Kinderpflege ist der stärkste Bereich – Anmeldung ist noch möglich
Fachwissen und Kreativität haben den Infotag an den Marianne-Rosenbaum-Berufsfachschulen mit den Ausbildungsbereichen Sozialpflege (Straubing), Ernährung und Versorgung sowie Kinderpflege (Mitterfels) bestimmt. Traditionell fand der Infotag in Mitterfels statt, wo Aula und Klassenzimmer zu kleinen Ausstellungshallen für die einzelnen Fachbereiche gestaltet waren.
Gesamtschulleiterin Hermine Eckl führte durch die Bereiche. Der Fachschule ist ein Schülerinnenwohnheim angeschlossen, wo zurzeit 20 Mädchen untergebracht sind. Die Fachschule in Mitterfels wird von 143 Schülerinnen besucht, auch Schüler sind inzwischen gern gesehen. Der Bereich Kinderpflege sei am stärksten besucht, erklärte Schulleiter Michael Haaga. Im Zweig Ernährung und Versorgung gehe es mit den Schülerzahlen leicht bergauf, im Bereich Sozialpflege laufe es weniger gut.
Bei der Anmeldung gab es lange Warteschlangen, der Informationsbedarf sei groß, betonte Haaga. Er führte zunächst in den Raum Textiles Gestalten, wo deutlich wurde, dass man auch beim Handarbeiten nachhaltig sein kann. Aus Wollresten fertigten die Schülerinnen kleine Kuscheltiere für Kinder oder wiederverwertbare Abschminktücher an. Nachahmung wurde empfohlen. Sehr gut ausgestattet ist der Bereich Kinderpflege. Moderne Möbel, täuschend echt aussehende Babypuppen und viel Literatur machen den Unterricht lebendig. Stoffwindeln sind wieder „in“ und Hans Dilger, ehemaliger Gesamtschulleiter, durfte probewickeln. Gleich nebenan befindet sich die große Wirtschaftsküche, wo jeden Tag frisch gekocht wird, auch für die Mittagsverpflegung des Mitterfelser Hortes.
Die Erziehungsziele
Die große Spannbreite der Ausbildung in der Kinderpflege zeigte sich in einem weiteren Raum. Da ging es um Erziehungsziele von der Kinderkrippe bis zum Hort, um Sprachentwicklung, Kinderbücher und Holzspielzeug. Auch Religionspädagogik gehöre zur Kindererziehung, betonte Haaga. So wurde beispielsweise gezeigt, dass man Gebetbücher selbst machen kann.
In der Abteilung Ernährung und Versorgung ging es für die Besucher auch ums Mitmachen: Das fachgerechte Desinfizieren der Hände war angesagt. Ein großer Stand bot Waren aus Fairem Handel an, denn die Marianne-Rosenbaum-Schule ist eine Fair-Trade-Schule. Daneben werde großer Wert auf Bio und Regionalität gelegt, betonte Fachlehrerin Beate Frank. Sie gehört der Fair-Trade-Steuerungsgruppe an. Das Bewusstsein bei den jungen Leuten für Bio und Naturschutz sei groß. Franz Schreyer, Vorsitzender des Fördervereins, wies darauf hin, dass der Bereich Regionalität zwischen Landkreis und der Stadt Straubing weiter vernetzt werden soll. Dass man in dem Berufszweig Ernährung und Versorgung richtig Karriere machen kann, zeigte die Darstellung einer Karriereleiter: Von der Helferin über die Assistentin und Meisterin kann man mit einem Studium an der Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmanagement Fachlehrerin für Ökotrophologie werden.
Hilfsmittel für die Pflege
Im Bereich Sozialpflege waren Hilfsmittel in der Alterspflege zu finden, man konnte den Blutdruck und Blutzucker messen lassen, sich über Gesundheitsfragen und Arbeitsschutz informieren und erfahren, wie man einen Herzinfarkt schnell erkennt. Zur Auflockerung gab die Kunstpädagogin Manuela Zörner einen Einblick in die Musikstunden und wie man Kindern im Kindergarten Musik vermitteln kann. Es wurde gerappt, gestampft und geklatscht, ein Kinderlied wurde neu getextet und choreografiert, es wurde gesungen und improvisiert. Ein verliebter Marzipanesser zeigte, was aus der Vorliebe für Marzipan alles werden kann.
Kunterbunt war es wieder im Werkraum mit Gefilztem und Salzteig, mit selbst gemachten Regenmachern und „stillen“ Büchern, kreativ aus Filz gefertigt. Damit lernen die Kinder den Umgang mit Zahlen, Knopf und Knopfloch oder Reißverschluss. Zum Abschluss der Infotour lud das Bistro zu einem Imbiss ein. Hier hatten die Schülerinnen nicht nur ein feines, kleines Menü zusammengestellt, sondern hatten auch für Blumenschmuck, Speisekarte und Service gesorgt.
Bericht und Bilder : erö (SR-Tagblatt, 25.2.2020)