Informationstag der Berufsfachschulen

Menschen für das Arbeitsleben fit machen - Gut besuchter Informationstag der Berufsfachschulen - Anmeldung noch möglich

Großer Besu­cherandrang herrschte beim Info­- und Anmeldetag der Berufsfach­schulen, wo sich die Staatliche Be­rufsschule III mit den Bereichen Hauswirtschaft, Kinderpflege und Sozialpflege (Straubing) mit einem "Tag der offenen Tür" präsentier­ten. Auch das der Schule ange­schlossene Internat mit 45 Plätzen hatte seine Türen geöffnet und zeig­te sich als moderne Einrichtung mit hübschen Zimmern und gemütli­chen Aufenthaltsräumen. Leiterin ist Marion Feldmeier, freie Kapazitäten sind noch vorhanden.

150 Schülerinnen, darunter sie­ben junge Männer, auch aus den Nachbarlandkreisen, besuchen derzeit die Schule. "Hier werden junge Menschen für die Arbeit und das Leben fit gemacht", lobte Landrat Alfred Reisinger nach einem Gang durch das Haus. Besonders beein­druckt zeigte er sich von dem mo­dernen, gut ausgestatteten EDV-­Raum, "eine wichtige Vorausset­zung für gute bis sehr gute berufli­che Perspektiven", so der Landrat. Soziale Kompetenz, Werteerziehung und die Erziehung zu Eigenverant­wortung haben sich die Berufsfach­schulen auf die Fahnen geschrieben. "Eine große Aufgabe, die nur klappt, wenn auch die Lehrkräfte dahinter stehen", betonte Gesamt­schulleiter Johann Dilger.

Bereits in der Aula wurden die Besucher von Lehrkräften empfan­gen, die mit umfassenden Informationen über die drei Ausbildungszweige erste Tipps gaben. Im Infor­matikraum gleich nebenan konnte man sich für das Schuljahr 2011/12 anmelden. Dazu sind das aktuelle Zwischenzeugnis, das letzte Schul­zeugnis, ein Bewerbungsschreiben und ein Lebenslauf mit Lichtbild erforderlich. Anmeldungen sind auch jetzt noch möglich.

Infos aus der Praxis

Dass Information auch bunt und kreativ sein kann, zeigte sich in den verschiedenen Fachbereichen. Das Berufsbild Sozialpflege oder Aus­bildung zum Sozialbetreuer wurde eindrucksvoll dargestellt: Bebilder­te Schautafeln oder altersgerechte Spiele informierten über Pflege und Arbeit mit alten Menschen und den Umgang mit Schnabeltasse und Urinbeutel. Zwei Schülerinnen be­richteten von ihrem Schulalltag und demonstrierten unter anderem, wie hilfsbedürftigen Menschen das Es­sen eingegeben wird und maßen auf Wunsch den Blutdruck. Sehr appe­titlich ging es im Fachbereich "Hauswirtschaft" zu.

Die Ausstellung stand diesmal un­ter dem Motto "Getränke als Le­bensmittel". Hier geriet man leicht ins Staunen über den Zuckergehalt in Getränken: Dass eine Flasche mit glasklarem Wasser und einer schö­nen Himbeere auf dem Etikett trotz­dem 15 Stück Würfelzucker enthal­ten kann, ein Liter Orangenlimo so­gar 148 Gramm (50 Zuckerwürfel) enthält, stimmte nachdenklich. Eine Statistik über Lieblingsgetränke bewies, dass Kaffee, Mineralwasser und Erfrischungsgetränke ganz oben auf der Skala stehen. Eine an­dere Tabelle zeigte die Wirkungen von Alkoholgenuss auf, ein schön gedeckter Teetisch verlockte zum genussvollen Teetrinken und infor­mierte spielerisch über die Wirkun­gen von Tee. Daneben lud eine klei­ne Kaffeeecke mit kleinen Kuchen, Keksen und Pralinen zum Probieren ein. "Wir wollen neben Informatio­nen unseren Schülerinnen auch Tisch - und Wertekul tur vermitteln" , betonte Fachlehrerin Beate Frank. Sie vermittelt ihren Schülerinnen auch Wissenswertes über fair gehandelte Waren.

Fächerübergreifendes Projekt

Über das im zweiten Jahr laufen­de, fächerübergreifende Projekt "Werteentwicklung und Wertschätzung" informierte Fachlehrerin EI­vira Wudy mit einer großen Ausstel­lung. Das Thema betrifft die allge­meinbildenden Fächer wie Deutsch, Englisch, Sozialkunde, Ethik/Reli­gion und Kommunikation und wird den einzelnen Fachbereichen ent­sprechend umgesetzt. Die Ausstel­lung zeigte Vorbilder aus den ver­schiedenen gesellschaftlichen Berei­chen wie Martin Luther King, berühmte und verdiente Frauen wie Sophie Scholl oder, im Fachbereich Englisch, den Star „Bono" oder Prinzessin Diana. "Werte lassen sich nur durch Vorbilder erklären", so Elvira Wudy. Eine Ausstellung "Helden im Alltag" wird das Thema noch vertiefen.

Dass Handarbeiten wieder "in" ist zeigte sich im Textilraum, wo Friederike Juknevicius mit den interessanten, neuen Kreationen auf­wartete: Schlauchsocken ohne Fer­se, gehäkelte Ketten und Socken, auf einer Rundnadel gestrickt, sind nur einige der Anregungen, die hier gezeigt wurden. Ein Blickfang: Kis­sen in der neuen Technik "Crazy Patchwork" mit edlen Stoffen und Seidenrücken. Fast grenzenlos wirkte die Vielfalt im Bereich Wer­ken/Gestalten. Neben den bei den Schülerinnen beliebten Mosaik­tischen zeigte Fachlehrerin Barbara Knebl-Heinernann die neue Technik des Dot-Paintings, Punkt-Malerei mit archaischen Motiven, die an die alte Technik der Aborigines an­knüpft. Kunterbunt die Pracht aus Gefilztem: Blüten, Früchte und so­gar Bilder entstanden aus Filz.

Im Bistro konnten sich anschlie­ßend die Besucher bei Kaffee, Ku­chen und mit pikanten Gerichten verwöhnen lassen. Ein fächerüber­greifendes Projekt der zwölften Klassen, wo die Schülerinnen für Einkauf und Dekoration, für Speise­karte und Gerichte verantwortlich sind.


Bericht und Bilder : erö (SR-Tagblatt, 22.02.2011)