Oldtimerrallye 2011

Als das Schiebedach der Notausstieg war - Bei Oldtimerrallye wurden Erinnerungen wach - Fünf Prüfungen auf malerischer Strecke


Wie im Vorjahr waren auch die 22. Mitterfelser Old­timer- und Klassikertage von der Sonne verwöhnt und bereiteten al­len Oldtimerfreunden Mitterfels ei­ne malerische Fahrt durch den Bayerischen Wald. Die Strecke be­reitete den 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern keine Schwierigkeiten, auch die Sonderprüfungen seien toll gelaufen, hieß es bei den Oldtimer­fans einstimmig. Bürgermeister Heinrich Stenzel gratulierte zu dem Supertag mit idealem Wetter und überreichte den großen Wanderpo­kaI einmal mehr der Gruppe aus Langenhettenbach, die mit sechs Fahrern am zahlreichsten erschie­nen war. Als neuer Vorsitzender der Oldtimerfreunde stellte sich Hans Kubitschek (Bogen) vor, der Josef Groß im Amt folgte.

Die Strecke, die über 100 Kilome­ter von Mitterfels nach Pilgrams­berg bis in die Oberpfalz nach Loifling, Bad Kötzting, Blaibach und zurück nach Viech ta eh führte, war mit fünf Sonderprüfungen ge­spickt. "Es sind aber keine beson­ders schweren Aufgaben, die Fahrer sollen sich entspannen und die Fahrt genießen", betonte Kubitschek, der zusammen mit Pet er Gierl die Auf­gaben ausgetüftelt hatte. Den meis­ten Fahrern fiel es leicht, beispiels­weise verschiedene Teile wie Schrauben, Zündkerzen oder Kugellager in einem schwarzen Säck­chen zu erfühlen und richtig zu be­stimmen.

 

Vergaser zusammenbauen

Gleich zwei Sonderprüfungen gab es in Birnbrunn, wo Mittagspause gehalten wurde. Teile eines Verga­sers mussten zusammengebaut wer­den. Als schwieriger erwies sich die Aufgabe, auf einer Wiese Golf zu spielen und drei Abschläge zu ma­chen. In Viechtach bei der letzten Prüfung ging es um Geschicklich­keit und das richtige Abstandhalten. Danach konnte man über Klinglbach ganz gemütlich Mitter­fels ansteuern.

Auf der Burg, wo man sich vor dem Start zum Fachsimpeln und zu Gedankenaustausch traf, und beim Start mit Helmut Zwickl unter der Friedenseiche präsentierten sich diesmal besonders interessante und noble Wagen. Eine echte Seltenheit war der rote EMW (Eisenacher Mo­torenwerke), Baujahr 52, von Beppo Wenig oder der Ford A De Luxe, Baujahr 1932, von Christian Stöckl, mit ganz viel Chrom. Noch etwas älter der Ford A Doppelphaeton von 1929, nobel ausgestattet mit Plüsch.

 

Original-Taxi dabei

Witzig das Original-Taxi von Alo­is Muhr aus dem österreichischen Ried, ein Fiat 1100MF, Baujahr 56', der bis heute Dienst tut. Fritz Schuster ging mit einem Hansa 1100 von 1937 auf die Strecke. Auch ein mächtiger Chevy, Baujahr 1956, war dabei und hatte keinerlei Schwierig­keiten am Berg. Helmut Zwickl stellte am Start die Fahrzeuge und ihre Besonderheiten vor. Bei Isettas sei beispielsweise das Schiebedach zwingend vorgeschrieben als N ot­ausstieg in Sonderfällen.

Für die fünf teilnehmenden BMW Isettas gab es eine extra Kleinwa­genklasse, "weil ich mein Herz an Isettas verloren habe", erklärte Hans Kubitschek. Hans Attenberger machte mit seinem Abschleppwagen wieder den "Lumpensammler".

 

Pokale überreicht

Zur Siegerehrung traf man sich im Vereinslokal Gasthof Fischer bei zünftiger Live-Musik mit den - Musi­kanten Karl-Heinz und Hans. Ha­rald Freier und Wolfgang Fleck hat­ten die Bewertung der Sonderprü­fungen vorgenommen und über­reichten gemeinsam mit Bürger­meister Heinrich Stenzel die Pokale.

 

Gesamtsieger mit den wenigsten Strafpunkten wurde Heribert Ket­terl mit seinem VW-Käfer 1303, Baujahr 1971.

  • In der Klasse I, Autos bis 1945, siegte einmal mehr Albert Brauneiser (Opel Olympia, Baujahr 1937).
  • Die Klasse II, Autos von 1949 bis 1960, führte Alois Muhr mit sei­nem "Taxi" (Fiat 1100MF, Baujahr 1956) an.
  • Sieger der Klasse III, Au­tos 1961 bis 1970, wurde Sepp Unte­rer mit einem Fiat 850 Sport Coupe. Heribert Ketterl (VS Käfer 1303) siegte auch
  • in der Klasse IV, Autos von 1971 bis 1981.

Zugelassen waren auch Youngti­mer.

  • Hier nahmen Patrizia Schmitt mit einem VW-Golf von 1989 und Hans Attenberger mit Mitsubishi Canter, Baujahr 1996 den Pokal nach Hause.
  • Den Pokal in der Klein­wagenklasse gewann Dieter Post mit einer BMW-Isetta, Baujahr 1961.
  • Bei den Motorrädern siegten Nor­bert Fuchs (NSU Max von 1954) und Christian Benzinger (Motorräder mit Beiwagen NSU Max von 1953).

 

"Wir hatten optimale Bedingungen für Fahrer und Fahrzeuge und sind eine Gemeinschaft, die zusammen­hält", sagte Harald Freier zufrieden.

Bericht und Bilder : erö (SR-Tagblatt, 20.7.2011)

 

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