Die finanzielle Situation in der Marktgemeinde ist weiterhin sehr gut, erklärte Bürgermeister Heinrich Stenzel im Rahmen der Bürgerversammlung im Gasthof Gürster.
Es sei zu wünschen, dass nicht unerwartete, weltpolitische Ereignisse die Wirtschaftsleistungen einbrechen lassen. Ungelöst sei aber das Wohnungsproblem für anerkannte Flüchtlinge, es gebe so gut wie keine Wohnungen. Stenzel appellierte an den Landkreis, die anerkannten Flüchtlinge gerecht auf die Gemeinden zu verteilen, um nicht einige Kommunen vermehrt zu belasten. Stenzels Rückblick auf 2016 zeigte, dass wieder viel investiert worden war: „Es ist uns gelungen, die Marktgemeinde weiter nach vorne zu bringen.“
Die Einwohnerzahlen sind mit 2609 Personen (2015) gestiegen, 27 Geburten, 56 Sterbefälle, davon 37 im Seniorenheim, 30 Trauungen (im Vorjahr 17) und sieben Scheidungen sind zu verzeichnen. Der Personalstand der vier Gemeinden, der zwei Schulverbände und der VG beträgt 107 Bedienstete, einschließlich der Teilzeitbeschäftigten. Ein Blick in den Haushalt 2016: Im Verwaltungshaushalt sind Einnahmen und Ausgaben von 4,6 Millionen Euro veranschlagt worden.
Bei der Jahresrechnung betragen Einnahmen und Ausgaben 5,07 Millionen Euro. Der Schuldenstand liegt bei 3,14 Millionen Euro, davon 900 000 Euro für den Kauf der Ferienanlage. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt mit 1203 Euro (1435 Euro 2015) über dem Landkreisdurchschnitt. Ein großes Loch in die Gemeindekasse hat das Defizit im Freibad gerissen:
Wegen der ungünstigen Witterung beläuft sich der Fehlbetrag auf 166 000 Euro. Viele Bilder machten das Jahr 2016 noch einmal lebendig: Straßenbaumaßnahmen, das Hochwasser im Juni, als die Brücke in der Talmühle weggerissen wurde, der Bau des Ersatzsteges durch das THW Bogen und der Neubau einer stabilen Brücke; die Kosten von 60 000 Euro muss die Gemeinde tragen. Eingeweiht wurde der Anbau am Feuerwehrhaus mit Segnung der Fahrzeuge, und im Perlbachtal wurde das Springkraut bekämpft.
Es gab zahlreiche Feste und Veranstaltungen wie Badfest, Theatertage, Abschlusskonzert der Kreismusikschule, Marktmeile, Maibaumaufstellen der Vereine und Christkindlmarkt. Derzeit laufen Luftmessungen für das Prädikat „Luftkurort“, gab Stenzel bekannt. Die Vorschau auf 2017 beinhaltete auch den Haushaltsplan mit einer Zuführung zum Vermögenshaushalt von 1,085 Millionen Euro. Größte Posten bei den Einnahmen sind die Gewerbesteuer mit 650000 Euro, der Einkommensteueranteil mit 1,3 Millionen Euro und Schlüsselzuweisungen mit 668 000 Euro. Bei den Ausgaben schlagen die Kreisumlage mit 1,075 Millionen Euro, die VG-Umlage mit 300 000 Euro, Personalkosten mit Bewirtschaftungskosten Kindergarten mit 400 000 Euro zu Buche. Die Tilgung von Darlehen ist mit 560 000 Euro angesetzt, die Sanierung des Schulhauses mit 700 000 Euro, die Sanierung des Rathauses mit 600 000 Euro und der Breitbandausbau mit 400 000 Euro.
Für den weiteren Breitbandausbau laufe das Auswahlverfahren, Firmen können sich bewerben, so Stenzel. Anhand von Plänen erläuterte er die Sanierung des Schulhauses mit Anbau für Verwaltung, Bücherei und Kleinen Welt-Laden. In den geschätzten Kosten von etwa vier Millionen Euro sind die Abrisskosten der alten Turnhalle nicht enthalten. Zur Sprache kam die Nachfolgenutzung der ehemaligen Ferienanlage. Sie wird zur Zeit von Flüchtlingen bewohnt, der Vertrag mit dem Landkreis läuft 2020 aus. Die KJF Regensburg will hier ein Wohnheim mit 24 Plätzen für Behinderte bauen, eine Ortsbesichtigung mit einem Planer habe stattgefunden, so Stenzel.
Ein Bürger schlug vor, das 4 000 Quadratmeter große Gelände im Gesamten zu überplanen und seniorengerechtes oder soziales Wohnen in die Planung mit einzubeziehen. In der Diskussion wurde der vom Hochwasser beschädigte Wanderweg im Perlbachtal zwischen Zeltplatz und Talmühle angesprochen und Verkehrsbehinderungen in der Lindenstraße. Hier seien bereits Maßnahmen vorgesehen, sagte Stenzel. Angefragt wurde auch, ob im Rahmen der energetischen Rathaussanierung das Gemeindearchiv im Dachgeschoss besser zugänglich gemacht werden könnte. Hier lagern wichtige Akten bis aus dem 19. Jahrhundert. Ein großes Lob gab es für den Bauhof und seinen hervorragenden Winterdienst.