Ein schräges Stück mit vielen Rollen - Der Burgtheaterverein inszeniert 2011 Bert Brechts „Dreigroschenoper"

Jetzt steht es fest, im Rahmen der Adventsfeier des Burgtheatervereins lüftete Vor­sitzender Josef Simmel das große Geheimnis: Auf dem Spielplan 2011 des Burgtheatervereins wird die „Dreigroschenoper" von  Bert Brecht (Text) und Kurt Weill (Mu­sik) stehen.

Nach langen Beratungen der Vorstandschaft des Burgtheater­vereins mit Regisseur Sepp Fischer und Andreas Friedländer, Leiter der Kreismusikschule, einigte man sich auf die Dreigroschenoper als das ge­eignete Stück für die Burgtheaterta­ge 2011. Premiere wird am Donners­tag, 7. Juli 2011 sein, weitere Aiufführungen sind an den folgenden Tagen geplant.


"Die Dreigroschenoper ist ein schönes Stück mit vielen Rollen", meinte Simmel zufrieden. "Ein bisschen schräg ist es auch, und jeder kann etwas damit anfangen". Auch Regisseur Sepp Fischer sei Feuer und Flamme und habe bereits erste Vorstellungen vom Bühnenbild ent­worfen. "Das Stück wird wieder Fi­schers Handschrift tragen", sagte Simmel. Noch im Dezember sollen die Rollen verteilt werden. Neben nur wenigen Solisten werden viele Chorsänger gebraucht. "Einfach wird es nicht, und viele Fragen sind noch offen, vor allem in Sachen Mu­sik", gab Werner Lang vom Theater­verein zu bedenken. Wichtig sei das passende Notenmaterial, unver­zichtbar ein engagierter Theater­chor. Um Chorsänger werde bereits geworben. Das Salonorchester als solches werde in dieser Inszenierung nicht dabei sein, betonte Lang.


Die Dreigroschenoper von Bert Brecht, Musik Kurt Weill, wurde im August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin uraufgeführt als "Stück mit Musik in einem Vor­spiel und acht Bildern". Die Oper, auch Bettleroper genannt, wurde die erfolgreichste deutsche Theaterauf­führung bis 1933, einige Musiknummern wie die Moritat von "Mackie Messer" wurden Welthits.

Das Stück spielt im London der 20er Jahre, wo im Stadtteil Soho zwie­lichtige Gestalten die Szene beherr­schen. Es geht um den Konkurrenz­ und Existenzkampf zwischen zwei "Geschäftsleuten", dem Kopf der Londoner Bettelmafia, der Bettler erpresst und sie so ausstattet, dass sie das Mitleid der Passanten erre­gen, und einem Verbrecher, der gute Beziehungen zum Polizei chef von London hat. Neben Hauptfiguren wie Macheath, genannt "Mackie Messer", Jonathan Peachum, Inha­ber der Firma Bettlers Freund, seiner Frau Celia und Tochter Polly kommen" Tiger" Brown als oberster Polizeichef, Lucy, seine Tochter und die Spelunken-Jenny vor. Konstab­ler Smith, Pastor Kimbal und ein Moritatensänger sind ebenfalls mit von der Partie. Daneben gibt es viele Gauner, Halunken, Gangster und anderes zwielichtiges Gesindel.


Bericht : erö (SR-Tagblatt, 15.12.2010)
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