Als das Schiebedach der Notausstieg war - Bei Oldtimerrallye wurden Erinnerungen wach - Fünf Prüfungen auf malerischer Strecke
Wie im Vorjahr waren auch die 22. Mitterfelser Oldtimer- und Klassikertage von der Sonne verwöhnt und bereiteten allen Oldtimerfreunden Mitterfels eine malerische Fahrt durch den Bayerischen Wald. Die Strecke bereitete den 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern keine Schwierigkeiten, auch die Sonderprüfungen seien toll gelaufen, hieß es bei den Oldtimerfans einstimmig. Bürgermeister Heinrich Stenzel gratulierte zu dem Supertag mit idealem Wetter und überreichte den großen WanderpokaI einmal mehr der Gruppe aus Langenhettenbach, die mit sechs Fahrern am zahlreichsten erschienen war. Als neuer Vorsitzender der Oldtimerfreunde stellte sich Hans Kubitschek (Bogen) vor, der Josef Groß im Amt folgte.
Die Strecke, die über 100 Kilometer von Mitterfels nach Pilgramsberg bis in die Oberpfalz nach Loifling, Bad Kötzting, Blaibach und zurück nach Viech ta eh führte, war mit fünf Sonderprüfungen gespickt. "Es sind aber keine besonders schweren Aufgaben, die Fahrer sollen sich entspannen und die Fahrt genießen", betonte Kubitschek, der zusammen mit Pet er Gierl die Aufgaben ausgetüftelt hatte. Den meisten Fahrern fiel es leicht, beispielsweise verschiedene Teile wie Schrauben, Zündkerzen oder Kugellager in einem schwarzen Säckchen zu erfühlen und richtig zu bestimmen.
Vergaser zusammenbauen
Gleich zwei Sonderprüfungen gab es in Birnbrunn, wo Mittagspause gehalten wurde. Teile eines Vergasers mussten zusammengebaut werden. Als schwieriger erwies sich die Aufgabe, auf einer Wiese Golf zu spielen und drei Abschläge zu machen. In Viechtach bei der letzten Prüfung ging es um Geschicklichkeit und das richtige Abstandhalten. Danach konnte man über Klinglbach ganz gemütlich Mitterfels ansteuern.
Auf der Burg, wo man sich vor dem Start zum Fachsimpeln und zu Gedankenaustausch traf, und beim Start mit Helmut Zwickl unter der Friedenseiche präsentierten sich diesmal besonders interessante und noble Wagen. Eine echte Seltenheit war der rote EMW (Eisenacher Motorenwerke), Baujahr 52, von Beppo Wenig oder der Ford A De Luxe, Baujahr 1932, von Christian Stöckl, mit ganz viel Chrom. Noch etwas älter der Ford A Doppelphaeton von 1929, nobel ausgestattet mit Plüsch.
Original-Taxi dabei
Witzig das Original-Taxi von Alois Muhr aus dem österreichischen Ried, ein Fiat 1100MF, Baujahr 56', der bis heute Dienst tut. Fritz Schuster ging mit einem Hansa 1100 von 1937 auf die Strecke. Auch ein mächtiger Chevy, Baujahr 1956, war dabei und hatte keinerlei Schwierigkeiten am Berg. Helmut Zwickl stellte am Start die Fahrzeuge und ihre Besonderheiten vor. Bei Isettas sei beispielsweise das Schiebedach zwingend vorgeschrieben als N otausstieg in Sonderfällen.
Für die fünf teilnehmenden BMW Isettas gab es eine extra Kleinwagenklasse, "weil ich mein Herz an Isettas verloren habe", erklärte Hans Kubitschek. Hans Attenberger machte mit seinem Abschleppwagen wieder den "Lumpensammler".
Pokale überreicht
Zur Siegerehrung traf man sich im Vereinslokal Gasthof Fischer bei zünftiger Live-Musik mit den - Musikanten Karl-Heinz und Hans. Harald Freier und Wolfgang Fleck hatten die Bewertung der Sonderprüfungen vorgenommen und überreichten gemeinsam mit Bürgermeister Heinrich Stenzel die Pokale.
Gesamtsieger mit den wenigsten Strafpunkten wurde Heribert Ketterl mit seinem VW-Käfer 1303, Baujahr 1971.
- In der Klasse I, Autos bis 1945, siegte einmal mehr Albert Brauneiser (Opel Olympia, Baujahr 1937).
- Die Klasse II, Autos von 1949 bis 1960, führte Alois Muhr mit seinem "Taxi" (Fiat 1100MF, Baujahr 1956) an.
- Sieger der Klasse III, Autos 1961 bis 1970, wurde Sepp Unterer mit einem Fiat 850 Sport Coupe. Heribert Ketterl (VS Käfer 1303) siegte auch
- in der Klasse IV, Autos von 1971 bis 1981.
Zugelassen waren auch Youngtimer.
- Hier nahmen Patrizia Schmitt mit einem VW-Golf von 1989 und Hans Attenberger mit Mitsubishi Canter, Baujahr 1996 den Pokal nach Hause.
- Den Pokal in der Kleinwagenklasse gewann Dieter Post mit einer BMW-Isetta, Baujahr 1961.
- Bei den Motorrädern siegten Norbert Fuchs (NSU Max von 1954) und Christian Benzinger (Motorräder mit Beiwagen NSU Max von 1953).
"Wir hatten optimale Bedingungen für Fahrer und Fahrzeuge und sind eine Gemeinschaft, die zusammenhält", sagte Harald Freier zufrieden.
Bericht und Bilder : erö (SR-Tagblatt, 20.7.2011)