Familiengottesdienst mit Sommerfest in der evangelischen Kirche

 

"Ein jeder von uns ist wichtig" Familiengottesdienst - Innenraumsanierung der Kirche vorgestellt


 

Traditionell wird in der evangelischen Heilig­-Geist-Kirche zum Auftakt des Som­merfestes vor den Ferien ein ganz besonderer Familiengottesdienst gefeiert, mit einem Helferteam rund um Diakon Walter Peter, mit einem kleinen Spiel zum Nachdenken, mit Gebeten, fröhlichen Liedern und Musik. Im Kirchenraum fiel sofort ein großes Mobile mit vielen selbst gezeichneten Kinderportraits auf, ein Symbol für die Verbundenheit von Mensch zu Mensch, auch in der Kirche. Der Gottesdienst stand unter dem Wort "Ein Leib, viele Glie­der".

Wir sind auf andere Menschen an­gewiesen, wir brauchen Verbindun­gen und leiden unter dem Getrennt­sein, betonte Diakon Walter Peter. Eine Meditation über das Mobile machte die Verbundenheit deutlich:

"Alle Teile sind miteinander ver­bunden und voneinander abhängig. Jedes Teil zieht aber auch seine eige­ne Bahn. Wichtig ist das Gleichgewicht aller Teile. So ist ein jedes Teil unverzichtbar für das Ganze". Ein Gleichnis vom Zusammenleben, vom Leib Christi und den Gläubigen als seinen Gliedern findet sich auch bei Paulus, der seiner Gemeinde empfahl "... unser Leben soll eine Einheit sein". Kirche als Gemeinschaft der Heiligen, als Menschen, die als ein Körper von Gott ange­sprochen und berufen sind, ist "ein schönes Bild von einer Gemeinde", sagte Diakon Peter. Was aber pas­siert, wenn sich die einzelnen Kör­perteile nicht mehr einig sind, sich streiten und hervortun wollen, das schilderte eine Gruppe von Jugend­lichen mit Streitgesprächen zwi­schen Auge und Ohr, Hand und Fuß, Kopf und Bauch. Das heitere Spiel machte klar: Jeder ist wichtig, wir alle brauchen einander. Erst dann herrscht Gleichgewicht und Harmo­nie, kann es Verantwortung und ge­genseitige Hilfe geben.

Dieses Gleichgewicht sei im All­tag oft schwierig zu halten, meinte Diakon Peter. So mancher, der uns irgendwie nicht passt, werde ausge­schlossen. "Doch die Liebe Gottes darf nicht am Geschmack des Ein­zelnen scheitern", mahnte Peter. Seine Empfehlung: Wenn dir einer komisch vorkommt, sprich mit ihm, dann geht es besser.

Die Sonne schien auch beim an­schließenden Sommerfest im Kirch­garten, beim gemeinsamen Essen mit vielen Gesprächen und dem Ge­dankenaustausch. Für die Kinder gab es ein kleines Programm, für die Erwachsenen das traditionelle Bi­belquiz, und für alle ein reichhalti­ges Kuchenbuffet. Der evangelische Posaunenchor brachte den Gästen ein Ständchen. Großes Interesse fand das Modell des Kircheninnen­raums, das Pfarrer Georg Hartleh­nert (Erlöserkirche Bogen) vorstell­te. Da demnächst die Dachsanierung der Heilig-Geist-Kirche ansteht und der hölzerne Glockenturm erneuert werden muss, - für beide Maßnah­men liegt die Genehmigung bereits vor, - wird bei der Kirchenverwal­tung auch an eine Generalsanierung des Kircheninnenraums gedacht. Die Wände könnten einheitlich ver­kleidet werden, wobei die Struktur der Holzkirche mit dem sichtbaren Gebälk erhalten bleibt.

Mit roter Farbe sollen Akzente gesetzt werden. Gedacht ist auch daran, das große, schwere Holzkreuz über dem Altar durch ein feineres zu ersetzen und in die Verkleidung ein­zulassen. Altar, Kanzel und Tauf­stein könnten durch schlichte, fili­grane Stücke ersetzt werden. Mit verdeckten Leuchtstoffröhren und Wandleuchten soll der gesamte In­nenraum ganz neu ausgeleuchtet werden. Der Kirchenvorstand habe bereits Zustimmung signalisiert, sagte Hartlehnert. Die Kirchenge­meinde Heilig-Geist werde ebenfalls ihre Zustimmung geben müssen. Dachsanierung und Turmabriss sol­len noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden.

Bericht und Bilder : erö (SR-Tagblatt, 12.7.2011)


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