In den vergangenen Jahren war Bademeister Adolf Irlbeck Anfang Mai meist beschäftigt mit den Arbeiten zur Öffnung des beheizten Freibades.
Im vorigen Jahr beschloss die Marktgemeinde, das Freibad wegen der coronabedingten Einschränkungen nicht zu öffnen. Ein schwerer Entschluss für den Bademeister. Denn eine Stilllegung vor allem der Technik tue der Badeanlage, die im nächsten Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiern kann, nicht gut, erklärt Irlbeck.
In diesem Jahr ist die Lage auch Mitte Mai noch unklar. Trotzdem hat sich der Marktgemeinderat nach langer Beratung dafür ausgesprochen, das Bad zu öffnen, wenn es denn staatlich erlaubt wird. „Unter Einhaltung des Hygienekonzeptes, das ausgearbeitet ist, dürfen 300 Personen das Bad besuchen, höchstens 70 Personen dürfen sich in den Becken aufhalten“, so der Marktrat.
Masken und Abstand und Innenduschen gesperrt
Auf dem Gelände und im Gebäude sind Maskenpflicht und Abstand angesagt, die Innenduschen bleiben gesperrt, fügt Irlbeck an. Sport wie Beachvolleyball oder Tischtennis ist nicht erlaubt, Schwimmhilfen wie die beliebten „Nudeln“ werden nicht ausgeliehen. Ob das Kleinkinderbecken mit dem Spielbereich öffnen darf, ist noch fraglich. Für einen getrennten Ein- und Ausgang wird gesorgt sein.
Die Technik muss in Gang gebracht werden
Irlbeck ist schon fleißig dabei, die Technik in Gang zu bringen, die Leitungen zu spülen und das Becken auszuspritzen. Das Wasser kommt vom Wasserzweckverband Bogenbachtalgruppe und wird auf angenehme 23 Grad erwärmt. In trockenen Jahren wie 2003 oder 2015 war die Wasserbeschaffung schwierig. Dann mussten die Duschen gesperrt werden. Ein Sorgenkind des Bademeisters ist die Technik. „Eigentlich brauchen wir etwas Neues. Der Stand der heutigen Technik ist fortgeschritten, auch werden die Auflagen zum Betreiben eines Bades immer höher. Da können alte Bäder oft nicht mehr mithalten“, meint Irlbeck.
Aber er hat das Bad wieder gut über den Winter bekommen, alles läuft wie gewünscht. Jetzt muss nur noch die Zustimmung „von oben“ kommen. Dann wird aufgemacht, sehr zur Freude der treuen Stammbesucher, die bei jedem Wetter im warmen Wasser schwimmen wollen. Und der Kinder, die endlich wieder Schwimmen lernen dürfen und ihren Spaß auf der bunten Rutschbahn haben.
Abstände und die Regelungen einhalten
In diesem Jahr sei die Eigenverantwortung der Badegäste gefragt, betont Bürgermeister Andreas Liebl. Abstände sollten eingehalten und Regelungen beachtet werden. Ein langer Aufenthalt im Schwimmbad sei nicht vorgesehen, „selbst wenn das auf Kosten des Badevergnügens geht“. Auch die längst fällige Badsanierung hat der Bürgermeister im Blick: Es sei eine Projektgruppe gegründet worden, die sich mit den Möglichkeiten, den Kosten und der Förderung beschäftigen soll.
Eine Freude hat dem Bademeister Irlbeck der Badförderverein gemacht und ihm eine neue Aufwickelmaschine für den sogenannten Wellenbrecher finanziert. Der Wellenbrecher teilt das Becken in Nichtschwimmer und Schwimmer auf und sorgt dafür, dass das Wasser nicht zu sehr spritzt.
Adolf Irlbeck seit 20 Jahren Bademeister
Adolf Irlbeck ist seit 20 Jahren Bademeister und das mit Leib und Seele. Im alten Waldbad am heutigen Zeltplatz hat er bei 16 Grad Wassertemperatur das Schwimmen gelernt und schon früh bei der Mitterfelser Wasserwacht Dienst getan. Irlbeck hat mit viel Herzblut die Technik gewartet und gern den Kontakt mit den Badbesuchern gepflegt. Auch gefährliche Situationen seien zu meistern gewesen, erinnert sich Irlbeck. Als die Rutsche neu war, sind Kinder am Anfang ohne Schwimmhilfen ins tiefe Wasser gerutscht und untergegangen. „Da habe ich so manchem Kind das Leben gerettet.“
Ein Schild „Für Nichtschwimmer nur mit Schwimmhilfe erlaubt“ hat Abhilfe geschaffen. Ansonsten müsse er nur kleinere Verletzungen wie Bienenstiche oder Schürfwunden versorgen. Und zum Abschluss der Badesaison fällt dem Bademeister ein Stein vom Herzen „wenn nix passiert ist“.
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 12.5.2021)