Friedensgebet der Ökumene-Runde auf der Burg

Manche Mauer fällt friedlich - Friedensgebet der Ökumene-Runde auf der Burg


Brennende Lich­ter wiesen den Weg zu dem kleinen Andachtsplatz auf der Burg, auf der kleinen Bühne eine „Mauer", die von zwei Händen wie ein Vorhang auseinandergezogen wird. Dazwi­schen Platz für viele Lichter, davor ein Kreuz aus Lichtern. Auch in die­sem Jahr feierte die Ökumene-Run­de ein Friedensgebet im Rahmen der ökumenischen Friedens-Dekade 2009 vom 11. bis 21. November.

Das Motto „Mauern überwinden" erinnerte an die epochalen Ereignis­se des Mauerfalls von vor 20 Jahren. Miteinander nachdenken, beten, singen - wieder hatten sich zahlrei­che Gläubige bei der Konfessionen zu dieser Feier eingefunden. Diakon Walter Peter begleitete die Lieder der Gläubigen auf der Gitarre.

Mauern gab und gibt es viele, nicht nur zwischen Staaten und Völ­kern. auch zwischen Religionen und Kulturen, Arm und Reich. Nicht im­mer seien Mauern negativ zu sehen. denn sie böten Schutz und Gebor­genheit, so Doris Metzger vom Öku­mene-Team „Wo Mauern aber Men­schen grundlos einschließen und be­engen, da müssen sie friedlich überwunden werden. Dies gehört zu den Kernaufgaben der Christenheit.

Mit Liedern und Gebeten, mit ei­nem Psalm und dem Friedensgruß dankten die Menschen für den Mau­erfall vor 20 Jahren. „Wir hatten alles geplant. Wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete", wurde SED-Zentral­komitee-Mitglied Sindermann zi­tiert. Der Erfolg der friedlichen Re­volution der Jahre 1989/90 könne motivieren: „Manche Mauern fallen friedlich und mit Gottes Hilfe", so die Ökumene-Runde.

An den Fall der Mauern von Je­richo wurde mit einer Lesung aus Josua gedacht: „Und wenn man die Posaune bläst ( ... ). dann wird die Stadtmauer einstürzen ... " Lichter brachten die Dankbarkeit für die Freiheit und 20 Jahre friedliche Re­volution zum Ausdruck, mit Fürbit­ten und Kerzen wurde der Opfer im Kampf um die Freiheit gedacht, der Familien. die in Zeiten der Unfrei­heit auseinandergerissen wurden und ihre schlimmen Erinnerungen nicht vergessen können, für jene, die bis heute unter Unfrieden und Un­freiheit leiden.


Straubinger Tagblatt, 16.11.2009

 

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