem Besuch vor vier Jahren. Nach langen Verhandlungen konnte der Freundeskreis das Haus vor zwei Jahren vom BRK-Kreisverband erwerben und bemühte sich seitdem um Fördermittel vor allem aus dem Entschädigungsfond, der Bayerischen Landesstiftung, dem Bezirk Niederbayern und dem Landkreis Straubing-Bogen. Auch der Förderverein muss einen stattliehen Betrag beisteuern. Der soll mit viel Eigenleistung so gering wie möglich gehalten werden.
Maria Birkeneder erläuterte die Vorgehensweise: Zunächst muss vorsichtig ein Teil des Innenputzes entfernt werden, um die Balken freizulegen und ihren Zustand beurteilen zu können. Vor allem die unteren Balken an der Westseite seien sehr desolat. Dann werden die Fußböden entfernt. Jetzt wird es für die Archäologen interessant, die bis auf den gewachsenen, Boden graben wollen. Vor allem in den Bodenauffüllungen erhofft man sich interessante Funde als Zeitzeugen aus 600 Jahren. Federführend bei den Ausgrabungen werden das Landesamt für Denkmalpflege und Kreisarchäologe Dr. Ludwig Husty sein, unterstützt von der Archäologin Elisabeth Vogl.
Die Innentüren müssen ausgehängt und zwischengelagert und die alten Türrahmen vor Beschädigung geschützt werden. Auch der Küchenherd aus dem historischen Haus, das noch bis in die 90er Jahre bewohnt war, wird abgebaut und zwischengelagert. Bewegliche Stahlstützen sorgen für die nötige Stabilität der Decken. Im Außenbereich steht die Beschneidung der Sträucher an, sie werden "auf Stock gesetzt", und in nicht allzu ferner Zeit muss der alte Stall abgerissen werden. Das ist sehr bedauerlich, aber der Grundstücksverlauf macht es nötig, so Birkeneder und Vogl.
Sämtliche Arbeitsstunden werden dokumentiert als Nachweis für die Eigenleistung des Vereins. Jetzt werden freiwillige Helfer gesucht, die mit Hand anlegen, damit aus der historischen Hien-Sölde ein Schmuckstück entstehen kann (Infos bei Maria Birkeneder, Telefon 09961/6555).
Bericht und Bilder : Straubinger Tagblatt, 15.4.2010 (erö)