Die Musikantenstammtische haben im Landgasthof Fischer eine zehn Jahre lange Tradition. Jeden ersten Freitag im Monat wird hier von Gästen nach Herzenslust musiziert. Den Großen Musikantenstammtisch, ein Musikantentreffen mit Teilnehmern aus der ganzen Region, gibt es jetzt zum neunten Mal und wieder waren viele Gäste zum Zuhören gekommen. Im Fischersaal war kein Platz mehr frei. Viele gute, alte Bekannte hatten sich zum Musizieren eingefunden und wurden von Wirtin Lydia Fischer besonders herzlich begrüßt. Am Großen Musikantenstammtisch wird immer für einen guten Zweck gespielt: Diesmal zugunsten des Fördervereins Kindergarten Don Bosco. Zur Freude von Lydia Fischer und Maike Schulze-Trinkaus, Vorsitzende des Fördervereins, kamen insgesamt 750 Euro zusammen.
Mit schwungvollen Walzern, flotten Märschen und lustigen Polkas brachte die Blaskapelle Mitterfels zu Beginn die Gäste in Stimmung und Bürgermeister Heinrich Stenzel dankte der Wirtsfamilie Fischer für ihr Engagement in Sachen Musik.
Dann wurden von Heinz Wanninger auf seine bewährt lockere Weise die Musikanten vorgestellt. Viele alte Stammtischler waren wieder dabei: Der Bertl mit seiner Steirischen und die Burgi aus Wiesenfelden, die Mariele aus Aufhausen und Markus und Mani, die unter "Heupress-Ziacha" schon Bühnenerfahrung haben, das Musiktalent Florian Murer, der (fast) jedes Instrument spielen kann und Max mit dem Sax, der auch fabelhaft Klarinette spielt, die Sänger Franz und Matthias und nicht zuletzt die neunjährige Katja mit ihrem Akkordeon. Jeder Musikant spielte seine zwei Stückln vor, sang oder jodelte dazu und das Publikum sang begeistert mit.
Ein ungewöhnliches Quartett aus Mallersdorf-Pfaffenberg waren der Toni am Schlagzeug, der Hans am Bass, der Norbert mit seinem Akkordeon und der Winfried mit der Zither: Sie spielten romantische Walzer oder die schwungvolle "Schützenliesl" und alle im Saal sangen den bekannten Refrain. Bürgermeister Heinrich Stenzel machte den Tonmeister und sorgte immer für das richtige Mikrophon. Gesungen und gespielt wurden auch bekannte Heimatlieder wie das Arberlied, der Dauerbrenner "Kufstein" oder sentimentale Weaner-Lieder. Franz und Matthias besangen mit Hingabe den schönen Bayerwald und Katja traute sich beim zweiten Durchgang sogar zu jodeln.
Flott und profimäßig erwiesen sich Mani und Markus, der immer einen Hut trägt, erstaunlich der Bass, den der Hans aus einem alten Waschtopf gebastelt hat. Begleitet wurde er von Rupert und seinem Akkordeon. Als Überraschungsgast nahm der Gstanzlsänger Schwarzensteiner die schöne Wirtin Lydia aufs Korn, und auch einige Gäste bekamen ihr Fett ab. Ins Schwitzen kam Heinz Wanninger später beim Auftritt mit seinem Brummtopf, auf Bayerisch treffend "Schoaßtrommel" genannt, denn seine Begleiter Heinrich Stenzel mit der Trompete und Markus mit dem Akkordeon hatten ein rasantes Tempo vorgelegt.
Als Überraschungsgast spielte die junge Johanna Fischer zwei schöne Stücke auf ihrer Geige und der Mani sang mit seinem Gspusi das Lied von der "Zuckerschnecke". Noch ein Überraschungsgast: Christl Kartmann, bekannt als Musikantin bei Geburtstagen und Seniorensingnachmittagen, wagte sich auf die Bühne und jodelte den Zuhörern gekonnt etwas vor. Und dass Musikanten auch ohne große Proben super miteinander spielen können bewies die improvisierte Band mit Mani (Akkordeon), Markus (Gitarre), Florian (Baritonhorn), Max mit dem Sax, Schlagzeug mit dem Toni und Trompete mit Heinrich Stenzel.
Weil es so schön war blieben die meisten Gäste und Musikanten auch beim zweiten "Durchgang" da hielten aus bis weit nach Mitternacht.
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 10.10.2011)