"Eine gute Saat ist hier aufgegangen - Geschwister-König-Musikpreis vergeben
Eigentlich hatten sich Veranstalter und Gäste auf ein Sommerkonzert im Burghof gefreut, aber das Wetter machte den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung, und so fand das Abschlusskonzert der Kreismusikschule (KMS) in der Aula der Volksschule statt. Weil das Programm abwechslungsreich, die Musiknummern anspruchsvoll und die Leistungen der Mitwirkenden sehr gut waren, wurde es trotzdem ein gelungener Abend. Landrat Alfred Reisinger bewunderte nicht nur das hohe Musikniveau der Schülerinnen und Schüler, sondern auch ihre Ruhe und Gelassenheit beim Spiel und sprach "von einer guten Saat, die hier aufgegangen ist".
Reisinger gratulierte auch den Preisträgern im Geschwister-König-Gedächtnispreis, Anna Gebhardt (Querflöte) und Philipp Lohmeier (Posaune) und überreichte ihnen den ausgesetzten Geldpreis von je 1000 Euro. Preisträgerin Anna Gebhardt (Aiterhofen) ist 15 Jahre alt, Schülerin des Anton-BrucknerGymnasiums, hat mit fünf Jahren mit dem Klavierspiel begonnen, spielt seit 2004 Querflöte und seit 2006 Orgel. 2009 wurde sie Bundessiegerin im Fach Orgel bei "Jugend musiziert" .
Philipp Lohmeier (Mallersdorf-Pfaffenberg) ist 19 Jahre alt, hat gerade Abitur gemacht, ist seit 13 Jahren bei der Kreismusikschule und erhält seit sieben Jahren Posaunenunterricht bei Frank Feulner. Außerdem spielt Philipp Cello und Klavier. "Sie haben Vorbildfunktion ", betonte Reisinger, an die Preisträger gewandt. Der Geschwister-König-Preis wurde zum 16. Mal vergeben. 54 Teilnehmer bewarben sich, 32 qualifizierten sich für den zweiten Durchgang.
Alle Teilnehmer der Endrunde des Gedächtnispreises erhielten vom Vorsitzenden des Fördervereins der Kreismusikschule, Werner Lang, einen Gutschein mit Urkunde. In den 21 Jahren ihres Bestehens hätten Tausende von Musikschülern die Schule durchlaufen, sagte Lang, der die Musikschule mit ins Leben gerufen hatte. Ohne die KMS gäbe es kein Musiktheater, keine Big Band und kein Salonorchester in Mitterfels. Heute träten die jungen Leute voller Selbstvertrauen auf - "eine Investition, die sich für den Landkreis, die Marktgemeinde und die Eltern lohnt", betonte Lang.
Das 21. Schuljahr der Kreismusikschule sei ein arbeitsreiches und aktives Jahr gewesen, sagte Andreas Friedländer, der Leiter der Kreismusikschule, und blickte zurück auf das Musikleben der letzten Monate mit dem Musiktheater „Dreigroschenoper" , mit langen Proben und Gesangsausbildung, mit einem Orgelkonzert von jungen Musikschülern in der Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg, mit Auftritten des Salonorchesters und der Big Band.
Mit ihren 26 Lehrerinnen und Lehrern habe sich die Kreismusikschule zu einem wichtigen Kulturbetrieb im Landkreis entwickelt. Ein Musikinstrument zu erlernen, erfordere nicht nur viel Fleiß und Ausdauer, sondern wirke sich auf das ganze Leben des Menschen positiv aus. Dem konnte Landrat Alfred Reisinger nur zustimmen: Die Kreismusikschule sei ein wichtiger Standortfaktor für den Landkreis geworden. Das Musikangebot sei umfangreich, das Geld gut angelegt.
Davon konnten sich die Zuhörer anschließend selbst überzeugen. Das kurzweilige, anspruchsvolle Programm bewies, dass das Niveau der gebotenen Musik mit jedem Jahr deutlich steigt. Ein weiterer positiver Aspekt der Musikschule: Hier wächst der Bläsernachwuchs für Musikensembles wie die Blaskapelle Mitterfels heran. Unterhaltsam und spannend war das Musikprogramm, angefangen mit zarten Tönen auf dem Marimbaphon über eine Romanze für Klarinette und Klavier bis hin zu einem klangvollen Trompetenstück, dem irischen Touch von zwei Harfen und einem leichten Walzer auf der Gitarre.
Etwas gewöhnungsbedürftig die Stücke auf Drum-Sets, von jungen Musikschülern mit großem Ernst und Eifer vorgetragen. Die Geigenminis überraschten durch ihren sauberen Ton, und die Gitarrenspieler von Karl Weiser füllten mit fast 40 Mitwirkenden den ganzen Bühnenvorraum. Das Vokalensemble von Klaudia Salkovic-Lang sang "Bridge over troubled water". Max Wolff bewies, dass er die Steirische schon gut beherrscht, und die Stubnmusik von Inge Heinrich demonstrierte, dass auch erwachsene Schüler in der KMS einen Platz haben.
Ein Nachwuchstalent auf der Trompete.ist Hanna Eickmeyer, die mit sauberen Tönen die schwierigen Sprünge eines schön groovigen Stückes meisterte. Nach der Preisverleihung war dann die Stunde der Preisträger gekommen: Philipp Lohmeier zeigte sein Können auf der Posaune mit einem glanzvollen, schnellen Concertino von Sachse, hervorragend am Klavier begleitet von Verena Dobmeier. Dem folgte eine moderne Fantasie für Posaune, schwierig zu spielen, die dem Spieler viel abverlangte. Anna Gebhardt begeisterte die Zuhörer mit einem federleichten, beschwingten Stück von Mouquet und bewies, dass ein Stück für Panflöte auch auf der Querflöte gut klingt. Anna gibt im Rahmen von Blueval am 11. September in der Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg ein Orgelkonzert.
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 23.7.2011)