„Für jeden wird ein Highlight dabei sein“

„Für jeden wird ein Highlight dabei sein“

Der Burgtheaterverein Mitterfels feiert heuer sein 20-jähriges Bestehen nach.

Vorsitzender Artinger verrät, auf was sich das Publikum an drei Aufführungstagen im August freuen kann 

Mitterfels. Im Jubiläumsjahr 2021 selbst hat es nicht geklappt, dafür soll das 20-jährige Bestehen des Burgtheatervereins Mitterfels heuer umso mehr mit viel Publikum (nach)gefeiert werden. An drei Tagen wird eine Jubiläumsrevue aufgeführt, ein „Best of“ der Stücke der vergangenen zwei Jahrzehnte. Der Burgtheatervereinsvorsitzende Gerhard Artinger verrät im Interview, auf was sich die Zuschauer am ersten Augustwochenende freuen dürfen. Und er spricht über verschobene Pläne, ein in den Startlöchern sitzendes Ensemble und die Bedeutung einer vom Bund erhaltenen finanziellen Förderung für seinen Verein.

Der Burgtheaterverein wurde 2001 gegründet, vergangenes Jahr ist er 20 Jahre alt geworden. Die Feier fiel pandemiebedingt aus, heuer soll das Jubiläum nachgeholt werden. Haben Sie dabei auf die Pläne für 2021 zurückgegriffen oder wurde alles neu gedacht?

Gerhard Artinger: Ursprünglich wollten wir ja 2021 das Musical „Zum Sterben schön“ aufführen, das wir 2020 wegen der Coronapandemie schon einmal verschoben hatten. Da aber auch ein Jahr später die Chancen für ein Musical zu gering waren, sind wir auf die Idee gekommen, zumindest das Jubiläum des Burgtheatervereins gebührend zu feiern. Doch schon während der Planungsphase Ende 2020 war klar, dass selbst eine Präsentation der letzten 20 Jahre wegen der pandemiebedingten Einschränkungen nicht machbar sein würde. Erst im Sommer 2021 wurde die Perspektive wieder besser.

Zu spät, um zeitnah noch etwas auf die Beine stellen zu können. Artinger: Ja. Bei einer internen 20-Jahr-Feier haben wir dann beschlossen, 2022 das Jubiläum mit einer Musikrevue für die Öffentlichkeit zu begehen. Für das Musical „Zum Sterben schön“ war auch 2022 das Risiko zu groß. Wir haben es nun noch einmal um ein Jahr verschoben, auf 2023.

Wie schwer oder leicht fiel Ihnen die Entscheidung, das Jubiläum heuer zu „wagen“?

Artinger: Nachdem wir uns über das Jubiläum und die Präsentation einig waren, ist uns schnell klargeworden, dass es natürlich einen großen Aufwand bedeutet, es mit der gewohnten Qualität auf die Bühne zu bringen. Natürlich konnte man bezüglich Corona zunächst keine genauen Vorhersagen treffen, aber wir wollten es auf alle Fälle einmal planen. Rückblickend auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

Welche Rückmeldungen gab es vonseiten des Ensembles?

Artinger: Es gab eine gute Resonanz, weil die meisten Lust hatten, wieder etwas auf der Bühne zu machen. Es waren ungefähr 20 Schauspieler und Sänger aus unserem Ensemble, die sofort begeistert waren. Parallel dazu gibt es weitere Säulen unseres Konzepts - wie Klaudia Salkovic-Lang, die unsere Solisten coacht und den Chor leitet, den musikalischen Leiter Stefan Lang und unseren langjährigen Regisseur Sepp Fischer aus Regensburg – die ebenfalls sofort mit im Boot waren.

Auf was genau kann sich denn in diesem Jahr das Publikum freuen?

Artinger: Wir blicken zurück auf eine Auswahl der Stücke der letzten 20 Jahre. In einer Revue präsentieren wir die Höhepunkte aus den Aufführungen der letzten beiden Jahrzehnte aus dem Bereich Musical, Operette, Theater und Singspiel. Die Aufführungen kommen natürlich alle in der gewohnten Leichtigkeit und Beschwingtheit daher.

Gibt es ein Highlight unter den geplanten Darbietungen?

Artinger: Wir suchen uns ja die besten Szenen aus den Stücken heraus. Es wird also für jeden ein Highlight dabei sein.

Für die Jubiläumsfeierlichkeiten hat der Burgtheaterverein eine Förderung der Bundesregierung bekommen. Wie kam es dazu?

Artinger: Nach der ersten Planung wurde klar, dass es wieder sehr kostenaufwändig werden würde. Zusätzlich stand noch die Unsicherheit wegen Corona im Raum. Deshalb haben wir uns nach den Fördermöglichkeiten erkundigt und sind auf verschiedene Bundesprogramme gestoßen, die speziell Projekte fördern, die wegen der Pandemie ins Stocken geraten waren. Die finanziellen Zuschüsse sollen die Risiken abfedern und die Planungen trotz der Unsicherheit ermöglichen.

Wird das Geld für etwas Bestimmtes eingesetzt, das es ohne Förderung nicht gegeben hätte?

Artinger: Tatsächlich ist es so, dass wir ohne Förderung das gesamte Projekt schlichtweg nicht durchführen könnten. Als wir mit den Planungen begonnen hatten, sind die Corona-Zahlen ja sogar wieder nach oben geschossen.

Und wie weit sind die Planungen für die Jubiläumsrevue zwischenzeitlich vorangeschritten?

Artinger: Die Proben mit dem Ensemble laufen auf Hochtouren und der Kartenvorverkauf ist bereits in vollem Gang.

Was plant der Burgtheaterverein heuer sonst noch?

Artinger: Bei uns im Burgtheaterverein ist nach dem Projekt vor dem Projekt. Ab September beginnen wir dann mit den Vorbereitungen für das Musical „Zum Sterben schön“.

Die dreitägige Jubiläumsrevue ist nicht das einzige große Musikevent, das im Sommer im Mitterfels stattfinden wird, oder?

Artinger: Bisher fanden unsere Musik- und Theaterprojekte immer über drei Wochenenden im Sommer statt. Da die Jubiläums-Show aber nur ein Wochenende umfasst, suchten wir zusätzlich nach kulturellen Höhepunkten für den Burghof. So fiel die Entscheidung in Absprache mit der Verwaltungsgemeinschaft auf ein Musikfestival. „Kultur in der Burg“ ist eine willkommene Gelegenheit für regionale und überregionale Bands, sich endlich wieder vor Publikum präsentieren zu können. Das Festival wird unmittelbar vor unserer Revue an zwei Wochenenden stattfinden.

Interview: Claudia Stecher


Kultur in der Burg

Vor dem Burgtheater-Jubiläumswochenende findet im Mitterfelser Burghof unter dem Motto „Kultur in der Burg“ noch ein Open-Air-Musik-Festival statt.

Dabei treten, von 22. bis 31. Juli, an sechs Sommerabenden an zwei Wochenenden regionale und überregionale Bands auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Swing über Soul und Italo-Pop bis zu Rock und Singer-Songwriter- Musik.

• Am Freitag, 22. Juli, macht „San2 And His Band“ den Auftakt.

• Am Samstag, 23. Juli, spielt „Baby Palace And The Flattering Rock Orchestra“.

• Am Sonntag, 24. Juli, folgt „Engelstaedter - The Magic Of Queen“

• Am Freitag, 29. Juli, geht es weiter mit „Steffi Denk And Flexible Friends“.

• Am Samstag, 30. Juli, stehen die „Lime Lane Lizards“ auf dem Programm.

• Am Sonntag, 31. Juli, macht „I Dolci Signori den Abschluss.

Einlass zu den Konzerten in der Burg unter freiem Himmel ist am Veranstaltungstag jeweils um 18.30 Uhr, der Beginn um 20 Uhr. Der Kartenvorverkauf läuft bereits. Tickets sind zu haben unter www.kultur-mitterfels.de - lui -

 


Theater und Musik

Der Burgtheaterverein Mitterfels wurde 2001 (neu) gegründet, um die Theatertradition wieder aufleben zu lassen. Das Konzept: Singspiele und Musicals als Freilichttheater in der neu renovierten Burganlage in Mitterfels aufführen, mit Unterstützung von Orchester und gegebenenfalls auch Chor.

Gleich das erste große Projekt, die Aufführung der „Holledauer Fidel“, wurde ein voller Erfolg und erwies sich als Publikumsmagnet. Und so ging es weiter – egal, was zu Aufführung kam, die Zuschauer sorgten für ausverkauftes Haus. Unter anderem spielte der Burgtheaterverein „Die Donauliesl“, „Das Wirtshaus im Spessart“, „Der Mann von La Mancha“, „My Fair Lady“, „Die Dreigroschenoper“, „Im Weißen Rössl“, und „Der Sommernachtstraum.“ Mit der „Hexe Backa Racka“ stand auch bereits ein Kindermusical auf dem Programm.

Zum 20-jährigen Jubiläum wird an drei Abenden ein „Best of“ aus zwei Jahrzehnten präsentiert. Am Freitag, 5., Samstag, 6. und Sonntag, 7. August wird eine Mischung aus Musical und Operette, Theater und Singspiel aufgeführt. Einlass ist jeweils um 18.30 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Karten sind bereits erhältlich. Informationen: www.burgtheaterverein-mitterfels.de - lui -

Bericht : SR-Tagblatt, 4.6.2022