Bereits 1999 organisierte die "Deutsche Nepal-Hilfe" (GNHA) auf Empfehlung und Anregung des Mitglieds des europäischen Parlaments Krishna Shresta Charan den Bau von festen Behausungen aus Stein an Stelle der Unterschlupfe aus Plastik und Bambus am Straßenrand. Auch ein Schulunterricht, weitgehend unter freiem Himmel, wurde organisiert. Die Schülerzahl stieg trotz dürftiger Infrastruktur nicht zuletzt wegen des von GNHA geförderten Fortbildungsprogramms für Lehrer, so dass dank Sponsorensuche der GNHA und der lokalen Sozialarbeiter der Bau einer neuen Schule aus zwei Stockwerken mit acht Räumen und einem für Mädchen und Jungen getrennten Toilettenhäuschen nach fünf Jahren 2006 eingeweiht werden konnte. Bald war das Gebäude aber für eine Schülerzahl von 287 zu klein. Zwei weitere Klassenräume sollten für optimale Lernbedingungen sorgen.
Platz für 287 Schulkinder
Hier stieg der" Verein Kinderhilfe Nepal Mitterfels" ein. Einheimische übernahmen freiwillig Bauarbeiten. während die Planung und Bauaufsicht an Ingenieurbüros vergeben wurde. Die "Primary School" in Shree Sanaitha bietet heute 287 Kindern die Möglichkeit bis zur fünften Klasse einen reibungslosen Unterricht zu erhalten. Darüber hinaus erhalten die Kinder aus meist sehr armen und wegen ihrer Kastenzugehörigkeit ausgegrenzten Familien in einem Nebenraum regelmäßig Essen. An der Schule gibt es einen Verwaltungsausschuss, der auch für Reparaturen und Wartung zuständig ist. Obwohl es in Nepal kein Schulgeld gibt, wird dafür von den Eltern eine kleine Spende gesammelt. Auch der "Verein Kinderhilfe Nepal" aus Mitterfels wird zukünftig für anfallende Aktionen am Schulgebäude mithelfen.
Neben der Shree Sanaitha Grundschule beteiligte sich der Verein an den Erweiterungsbauten an der "Lilakali Primary School" im Dhading District, 40 Kilometer westlich von Kathmandu, wo die 1200 Einwohner in erster Linie von Landwirtschaft und Viehzucht leben. 2002 hatte die GNHA mit der Organisation "Wasser für die Welt" aus Regensburg neben dem Bau einer Wasserversorgung den Bau eines zweistöckigen Schulhauses für etwa 300 Schüler ermöglicht. Nach Abschluss des Projekts 2007 stieg die Schülerzahl und es wurde vergleichbar mit der Schule in Shree Sanaitha ein Anbau nötig, bei dem die Zusammenarbeit mit der "Kinderhilfe Nepal Mitterfels" gewonnen werden konnte.
Für die Bauleitung beauftragte man einheimische Fachleute. Bauarbeiten und Baumaterial wurde so weit als möglich von den Einheimischen herbeigeschafft, so dass die Schule nach der Erweiterung nun für 400 Kinder den Unterricht in acht Schulstufen ermöglicht. Auch hier wurde die Verwaltung in die Hand eines einheimischen Ausschusses gelegt. Reparaturen und Wartung wird soweit als möglich von Elternspenden getragen oder wenn darüber hinausgehend von den Unterstützungsorganisationen. Im Falle von Lilakali Primary School wird zur Verbesserung der finanziellen Situation die Anlage eine Obstplantage vorangetrieben.
Bericht und Bilder : hab (SR-Tagblatt, 27.12.2010)