Sitzung des Marktgemeinderates am Donnerstag, den 15. September 2011 um 19:30 Uhr
Tagesordnung : Öffentliche Sitzung
- Vorstellung mögliche Sanierung Kläranlage (Bachelorarbeit des Studenten Storch; Hr. Sedlmeier ist bei Vorstellung anwesend)
- Behandlung von Bauanträgen
- Antrag auf Erlass einer Außenbereichssatzung im Ortsteil Vorderbuchberg
- Steuerung der Genehmigungsvoraussetzungen für Windkraftanlagen
- Bestellung eines Energy Scouts
- Information, Wünsche und Anträge
- Anerkennung der Niederschrift über die öffentliche Sitzung am 04.08.2011
Bericht im SR-Tagblatt vom 19.9.2011 (erö)
"Ohne große Investitionen geht es nicht" - Lösungen für die Sanierung der Kläranlage vorgestellt - Marktgemeinderat tagte
Bei der Sitzung des Gemeinderates Mitterfels wurden die neuen Energie-Paten Johannes Heigl und Hans-Jürgen Stockinger bestätigt. Sie sind im Bereich erneuerbarer Energien beruflich tätig und werden sich künftig mit Infos und Vorträgen zum Thema an die Öffentlichkeit wenden. Die Tätigkeit ist ehrenamtlich und verursacht keine Kosten für den Markt.
Interessant war die Vorstellung der Bachelor-Arbeit des Studenten Storch von der FH Deggendorf: Er hatte nach Lösungen für eine Sanierung der Kläranlage gesucht. Michael Sedlmeier von der Wartungsfirma stellte vier Vorschläge vor, die sich allerdings aus Kostengründen nicht verwirklichen lassen. Erst kürzlich mussten sich die Markträte mit höheren Stromkosten und Problemen des Schlammabsetzverhaltens der Kläranlage beschäftigen. Fazit von Sedlmeier: "Ohne große Investitionen geht es nicht."
Unter Tagesordnungspunkt "Bauanträge" wurde auch der Antrag der evangelischen Freikirche Gemeinde Gottes behandelt, die sich für den leer stehenden Supermarkt am Friedhof interessiert. Stenzel verlas die Stellungnahmen der beiden Kirchen. Sowohl Pfarrer Georg Hartlehnert (evangelische Pfarrgemeinde Bogen) als auch Pater Dominik Daschner von der Pfarrgemeinde Heilig Geist in Mitterfels sprachen sich für freie Religionsausübung aus. Zustimmung fand der Vorschlag, dass Mitglieder der Glaubensgemeinschaft sich und ihre Gemeinschaft öffentlich vorstellen. Da auch eine Bäckerei Interesse an dem Gebäude angemeldet hat, kam von der CSU die Bitte an die Verwaltung, sich doch noch einmal für den Handwerksbetrieb einzusetzen.
Flächen für Windkraftanlagen
Länger diskutiert wurde über die Genehmigungsvoraussetzungen für Windkraftan1agen. Dabei geht es um Flächen, die für Windkraftanlagen geeignet sind. Bürgermeister Heinrich Stenzel informierte über Bürgermeisterversammlungen zum Thema und sprach sich für die Mitarbeit in einer sogenannten interkommunalen Vereinbarung aus. Vorgesehen ist ein gemeinsames Planungsbüro, das entsprechende Maßnahmen in Bezug auf eine eventuelle Nutzung der Windkraft ausarbeiten und geeignete Flächen ausweisen soll. Über die Kosten für das Büro werde noch im Gemeindetag verhandelt, so Stenzel. Die Anfrage eines ersten Interessenten für Windkraft liege bereits vor. Obwohl Marktrat Graf meinte, das sei rausgeworfenes Geld, stimmte man mehrheitlich für die Vereinbarung: "Wir dürfen uns nicht ausschließen".
Schlechte Saison im Freibad
Unerfreulich zeigte sich die Bilanz über die abgelaufene Freibadsaison: Ein Minus von 20 Prozent bei den Eintrittspreisen, ein Mehr beim Strom- und Wasserverbrauch. Insgesamt ein schlechtes Jahr, meinte Stenzel. Das Hallenbad öffnet am Mittwoch, 19. Oktober. Am 25. Oktober beginnen die VHS-Kurse im Hallenbad. Wegen des schlechten Besuchs am Samstag werden Hallenbad und Sauna an diesem Tag geschlossen sein. Der Antrag des Bauhofs auf einen neuen Bagger muss im Haushalt 2012 beraten werden.
Dass Mitterfelser Kinder, die auswärtige Kindergärten besuchen, die Gemeinde teuer zu stehen kommen, machten Zahlen deutlich: Für ein Kind, das in die Kinderkrippe der Uni Passau geht, müssen mehr als 3000 Euro bezahlt werden. Kinder, die den Waldkindergarten in Bogen besuchen, kosten die Gemeinde jeweils 1000 Euro im Jahr. Hier zählt allein der Elternwille, erklärte Stenzel.
Ein Stück weiter auf den Weg gebracht wurde der Rad-Rundweg von Steinach über Agendorf nach Hartberg und Mitterfels mit Anbindung an den Donau-Regen-Radwanderweg. Laut Bürgermeister verlaufen die Gespräche mit den Grundstücksbesitzern positiv.
Positiv verlief auch die Begehung im Perlbachtal mit dem Waldbesitzer, der im Frühjahr eine größere Abholzaktion vorgenommen hatte. Die vorhandenen Wanderwege können wieder ausgewiesen und markiert werden. Er habe auch dem Aufstellen eines neuen Wassertrogs an der Quelle zugestimmt, berichtete Stenzel. Allerdings sollen noch weitere Bäume gefällt werden. "Das müssen wir dulden".
Die schlechte Nachricht kam dann am Schluss der Marktgemeinderatssitzung und sie machte alle Anwesenden betroffen: "Zum 31. Dezember wird das Mondi-Holiday-Hotel geschlossen", gab Bürgermeister Heinrich Stenzel in der öffentlichen Marktgemeinderatssitzung bekannt.
weiterführende Links :
Bericht im Mitterfelser GB über die Sitzung des Marktgemeinderates Mitterfels am 15. September 2011
Optimierungsüberlegungen zum Betrieb der Kläranlage
Erster Bürgermeister Stenzel konnte zu diesem Tagesordnungspunkt den Geschäftsführer der Betreiberfirma begrüßen, der die Ergebnisse der Bachelorarbeit eines Studenten der FH Deggendorf über die Betriebsoptimierung an der Kläranlage vorstellte. Durch die beengte Situation des Kläranlagenareals und der vorhandenen Zulaufsituation wird das Abwasser in diesen Bereich nicht im freien Gefälle behandelt sondern muss nach dem Zufluss zur ersten Reinigungsstufe hoch gepumpt werden. Durch entsprechende Umbaumaßnahmen könnten zwar jährliche Strom kosten gespart werden, die jedoch nach Ansicht des Marktgemeinderates auf die Restabschreibungsdauer nicht mehr amortisieren würden. Der Marktgemeinderat stellte daher fest, keine entsprechenden Umbauarbeiten zu veranlassen.
Behandlung von Bauanträgen
Hierzu teilt Erster Bürgermeister Stenzel dem Marktgemeinderat zunächst mit, dass das Landratsamt Straubing-Bogen den Vorbescheid für die Errichtung eines Lebensmittelmarktes an der Unterholzener Straße abgelehnt hat. Zusätzlich wurde der Marktgemeinderat über den Antrag auf Umnutzung des ehemaligen Rewe-Einkaufsmarktes an der Straubinger Straße zu einer Versammlungsstätte der Gemeinde Gottes Deutschland unterrichtet. Hierzu wurden auch die Stellungnahmen des evangelischen und katholischen Pfarramtes verlesen. Die Marktgemeinderatsmitglieder sprachen sich dafür aus, den Antrag zurückzustellen und nochmals mit dem Eigentümer des Geländes in Kontakt zu treten. Zusätzlich wurden dem Gemeinderat verschiedene Bauanträge bekannt gegeben, die bereits in Eilentscheidung an das Landratsamt weitergeleitet wurden.
Antrag auf Erlass einer Außenbereichssatzung im Ortsteil Vorderbuchberg
Der Vorsitzende informierte den Marktgemeinderat über die Besprechung mit einem Projektträger in der vorangegangenen Hauptausschusssitzung. Dabei wurde der Geltungsbereich der Außenbereichssatzung verringert. Der Marktgemeinderat beschloss mehrheitlich, den Antrag auf Erlass einer Außenbereichssatzung im Ortsteil Vorderbuchberg abzulehnen.
Steuerung der Genehmigungsvoraussetzungen für Windkraftanlagen
Der Vorsitzende informierte den Marktgemeinderat über die Möglichkeiten zur Steuerung der Genehmigungsvoraussetzungen für die Aufstellung von grundsätzlich privilegierten Windkraftanlagen im Außenbereich. Der Marktgemeinderat beschloss, sich an einer interkommunalen Bauleitplanung zusammen mit übrigen Gemeinden des Landkreises Straubing-Bogen zu beteiligen. Hierzu müssen entsprechende Deckblattverfahren eingeleitet werden. Die Übernahme von Kosten für naturschutzfachliche Prüfungen außerhalb des Gemeindegebietes wurde abgelehnt.
Bestellung von Energy Scouts
Erster Bürgermeister Stenzel informierte den Marktgemeinderat über die eingegangenen Bewerbungen zur Bestellung von Energy Scouts im Rahmen der Bioenergieregion. Die Bewerber hatten sich zu Beginn der Sitzung dem Marktgemeinderat vorgestellt. Der Marktgemeinderat stellte fest, die beiden Bewerber Heigl Johannes, Haibach und Stockinger Hans-Jürgen, Mitterfels dem Landkreis zur Bestellung als Energy Scouts vorzuschlagen.
Information und Verschiedenes
Der Vorsitzende teilte dem Marktgemeinderat hierzu mit, dass die Einahmen des Freibades gegenüber dem Vorjahr um rund 20 % zurückgegangen sind, während die Betriebskosten für Wasser und Heizung gestiegen sind. Die Marktgemeinderatsmitglieder sprachen sich dafür aus, das Hallenbad erst zum 19. Oktober zu öffnen, wobei als Schließtag der Samstag festgelegt wurde. Der Antrag des Bauhofes auf Ankauf eines gebrauchten Baggers wurde bis zur Aufstellung des Haushaltsplanes 2012 zurückgestellt. Der Vorsitzende informierte den Marktgemeinderat über die Vorstandssitzung im Bayerischen Gemeindetag wonach der über den Landkreis bestellte Arbeitssicherheitsbeauftragte im April 2012 in Altersteilzeit geht. Ein Nachfolger wird vorrausichtlich vom Landratsamt nicht mehr eingestellt, sodass die Gemeinden sich selbständig um die Aufgaben des Sicherheitsbeauftragten bemühen müssen. Hinsichtlich der künftigen Kosten für eine aufwendige elektronische Signatur ist außerdem an die Zusammenlegung von Standesämtern gedacht. Daneben wurde der Gemeinderat über die Auswertung des Einsatzes der Geschwindigkeitswarnanlage an der Bayerwaldstraße sowie der Ergebnisse des Blutspendedienstes in Mitterfels unterrichtet.
Entsprechend einer Nachricht der Regierung von Niederbayern sind für die zutreffende Aussage über die Förderfähigkeit des Neubaus der Kindertageseinrichtung noch weitere Unterlagen zur Einreichung notwendig. Eine Abstimmung mit der örtlichen Kirche sowie dem beauftragten Architekten soll stattfinden. Kenntnis nahmen die Marktgemeinderatsmitglieder außerdem von den Planungsüberlegungen zur Schaffung eines Radwanderweges von Steinach über Agendorf nach Mitterfels. Die Umsetzung soll über ILE erfolgen. Außerdem informierte der Vorsitzende den Marktgemeinderat über die Begehung des Perlbachtales aufgrund der vorgenommenen Rodungsarbeiten. Eine Neumarkierung des bestehenden Wanderweges soll vorgenommen werden. Außerdem befürwortete der Marktgemeinderat aufgrund einer Baustellenbesprechung zum Doppelturnhallenneubau den Einbau von Thermoglasbeschichtungen an Stelle eines eigenen Sonnenschutzes an der Außenfassade.