Eritreaer arbeitet ehrenamtlich bei Senioren

 

Er sieht, was zu tun ist 

Seit dieser Woche gibt es im BRK-Seniorenzentrum einen neuen ehrenamtlichen Helfer. Er ist 28 Jahre alt und das Besondere an ihm: Er kommt aus dem fernen Eritrea. Samuel Zewodo kam vor einem Jahr als Flüchtling nach Bogen, lebte einige Zeit in München und wurde dann in eine Unterkunft nach Haselbach verlegt.

Samuel Zewodo spricht nicht nur seine Muttersprache Tigrinya, sondern auch die äthiopische Landessprache sowie Arabisch und Englisch. Der ausgebildete Betriebsmanager, der seinen Beruf im Sudan erlernte, ist ein aufgeschlossener, junger Mann, der großes Interesse an Menschen hat. Deshalb nützt er seine Zeit, um mit großem Eifer Deutsch zu lernen.

Zunächst per Handy im Internet, jetzt bekommt er zweimal wöchentlich Deutschunterricht von Dr. Georg Graf in Haselbach. Doch damit nicht genug: Am Wochenende stellte Samuel Zewodo sich im BRK-Seniorenzentrum in Mitterfels bei Heimleiter Christian Herrmann vor mit der Bitte um eine ehrenamtliche Tätigkeit. Hier wird er mit offenen Armen aufgenommen und unterstützt das Betreuerteam bei allen Aktionen wie Transfers bei Veranstaltungen, Begleitung von Senioren bei Spaziergängen und was sonst noch anfällt. „Samuel lernt schnell und sieht von selbst, was getan werden muss“, meint Melanie Graf, Leiterin der Betreuung, zufrieden. Auch die Heimbewohner zeigen sich durchaus offen, die Damen sogar erfreut über den neuen Betreuer.

„Das sind alles Freundinnen“, meint Samuel lächelnd. Er hat großes Interesse an einem pflegerischen Beruf und möchte in Mitterfels in diesen Bereich „hineinschnuppern“. Noch etwas Erfreuliches hat Melanie Graf zu berichten: Samuel ist sehr musikalisch und spielt Orgel und Keyboard. Einen großen Wunsch hat der junge Flüchtling: Er hätte gern ein eigenes Fahrrad. Denn in der Wohngemeinschaft in Haselbach steht allen Bewohnern nur ein Rad zur Verfügung. Und Samuel braucht es regelmäßig für seine Fahrt zur Arbeit in Mitterfels.

Bogener Zeitung , 02.07.2015, erö