Spatenstich für Kläranlage

Spatenstich für Kläranlage

Das Herzstück ist eine neue Kompaktanlage – 2,2 Millionen Euro Kosten

Die Kläranlage von Mitterfels im Ortsteil Scheibelsgrub ist in die Jahre gekommen. Sie wurde 1972 noch unter dem damaligen Bürgermeister Werner Lang gebaut mit einer Ausbaugröße von 4750 Einwohnergleichwerten und wurde 1996 generalsaniert. Die Anlage stand unter der Betreuung der Firma Sedlmeier und Klärwärter Dietmar Schreiner. Erste Planungen für eine Modernisierung und Ertüchtigung der Anlage fanden im Marktgemeinderat bereits seit 2018 unter Altbürgermeister Heinrich Stenzel statt. Jetzt erfolgte der erste Spatenstich für die Ertüchtigung der gesamten Anlage in Anwesenheit von Vertretern der Marktgemeinde, des Planungsbüros KEB Straubing, des Wasserwirtschaftsamtes, der Behörden und der beteiligten Firmen. Eine neue Anlage ist nachhaltiger In der Vergangenheit habe es immer wieder Probleme mit der Anlage gegeben, erklärte Bürgermeister Andreas Liebl. Er wies auf die Nachhaltigkeit einer modernen Kläranlage mit großem Nutzen für alle Bürger hin, auch im Hinblick auf die Wasseraufbereitung bei allgemein steigendem Wasserbedarf. Die Abwasserbehandlung stelle eine der wichtigsten aktiven Natur- und Umweltschutzmaßnahmen dar. Dafür müssten die Bürger sensibilisiert werden. Erfreulich sei die staatliche Förderung für diese energieeffiziente Anlage.

Die voraussichtlichen Kosten werden 2,2 Mio Euro betragen, mit der Fertigstellung werde im Herbst gerechnet, so Liebl. Sein Dank galt den Planern und beteiligten Firmen, den Vertretern des Wasserwirtschaftsamtes Bachl und Rehm und des Marktgemeinderates sowie dem Bauhof mit Leiter Alois Breu und seinen Mitarbeitern. Lukas Troiber vom Ingenieurbüro KEB Straubing informierte über die Sanierung und die technischen Details der Anlage: Ein Hauptbereich sei die Erneuerung des Belüftungssystems der beiden SBR-Reaktoren, die für den Sauerstoffeintrag in die biologische Reinigungsstufe erforderlich sind. Die Lebensdauer der Maschinentechnik betrage in etwa 15 Jahre. Daher würden auch sämtliche Aggregate wie Pumpen, Rührwerke, Klarwasser-Abzugseinrichtungen, Schieber und ähnliches durch neue, effizientere Bauteile ersetzt. Ein Herzstück der Baumaßnahme sei der Neubau eines Kompaktanlagengebäudes, wo künftig die mechanische Reinigungsanlage mit Rechen, Sand- und Fettfang untergebracht sein wird.

Mit einer neuen Phosphatfällanlage könne künftig die Phosphatbelastung des Vorfluters deutlich verringert werden, so Troiber. Im Bereich der Mischwasserentlastung verhindere eine Feinsiebrechenanlage künftig bei Regenwetter den Abtrieb von Grobstoffen in den Schoppühler Graben. Hydraulischer Zufluss des Abwassers wird optimiert Um den Energieverbrauch zu senken werde der hydraulische Zufluss des Abwassers zur Kläranlage optimiert, das Abwasser werde nur noch einmal über Pumpen hydraulisch gehoben und könne dann im Freispiegeldurchfluss abfließen. Dafür gibt es Fördermittel des Bundes und des Freistaates Bayern, erklärte Troiber. Zudem werde die gesamte EMSR-Technik modernisiert, die Brauchwasserpumpstation neu gebaut und damit der Frischwasserbedarf reduziert. Auch eine Photovoltaikanlage werde installiert, sagte Troiber abschließend.

Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt 3.5.22)