Auch die Bürgermeister der beteiligten Schulstandorte - Johann Anderl (Loitzendorf), Hans Hornberger (Hunderdorf), Johann Gstettenbauer (Windberg), Ludwig Ettl (Falkenfels) und Johann Sykora (Schulverbandsvorsitzender Mitterfels- Haselbach) - standen für Fragen bereit.
Bürgermeister Sykora erinnerte an den langen Weg bis zum Abschluss des Kooperationsvertrags zwischen den Volksschulen Mitterfels, Hunderdorf und Stallwang, den die Bürgermeister Stenzel (Mitterfels), Gstettenbauer und Wolf (Stallwang) Anfang des Jahres unterzeichneten. Mit diesem neuen Schulverbund seien die Hauptschulen wieder gut aufgestellt, versicherte Rektor Groß. Nun hoffe er auf große Zustimmung von den Eltern.
Die Mittelschule, die ab dem Schuljahr 2010/2011 die Hauptschulen ersetzen wird, ist kein Etikettenschwindel, versicherte Schulrat Müller. Er erinnerte an den Beginn der Umstrukturierung der Hauptschulen, die Hauptschulinitiative 2001/2002 und den Abschluss des Kooperationsvertrags zwischen Hunderdorf und Mitterfels 2008/2009, dem ersten im Landkreis. Müller stellte den Eltern vor Augen, dass ohne diese Schulverbünde selbst große Hauptschulen wie Rain, Parkstetten oder Mallersdorf-Pfaffenberg ab September 2010 von der Schließung bedroht wären.
Schwerpunkte erläutert
Schwerpunkte der neuen Mittelschule seien mehr als bisher ein praxisbezogener Unterricht, Berufsorientierung sowie die Förderung und Betreuung der Schüler auch im sozialen Bereich. "Wir wollen dem Schüler das Gefühl vermitteln: "was kannst du besonders gut", und diese Stärken gezielt fördern". Mit der sogenannten Modularen Förderung könne beispielsweise leistungsschwachen Schülern dann noch mehr geholfen werden. Der Abschluss der Mittleren Reife durch den M-Zweig sei weiterhin möglich, so Müller.
Rektor Reinhard Dietz ging auf die sinkenden Schülerzahlen und das drohende Hauptschulsterben seit der Einführung der sechs-klassigen Realschule ein. Eine Alternative sei die neue Mittelschule mit den attraktiven M-Klassen. Im Bereich M-Zug habe sich die Kooperation Hunderdorf - Mitterfels bereits im vierten Jahr bewährt. Seit zwei Jahren arbeite man auch mit den offenen Ganztagsklassen sehr gut zusammen. Dietz fasste zusammen:
Die Mittelschule ist stark im Beruf durch intensive Berufsorientierung und systematische Zusammenarbeit mit Betrieben, Berufsschule und Agentur für Arbeit; stark im Wissen durch differenzierte Förderung wie Modulation in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie den Schulabschlüssen mit Quali und M-Zweig; stark als Person durch soziales Lernen, kleinere Klassen, die Stärkung der Sozialkompetenz und Betreuung in offenen Ganztagsklassen. Die Mittelschule setzt auf Unterricht des Klassenlehrers, "so können Schülerkarrieren wieder gelingen", betonte Dietz.
Über Organisatorisches im neuen Schulverbund informierte Rektor Gerhard Groß. Die Schulsprengel von Grund- und Mittelschule werden getrennt, die Schulleiter bleiben. Verbundkoordinator ist Gerhard Groß. Er erläuterte Probleme mit dem Stundenbudget der Lehrer und die Fächerbelegung. Die voraussichtlichen Schülerzahlen können erst im Juni ermittelt werden. Nächste Schritte werden die Sprengeländerung und die Verteilung der Stundenbudgets sein.
Das Gesetz tritt am ersten August in Kraft.
Bericht und Bild : Straubinger Tagblatt, 23.4.2010 (erö)