16 Hauswirtschafterinnen legten in Berufsfachschule Prüfungen ab

"Es geht auch um Menschen"

Im Prüfungs­fieber haben sich in der vergange­nen Woche auch die Absolventinnen der Berufsfachschule im Ausbil­dungsberuf "Hauswirtschaft" in Mitterfels befunden. Geprüft wur­den 16 Schülerinnen der 12. Klasse.

Dem schriftlichen Teil der Prüfung in den Bereichen Hauswirtschaftli­che Versorgungsleistungen und Be­treuungsleistungen sowie Wirt­schafts- und Sozialkunde folgte jetzt an drei Tagen der praktische Teil.


Hier hatte der Prüfling zwei kom­plexe Aufgaben in drei hauswirt­schaftliehen Gebieten zu bewälti­gen, die jeweils zweieinhalb Stun­den dauerten. Im praktischen Teil zeigt der Prüfling, dass er wirt­schaftliche und betriebliche Zu­sammenhänge versteht und die er­worbenen Fertigkeiten und Kennt­nisse praxisbezogen anwenden und übertragen kann, erklärte Rita Gei­er, Fachberaterin und Organisatorin der Prüfungen am Amt für Ernäh­rung, Landwirtschaft und Forsten in Straubing.


Sicherheit, Umweltschutz und Hygiene bewertet

Bewertet würden bei den Prüfun­gen auch Sicherheit und Gesund­heitsschutz bei der Arbeit, Hygiene, Umweltschutz und Organisation. In der Betreuungsaufgabe könne Sozi­alkompetenz gezeigt werden. "Im Fach Hauswirtschaft geht es immer auch um Menschen", betonte Geier. Auch eine Präsentationsaufgabe war zu meistern: Hier wurden haus­wirtschaftliche Produkte und Leis­tungen dargestellt. Der Prüfungs­ausschuss war mit Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Lehrkräften besetzt. Vorsitzende im Landkreis Straubing-Bogen ist Susanne Foierl.

Prüfungsfieber herrschte nicht nur in der Küche, wo Drei-Gänge-Menüs gekocht, Salate gemacht oder verschiedene Kuchen und Tor­ten gebacken wur­den. Auch im Bü­gelraum ging es hoch her. Während eine Schülerin zwei Fenster sorg­fältig trocken und nass reinigte, ging es am Tisch um das Dekorieren und Beschriften von Marmeladenglä­sern. Die Aufgabe hieß: Die Tochter ihrer Arbeitgebe­rin möchte Gläser des Fruchtaufstri­ches verschenken. Seien Sie ihr beim Dekorieren behilf­lich.

Der Clou: Lehrerin Susanne Foierl schlüpfte in die Rolle des zwölf jährigen Mädchens, das sich von der angehenden Hauswirt­schafterin (Lisa Höcherl) das Ver­schönern der eingeweckten Marme­lade erklären ließ. Hier gehe es un­ter anderem auch um die richtige Lebensmittelkennzeichnung, er­klärte Geier.

Gleich nebenan bügelte Birgit Ei­wanger eine selbst entworfene Ap­plikation für ein Babylätzchen auf. Die Aufgabe lautete: Die Tochter Ihrer Arbeitgeberin hat ein Kind bekommen. Nähen Sie ein Baby­lätzchen mit Applikation. Eine wei­tere Aufgabe lautete: Bereiten Sie ein Drei-Gänge-Menü für vier Per­sonen unter Verwendung von Schweinefleisch zu. Oder: Die zwölf jährige Tochter Ihres Arbeit­gebers hat sich am Herd verbrannt. Versorgen Sie die Wunde. Der Prüf­ling zeigt, dass er unter Berücksich­tigung von Arbeitsorganisation und betrieblichen Abläufen Betriebs­einrichtungen planen und beurtei­len kann, Leistungen kalkulieren und abrechnen kann sowie die wirt­schaftlichen und sozialen Zusam­menhänge dieser Bereiche versteht, so Geier. Wichtig sei auch Einbezie­hung und Bedarf zu betreuender Personen in den Arbeitsalltag.

Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 14.7.2012)


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