Ich habe auch viel zurückbekommen - Buntes Abschiedsprogramm für den scheidenden Rektor Gerhard Groß
Nach 40 Jahren im Schuldienst, davon zehn Jahre als Rektor der Grund- und Mittelschule Mitterfels-Haselbach, wurde 
Rektor Gerhard Groß mit einer großartigen Feier von „seiner Schulfamilie“ in den Ruhestand verabschiedet.
Gerhard Groß habe mit Eltern und Erziehungsberechtigten immer ein klares Wort gesprochen und sei seinem Lehrerkollegium stets ein verlässlicher Begleiter gewesen, betonte Schulamtsdirektor Johannes Müller. Seine Karriere als Lehrer habe Groß mit viel Engagement und Fleiß, Beharrlichkeit und Ausdauer zum Rektor geführt. „Er ist uns ein Vorbild in der gewissenhaften Erfüllung seiner zahlreichen Dienstpflichten“, so Müller.
Lehrerinnen, Lehrer und alle Klassen der Grund- und Mittelschule sowie der Elternbeirat der Grund- und Mittelschule hatten ein buntes, lebendiges Abschiedsprogramm für ihren Rektor vorbereitet. So erinnerten die Klassen 1/2a mit einem lustigen Lied an die Heimat Oberpfalz von Rektor Groß. Die 9M ehrte ihn mit dem Popsong „Knocking on heavens door“ und die Jüngsten aus den Klassen 1b/1/2b traten als kleine Cowboys auf in Anspielung an die Pferdepassion ihres Rektors. Der Lehrerchor brachte ein Ständchen vom „letzten Sommer“ und die Klasse 7b spielte eine Szene aus dem Pausenhof. Auch die Vertreterinnen des Elternbeirats von Grund- und Hauptschule beteiligten sich: Sie beschenkten Rektor Groß mit praktischen Tipps für den künftigen Speiseplan und hatten schon fertige Gerichte dabei. Ein echter Hingucker war der Tanz im Gangnam-Style, den Mädels und Buben der Klasse 3a mit Charme präsentierten. Gerhard Groß ließ sich nicht lange bitten und machte gleich mit. Als Abschiedsgeschenk aller Klassen wurde dem scheidenden Schulleiter eine Stehle aus Tonelementen überreicht, und die Klassen 3b/4b sangen zum Abschied das Lied vom Rosaroten Panther „Wer hat an der Uhr gedreht“. Es gab viel begeisterten Beifall.
Auch viele Grußworte waren zu hören. Lehrer zu sein sei kein Job, den man mit Links erledigen könne, dazu habe er zu viel mit Menschen zu tun, erklärte Schulverbandsvorsitzender Bürgermeister Heinrich Stenzel. In den zehn Jahren der Tätigkeit von Groß habe sich an der Mitterfelser Schule viel verändert. Die größte Herausforderung sei wohl der Umbau der Grund- und Hauptschule zur Grund- und Mittelschule gewesen, um den Schulverbund mit den Hauptschulen 
Hunderdorf, Stallwang und Mitterfels aufzustellen. Groß habe dem Verbund als Koordinator vorgestanden. „Ein Amt, das mit viel Arbeit bei der Klasseneinteilung und Aufstellung des Stundenplans verbunden ist“. Aufgebaut worden sei auch die zuerst gebundene, heute offene Ganztagsschule, sagte Stenzel. Ein weiteres Projekt sei der Bau der neuen Doppelturnhalle gewesen. Groß habe seine Aufgabe darin gesehen, Weichen zu stellen sowie Schüler und Lehrer zu motivieren, schloss Stenzel mit Dank an den Rektor. Konrektorin Marion Brandl erinnerte an epochale Jahre im Leben von Gerhard Groß: an sein Geburtsjahr 1948, dem Geburtsjahr der Deutschen Mark, an den Beginn des Schuldienstes 1973, als die Ölkrise die Welt bewegte und an den Start in Mitterfels 2003 mit dem heißesten Sommer seit 1540. 
An der Volksschule Mitterfels-Haselbach habe mit zwei Schulstandorten der Grundschule und einem vollständigen Hauptschulzweig viel Arbeit auf Groß gewartet: Der neue Schulhaustrakt sei eingeweiht worden, die Teilnahme am Comenius-Projekt habe fremde Länder nach Mitterfels gebracht und das Projekt Schönheit des Alters habe bis zu Ministerpräsident Horst Seehofer geführt. Nicht ganz einfach sei die Einführung der Kombiklassen gewesen, meinte Brandl. Stets hätten Menschen die Nähe von Rektor Groß gesucht, seien mit Anliegen und Sorgen zu ihm gekommen. Er sei bei allem immer Pädagoge geblieben, der es verstand habe, mit Kindern umzugehen und guten Unterricht zu halten.
Schulamtsdirektor Johannes Müller erinnerte an die Lebensstationen von Groß: In Schwandorf geboren und als Domspatz in Regensburg mit Abitur abgeschlossen, besuchte Groß die Pädagogische Hochschule bis 1973 und begann als Lehramtsanwärter an der Volksschule in Bogen. Weitere Stationen waren Loitzendorf, Rain und Pondorf sowie eine Zeit an der Sonderschule für Lernbehinderte in Straubing und an der Hauptschule Ittling, ab 1976 als Lehrer. Trotz des sehr schwierigen Dienstes hatte Groß zahlreiche Ämter inne wie stellvertretender Bezirksreferent für Schulpolitik in Niederbayern, Referent bei der Lehrerfortbildung und Chorleiter, und übernahm 1997 die Stelle des Konrektors an der Volksschule Rattenberg. 2001 Übernahme der Rektorenstelle Rattenberg und 2003 Rektor in Mitterfels. Hier schob Gerhard Groß so richtig an, bewegte viel und war aktiv an der Gründung des Mittelschulverbundes beteiligt, sagte Müller. Als Verbundkoordinator habe ihn besonders die verlässliche Zusammenarbeit mit dem Sachaufwandsträger und den Kollegen ausgezeichnet. Als Mensch schätze er nicht nur den Fleiß, sondern auch die Beharrlichkeit, mit der Groß manchmal auch den Amtsschimmel überwand, erklärte Müller.
40 Jahre Schuldienst, 40 Jahre Arbeit mit jungen Menschen hätten ihn sehr gefordert, meinte Groß. „Ich habe aber auch viel zurückbekommen“. Die herzerfrischende Offenheit und Lebendigkeit junger Menschen halte im Herzen jung. Abwechslungs- und ereignisreich sei der Alltag gewesen, mit schnellem Rollenwechsel, mit Mut-machen, motivieren und trösten. Er habe versucht, Vertrauen aufzubauen und ein erträgliches Schulklima zu bieten, bei dem die Freude am Leben nicht zu kurz kommt. „Jetzt gehe ich mit dankbarem Herzen“.