Eine sehr lebendige Schulstunde in Sachen Politik erlebten die Schüler der bei den neunten Hauptschulklassen in Mitterfels: Sie bekamen von MdB Ernst Hinsken Unterricht in Politik live geboten.
Auf dem Unterrichtsplan der Klassen M9 und R9 stand das Thema "Ein Tag im Leben eines Bundestagsabgeordneten" und Kerstin Avril, Klassleiterin der R9, hatte dazu den Bundestagsabgeordneten Ernst Hinken eingeladen. Rektor Gerhard Groß stellte Hinsken als einen Vollblutpolitiker vor, der sich in seinem Wahlkreis Straubing-Bogen und Regen sehr engagiere, Bürgermeister Heinrich Stenzel dankte im Namen des Schulverbandes dem Abgeordneten für sein Kommen.
„Gestaltet mit, statt zu schimpfen"
In lockerem Gespräch und mit sichtlicher Freude stellte sich Hinsken den, jungen Leuten vor und berichtete aus seinem Alltag als Politiker in Berlin, ganz ohne Parteipolitik, wie er betonte. Dabei wurde ein umfangreicher Fragenkatalog abgearbeitet, der zeigte, dass die jungen Leute bestens vorbereitet waren.
"Ihr seid unsere Zukunft. Informiert euch, mischt euch in die Politik ein und gestaltet sie mit, statt zu schimpfen", beschwor Hinsken die jungen Leute. Viele Fragen hatte er zu beantworten: nach dem Ablauf seines Arbeitstages, der häufig bereits um 7.30 Uhr beginnt und oft gegen Mitternacht endet; nach seinen Terminen am Wochenende - das können bis zu 25 Einladungen sein, nach seinem Urlaub, - etwa vier einzelne Wochen im Jahr - und nach seinem Gehalt.
Wann man in eine Partei eintreten kann und warum es keinen fairen Milchpreis geben kann, wollten die Schüler ebenfalls wissen. Sie fragten den Politiker nach seinem Werdegang, der 1967 als Kreisvorsitzender der Katholischen Landjugend begonnen hatte, und warum er Politiker geworden sei: "Weil ich etwas bewegen will und weil mir das Spaß macht".
Was passiert, wenn keiner wählen geht?
Hinsken berichtete von den Arbeitskreisen und Fachausschüssen, in denen die Politik gemacht werde, von Höhen und Tiefen im politischen Alltag, von seinen Vorbildern wie dem Bundespräsidenten Carl Carstens und von interessanten Kontakten mit wichtigen Politikern.
Auch provokante Feststellungen wie zum Thema Landesbank und Steuersenkung wurden vorgebracht - "Man kann doch nicht Geld ausgeben, das man nicht hat", und sehr persönliche Fragen gestellt: "Treiben sie auch Sport?" "Ja, Schwimmen, Radeln und Wandern", und :
"Was passiert, wenn keiner mehr zum Wählen geht?" Dann herrscht Anarchie, sagte Hinsken und erklärte genau, was das ist.
Zum Schluss gab es ein Ständchen für den Politiker, der an diesem Tag Geburtstag feierte. Auch die Jugendlichen wurden beschenkt: Hinsken versprach ihnen eine Reise nach Berlin.
Bericht und Bild : Straubinger Tagblatt, 8.2.2010, (erö)