Manche Mauer fällt friedlich - Friedensgebet der Ökumene-Runde auf der Burg
Das Motto „Mauern überwinden" erinnerte an die epochalen Ereignisse des Mauerfalls von vor 20 Jahren. Miteinander nachdenken, beten, singen - wieder hatten sich zahlreiche Gläubige bei der Konfessionen zu dieser Feier eingefunden. Diakon Walter Peter begleitete die Lieder der Gläubigen auf der Gitarre.
Mauern gab und gibt es viele, nicht nur zwischen Staaten und Völkern. auch zwischen Religionen und Kulturen, Arm und Reich. Nicht immer seien Mauern negativ zu sehen. denn sie böten Schutz und Geborgenheit, so Doris Metzger vom Ökumene-Team „Wo Mauern aber Menschen grundlos einschließen und beengen, da müssen sie friedlich überwunden werden. Dies gehört zu den Kernaufgaben der Christenheit.
Mit Liedern und Gebeten, mit einem Psalm und dem Friedensgruß dankten die Menschen für den Mauerfall vor 20 Jahren. „Wir hatten alles geplant. Wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete", wurde SED-Zentralkomitee-Mitglied Sindermann zitiert. Der Erfolg der friedlichen Revolution der Jahre 1989/90 könne motivieren: „Manche Mauern fallen friedlich und mit Gottes Hilfe", so die Ökumene-Runde.
An den Fall der Mauern von Jericho wurde mit einer Lesung aus Josua gedacht: „Und wenn man die Posaune bläst ( ... ). dann wird die Stadtmauer einstürzen ... " Lichter brachten die Dankbarkeit für die Freiheit und 20 Jahre friedliche Revolution zum Ausdruck, mit Fürbitten und Kerzen wurde der Opfer im Kampf um die Freiheit gedacht, der Familien. die in Zeiten der Unfreiheit auseinandergerissen wurden und ihre schlimmen Erinnerungen nicht vergessen können, für jene, die bis heute unter Unfrieden und Unfreiheit leiden.
Straubinger Tagblatt, 16.11.2009